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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Kaution bezahlt und mich aus dem Loch geholt.«
    »Sehen Sie, Mister Stanley«, sagte ich, »die Ratten verlassen das sinkende Schiff.«
    »Sie werden doch nicht diesen Gangstern mehr glauben als mir?«, rief er, gespielt entsetzt.
    »Geben Sie sich keinen Illusionen hin, Mister Stanley. Der Traum vom anständigen Bürger ist ausgeträumt. Sie besitzen keinen Doktor-Titel und auch keine Lizenz als Chemiker. Sie sind ein guter Geschäftsmarin, allerdings hatten Sie in all den Jahren vor lauter Geschäftssinn die Gesetze etwas aus den Augen verloren. Diese neue Erfindung von Doktor Biggs kam Ihnen gelegen, wieder einmal ein neues Geschäft zu machen. Deshalb haben Sie auch überall erzählt, dass der Kongress eine Sensation bringen würde. Sie wollten auf diese Weise alle nur möglichen Käufer für das neue Material BINON auf den Plan rufen. Aber leider hatte Ihre perfekte Sekretärin keine Ahnung von Ihrem Doppelleben. Sie hatte die Idee, das FBI zuzuziehen. Keine gute Idee, nicht wahr, aber Sie konnten schlecht Nein sagen. Außerdem werden Sie gedacht haben, dann falle der Verdacht nicht auf Sie. Was Ihnen ja auch recht lange geglückt ist.«
    »Alles gelogen«, knurrte Stanley.
    »Hatten Sie schon mit Biggs verhandelt wegen des Materials? Oder hatten Sie sonstige Sicherheiten? Wollten Sie das Material nur stehlen, und der junge Warren kam Ihnen in die Quere, Und deshalb mussten Sie ihn töten. So war’s doch!«
    Stanley schrie auf: »Nein! So war es nicht! Er war schon tot!«
    Er merkte, dass er sich verraten hatte und sank in sich zusammen. Seine goldene Brille rutschte aus seinem Gesicht, aber er schien es nicht zu merken. Er saß, zusammengekauert, elend, sich selbst bemitleidend, auf dem Fußboden.
    »Nun, wie war es denn?«, fragte ich leise.
    Er sah auf, sein altes Gesicht war auf einmal müde, unendlich müde.
    »Ich wollte Schluss machen. Nur noch dieses eine Geschäft, und dann Schluss, ich bin so alt…«, er stammelte etwas, dann berichtete er weiter.
    »Biggs schrieb mir von der neuen Erfindung, ich bot ihm eine Menge Geld dafür. Er wollte sie mir verkaufen. Um BINON bekannt zu machen, zog ich den Kongress hier auf, dadurch würde der Wert der Erfindung enorm gesteigert. Als Biggs dann herkam, sollten die beiden«, er deutete auf die Norris-Brüder, »sein Labor durchsuchen. Ich hatte es ihm zur Verfügung gestellt, sodass wir auch noch Schlüssel hatten. Aber sie fanden nur den toten Warren und nichts von dem Material. Wir suchten alles ab, aber es fand sich keine Spur. Dann wurden Sie von diesem Gangster geschnappt. Meine Boys drehten durch und ballerten drauf los, sie dachten, Sie wären eine Konkurrenz im Geschäft. Idioten!«
    Hinter ihm knurrten die Lederjacken, sagten aber nichts.
    »Doktor Muller ist tot«, sagte ich. Stanley starrte mich an. »Wie war das eigentlich mit der Entführung im Krankenhaus?«
    »Die Boys verkleideten sich als Krankenträger und überlisteten die Cops. Wir setzten Biggs unter Druck. Er faselte etwas von einem Notizbuch, das Warren hinterlassen habe und in dem alles drinstand. Dann fuhren wir zu diesem Knaben da«, er deutete auf Dick, »aber er war so blöd, uns zu warnen. Deshalb ließen wir Ihnen den alten Biggs. Und Miss Howard wusste wohl auch etwas, sie wollte aber ihrem Kollegen nicht helfen.« Er brach ab, und ein irres Grinsen blieb in seinem Gesicht stehen.
    »Warum haben Sie Muller getötet?«, fragte ich. Er sah mich verständnislos an.
    »Wann ist es passiert?«, fragte plötzlich Jil, die immer noch gefesselt war.
    »Vor etwa drei Stunden«, sagte ich. Sie schüttelte den Kopf: »Dann kann er es nicht gewesen sein. Ich bin seit fast vier Stunden mit ihm zusammen.«
    »Und die beiden?«, fragte ich und deutete auf die Lederjacken.
    »Seit zwei Stunden sind wir alle hier drin«, sagte Jil.
    Ich schwieg.
    Dann sagte ich zu Dick und Bob: »Wer hat euch gekauft?«
    Sie grinsten blöd und schwiegen.
    »Wer war neulich mit in dem Haus?«
    »Sie da«, sagte Dick und deutet mit dem Kopf auf Jil Howard.
    Ich musterte alle der Reihe nach.
    »Nein, das nehme ich euch nicht ganz ab.« Ich begann, Jil von dem Stuhl loszubinden.
    Sie lächelte.
    »Sie haben mich nicht mehr im Verdacht?«, fragte sie.
    »Sie waren es nie. Aber jetzt kenne ich den Namen des Mannes, der mich töten wollte und der auch Warren und Muller ermordet hat.«
    »Wer ist es?«, fragten Phil und Jil zur gleichen Zeit.
    »Ich hätte eigentlich schon früher drauf kommen müssen«, meinte

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