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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerhalb der Pfosten steckten und diese allmählich zum Erzittern brachten. Zunächst nur sehr langsam, dann immer schneller und wilder, so daß Carol das Gefühl hatte, ihr Bett müßte jeden Moment anfangen zu tanzen.
    Das geschah nicht.
    Trotz der schnellen Vibrationen blieb das eigentliche Bett ruhig, aber die Spannungen pflanzten sich trotzdem fort und griffen auf den Körper der jungen Frau über.
    Dabei veränderte sich ihr Herzschlag.
    Carol Wade wurde leichenblaß, als sie dies bemerkte, denn der Schlag ihres Herzens tuckerte im Rhythmus der Bett-Vibrationen. Es war ihr einfach rätselhaft, und sie hätte gern dagegen angekämpft.
    So sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht.
    Dafür vernahm sie eine Stimme.
    Zuerst war sie nur ein Zischen, und sie drang aus weiter Ferne an ihre Ohren. Auf dem Weg wurde sie ständig lauter, das Zischen veränderte sich, Worte wurden gesprochen.
    Carol Wade lag bleich und schweißbedeckt auf den kostbaren Laken. Sie hatte die Hände in die Decke verkrallt, ihr Atem ging unregelmäßig, den Kopf warf sie von einer Seite auf die andere, wobei sie gleichzeitig der Stimme lauschte.
    »Du bist eine Gefangene des Betts…«
    Eine Gefangene des Betts!
    Die junge Frau konnte es nicht fassen. Vor allen Dingen wußte sie nicht, wer da zu ihr gesprochen hatte. Es war keiner ihrer Hochzeitsgäste gewesen.
    Stand er vielleicht im Zimmer? Möglicherweise an ihrem Bett. Sie erschrak noch mehr. In ihrem Kopf breitete sich das dumpfe Brausen aus. Manchmal konnte sie kaum Luft bekommen, dann drehte sich alles vor ihren Augen, und sie hatte Mühe, das Gesicht so weit auf die Seite zu drücken, daß sie zur Tür blicken konnte.
    Dort tat sich nichts.
    Im Restschein des Lichts sah sie die Tür als Schatten innerhalb der Mauer, das war alles.
    Von dort hatte also auch keiner zu ihr gesprochen.
    Und doch war die Stimme vorhanden gewesen.
    Carol bekam Angst. Vielleicht hockte jemand unter dem Bett und wartete darauf, sie töten zu können. Man hörte ja vieles, und möglich war im Prinzip alles.
    Noch blieb er ruhig. Nur das Bett summte, vibrierte, aber eine Gestalt, die Carol ans Leben wollte, war nicht zu sehen. Dafür riß die Stimme nicht ab.
    Sie flüsterte ihr zu. Aus dem Unsichtbaren brachte sie die Botschaft, und die junge Frau hörte hin. Sie verstand etwas von einer geheimnisvollen Schriftrolle, die in dem Bett versteckt war und den Weg in eine fremde Welt zeigen sollte.
    »Wer bist du?«
    Carol Wade wunderte sich darüber, daß es ihr gelungen war, diese Worte auszustoßen, wo ihre Kehle doch so rauh wirkte, wie aufgekratzt. Eine direkte Antwort erhielt sie nicht, dafür sagte ein anderer: »Ich bin gestorben, ich bin in diesem Bett gestorben. Mein Geist erfüllt die alte Liegestatt. Und ich werde dafür sorgen, daß mein Geheimnis bewahrt bleibt. Ich habe geforscht, ich habe nachgesehen, ich war der Mann, der alles erforscht und niedergeschrieben hat. Ich…«
    »Wer bist du?« fragte Carol. »Sag mir deinen Namen!«
    Sie hörte ein leises Lachen. »Ich bin der Herrscher über dieses Bett. Darin hat man mich ermordet. Man nahm ein Würgeeisen und brachte mich um. Sie kannten kein Erbarmen, weil sie Angst vor mir hatten. Doch ich habe große Dinge herausgefunden. Ich weiß, wo der Gral seinen Ursprung hat. Ja, ich weiß es…«
    Carol verstand zwar die Worte, allein, sie begriff sie nicht. Es war ihr einfach zu hoch. Von einem Magier hatte sie schon einmal gehört. Das waren Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die in einem Zirkus auftraten, aber mehr Artisten als irgend etwas anderes, womöglich noch echte. Nein, da mußte etwas anderes dahinterstecken.
    Und dann die Erwähnung des Würgeeisens. Sie kannte dieses Folterund Tötungsinstrument. Man nannte es Garotte. Die Spanier hatten es benutzt, um Gegner zu töten. Während der Inquisition war es in »Mode« gekommen. Ein furchtbares Instrument.
    »Ich bin es, mein Geist lebt weiter. Solange das Bett existiert, bin auch ich da…«
    Die junge Frau hatte ihre erste fürchterliche Angst überwunden.
    »Wer bist du?« hauchte sie.
    »Hector de Valois!«
    Sie lauschte dem Namen, überlegte, wo sie ihn schon einmal gehört hatte und kam zu keinem Ergebnis. Nein, dieser Name, der so französisch klang, war ihr unbekannt. Noch nie hatte sie etwas von einem Hector Valois vernommen.
    »Ich kenne dich nicht.«
    »Viele kannten mich nicht, aber viele haben mich kennengelernt, und es war nicht immer angenehm für sie, das kann ich dir

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