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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Stelle.
    »Die Tankstelle?«, fragte Phil.
    »Ja.« Wir stiegen aus und gingen langsam an dem ersten Schuppen entlang auf die Tankstelle zu.
    »Hinten, im Aufenthaltsraum«, flüsterte mir Phil zu. Wir waren jetzt an der ersten Zapfsäule. Von hier konnte man sehen, dass in dem Raum hinter der dunklen Kasse ein Licht brannte. Vorsichtig schlichen wir näher.
    Innen ertönte plötzlich ein höhnisches Gelächter.
    Wir blieben stehen, aber wir hörten nichts mehr. Langsam kamen wir näher. In dem Moment tutete draußen auf dem Fluss eine Fähre. Wir benutzten das Geräusch, um mit wenigen Sätzen bis an das kleine Fenster zu springen. Ich starrte verblüfft hinein.
    Phil drängte sich vor, um auch etwas zu sehen.
    Wir konnten den ganzen Raum gut überblicken. Ein kleiner Raum, mit bunten Autoplakaten geschmückt. Zwei Tische, ein paar Stühle, eine schmale Bar-Theke mit einer Espressomaschine, ein Regal mit Zigaretten und Süßigkeiten.
    An der Wand stand Stanley. In der Hand hielt er einen Revolver. Hinter ihm standen, ebenfalls mit Kanonen in der Hand, die beiden Norris-Brüder, zu erkennen an ihren blanken Lederjacken.
    Vor den Dreien saß, an einen Stuhl gefesselt, Jil Howard. Ihre Augen funkelten wütend. Ihr hübscher Mund war mit Leukoplast verklebt. Neben ihr, auf die gleiche Weise an ihre Stühle geschnallt, saßen Dick und Bob, die beiden Gangster, die mich beinahe in die Luft gejagt hätten.
    »Also ist Stanley der Boss der Lederjacken!«, flüsterte ich fast unhörbar.
    »Und deine Jil der Boss der anderen Boys«, flüsterte Phil ebenso leise. Aber da machte ich nicht mit.
    »Das glaube ich erst, wenn sie es mir selber sagt«, meinte ich. Ich gab Phil einen Wink, und wir schlichen uns wieder nach vorn zum Eingang.
    Vorsichtig fasste ich die Tür an. Wir warteten.
    ***
    Es schien eine ganze Ewigkeit zu dauern. Endlich tutete draußen wieder ein Boot. Es klang wie ein Eulenschrei. Im gleichen Moment drückten wir gegen die Tür. Wie erwartet, war sie unverschlossen. Vorsichtig schoben wir uns durch den Raum zu der hinteren Tür. Ich blieb stehen.
    In meiner Hand fühlte ich kühl und schwer meine 38er Smith & Wesson. , Ich stieß die Tür auf.
    »Kanonen weg!«, schrie ich, so laut ich konnte.
    Drei Schießeisen polterten auf den Boden. Es war eine reine Reflexhandlung gewesen. Schon im nächsten Moment versuchte sich der eine Norris nach seiner Kanone zu bücken. Aber ich ließ ihn nicht so weit kommen.
    »An die Wand, Pfötchen nach hinten«, kommandierte ich.
    Ich musterte Stanley lange und ausgiebig. Er sah mich wütend an. In seinen Augen standen Hass und Erstaunen, aber keine Angst.
    »Soll ich sie losbinden?«, fragte Phil und deutete mit seinem Arm auf Jil und die beiden Gangster.
    »Nimm nur das Heftpflaster weg, aber sei vorsichtig.«
    Phil zog vorsichtig den Leukoplaststreifen von Jils Mund. Ich sah sie an, versuchte ein Lächeln, hob bedauernd die Schultern. Sie schien etwas sagen zu wollen, aber als das Pflaster herunter war, leckte sie nur ihre Lippen und schwieg.
    Dann löste Phil auch den beiden Gangstern die Streifen vom Mund.
    »Was soll das Theater, Cotton?«, fragte Stanley jetzt.
    Ich grinste ihn freundlich an: »Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund, Boss.«
    »Ich habe eben die beiden Kerle hier überrascht, wie sie Miss Howard und diese Herren da gefesselt hatten. Ich war gerade dabei, die Dame zu befreien, als Sie kamen«, sagte Stanley und wollte die Arme wieder herunternehmen.
    »Oben lassen«, sagte ich.
    »Das ist nicht wahr!«, schrie der eine der Lederboys. Ich winkte ab.
    »Das weiß ich«, dann wandte ich mich wieder an Stanley. »Tut mir leid, Mister, aber Ihr Spiel ist aus.«
    »Aber ich sage Ihnen doch, dass ich diese beiden Bürschchen hier dabei erwischt habe…« Wieder wurde er von dem älteren Norris unterbrochen.
    »Er lügt, er hat uns befohlen, die drei zu fesseln und hierher zu schleppen«, schrie er. »Glaub bloß nicht, dass du das mit uns machen kannst.« Der Lederboy wollte sich auf Stanley stürzen, aber ich hielt ihn zurück.
    »Stehen bleiben, sage ich! Wir haben eure kleine Karte gefunden, den Mord- und Überfall-Plan in eurem Zimmer. Das wird euch noch zu denken geben.«
    »Oh, Pat!«, schrie der jüngere auf. Seine Stimme war nicht halb so wild wie sein Aussehen.
    »Er war unser Boss«, sagte jetzt Pat mit fester Stimme, und seine Augen kniffen sich wütend zusammen. »Er hat uns zu allem angestiftet, und wir mussten alles für ihn tun, denn er hat meine

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