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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen, daß er mir nicht den Rang abläuft.« Er hatte so leise gesprochen, daß nur Samaran die Worte verstehen konnte, und der fügte ein leises Lachen hinzu.
    »Ja, gib nur acht.«
    Kamikaze hatte verstanden. »Auf welcher Seite stehst du?«
    »Auf der des Besseren!« lautete die eiskalte Antwort. »Du mußt dich anstrengen, Kamikaze!«
    »Das werde ich.«
    Mehr sprachen sie nicht, denn Homunkulus hatte mit seiner Tanzerei aufgehört. Er war vor dem Doppelmensch stehengeblieben und hatte beide Arme erhoben wie ein Dirigent, der darauf wartet, daß sein Orchester einsetzt.
    »Ja, kommt«, sagte er mit seiner rauhen Stimme. »Kommt nur her, ihr beiden…«
    Sie standen auf.
    Etwas verzögernd reagierend, so daß der Blonde seinen Körper früher in die Höhe drückte, als der dunkelhaarige mit dem schon gelichteten Schopf. Es kam zu leichten Schwankungen, denn beiden fiel es nach den ersten Schritten schwer, auf den Füßen zu bleiben.
    Sie mußten sich erst daran gewöhnen und gedanklich absprechen, wenn sie sich bewegen wollten.
    »Es ist sagenhaft!« Samaran konnte sich kaum beruhigen. »Ich habe viel erlebt, das ist die Spitze.«
    »Hat sich dein Ausflug nach Prag nicht gelohnt?«
    Akim Samaran war von dieser kleinen Gestalt so angetan, daß er den Würfel des Unheils fast vergaß. Er schmiedete längst neue Pläne und dachte darüber nach, ob er diese Person nicht einsetzen konnte, um den Würfel aus dem Archiv von Scotland Yard zu holen.
    Das wäre eine Sache…
    Zuvor mußte er sich mit anderen Dingen beschäftigen. Wichtig war das Himmelbett und die darin versteckte Botschaft. Wenn er das Pergament zwischen die Finger bekam, würde sich seinen gewaltigen Plänen das erste große Tor öffnen.
    Homunkulus wandte sich mit einer Frage an seinen Mentor. »Wohin soll ich ihn schicken?«
    Akim Samaran lachte. »Er soll den Weg nehmen, den wir auch gehen. Hat der Bräutigam nicht davon gesprochen, daß ihn seine frisch Angetraute erwartet?«
    »Das stimmt«, sagte Kamikaze.
    »Dann wollen wir ihm nicht im Wege stehen…«
    ***
    Sie sank ein, sie hatte das Gefühl zu schweben, sie fühlte sich federleicht und wie auf Wolken getragen und vom Wind fortgeschwemmt in ein All hinein, das grenzenlos war.
    Hin zu den Sternen, den Sonnen und den Monden, dabei fühlte sie sich frei und sicher.
    Bis zu dem Augenblick, als alles vorbei war und sich der Zustand ins Gegenteil umkehrte.
    Plötzlich hatte sie die Realität wieder. Auf einmal merkte sie die Matratze unter sich, das leichte Federbett, die hauchdünne, kostbare Seide des zarten Nachtgewandes auf ihrer Haut, und sie sah über sich den nach innen gewölbten Himmel des Betts.
    Bisher hatte sie nicht gewußt, daß die Innenseite des Himmels mit einem Muster bestickt worden war, erst jetzt konnte sie die Zeichen erkennen und mußte schon sehr genau hinschauen, um sie identifizieren zu können.
    Es waren Motive.
    Mal zeigten sie einen Tierschädel, mal den eines Menschen, und die junge Frau wunderte sich darüber, eine Gestalt mit einem Ziegenbockkopf an der Innenseite des Himmels zu sehen.
    Das paßte einfach nicht dahin.
    Carol schloß die Augen, öffnete sie wieder, schaute abermals hoch und sah kein Muster mehr.
    Es war weg.
    Prustend stieß sie den Atem aus. Also doch eine Täuschung, sagte sie sich. Eine verdammte Täuschung. Wer war auch so verrückt und stickte oder malte solche Figuren in den Himmel eines Hochzeitsbettes?
    Plötzlich fiel Carol ein, daß sie noch immer allein im Bett lag.
    Deshalb drehte sie sich auf die Seite, um einen Blick zur Uhr zu werfen.
    Sie erschrak. Das Limit, daß sie ihrem Mann gegeben hatte, war längst überschritten. Schon eine halbe Stunde nach Mitternacht war es. Er kam einfach nicht.
    Da stimmt was nicht, dachte sie. So lange kann man sich doch nicht festhalten lassen!
    Carol Wade merkte, wie der Ärger in ihr hochschoß. Sie wollte sich nicht lächerlich machen und nach unten gehen, aber anrufen konnte sie schon und ihren Mann von einem Bediensteten an den Apparat holen lassen.
    Nur die eine Lampe brannte im Zimmer. Sie warf ihr Licht auf den kleinen Beistelltisch mit dem Sektkühler, den beiden Gläsern und dem Telefon.
    Leider konnte sie es vom Bett aus nicht erreichen. Carol mußte schon aufstehen.
    Das schaffte sie nicht. Es gelang ihr kaum, die Beine anzuziehen, denn sie hatte sich soeben mit dem Gedanken vertraut gemacht, das Bett zu verlassen, als es anfing zu reagieren.
    Es waren die Vibrationen, die plötzlich

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