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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herauskommt…«
    Aber vorsichtshalber behielt er das Schwert in Griffnähe - falls wider Erwarten die Druidin den Sieg davontragen sollte…
    ***
    Sid Amos hatte zunächst sondiert und dann eingegriffen. Er setzte das Amulett ein und spornte Sara Moons Hände förmlich von Su Lings Hals weg, noch während die Teufelsdruidin sich zu ihm umwandte. Er hatte eine Art Schutzfilm dazwischengelegt. So konnte Merlins Tochter ihre Geisel nicht mehr verletzen.
    Der magische Kampf, der sich daraufhin entspann, verlief recht einseitig. Sara Moon war zu überrascht, um kämpfen zu können. Sie beschränkte sich nur auf die Abwehr, und Sid Amos griff so vehement an, daß sie zu keiner anderen Reaktion mehr kam. Als Sara Moon versuchte, per zeitlosem Sprung zu entkommen, folgte Amos ihr auf seine Weise unmittelbar. Und wieder griff er sie mit seiner eigenen Magie und dem Amulett an, und unter diesem gewaltigen magischen Druck brach sie schließlich zusammen.
    Sie verlor die Besinnung.
    »Du hast mich einmal ausgetrickst«, murmelte Amos. »Ein zweites Mal gelingt dir das nicht.«
    Er untersuchte sie. Ihre Bewußtlosigkeit würde diesmal schnell vorübergehen. Es war keine Schockreaktion wie damals. Sie würde also nicht wieder tage- und wochenlang im Tiefschlaf zubringen.
    Sid Amos rieb sich die Hände.
    »Und wenn wir dich jetzt schon so schön wach haben werden«, murmelte er, »können wir uns ja wohl auch gleich um unser Hauptanliegen kümmern.«
    Und das hieß: Merlin!
    Amos entsann sich, daß es Zamorra versprochen hatte, ihn dazuzuholen. Also legte er Sara Moon erst einmal in Fesseln und machte sich dann daran, nachzuforschen, wo sich Professor Zamorra gerade aufhielt.
    Aber er konnte ihn an keinem Fleck der Erde entdecken.
    ***
    Und wieder war eines der sechs frühen Amulette eingesetzt worden. Sehr viel Energie war diesmal freigesetzt worden. Und auch dieses Mal wurde sie gespiegelt, ohne dabei an Wirkung zu verlieren.
    Der gespiegelte Teil erreichte sein Ziel in den unergründlichen Tiefen des Universums.
    Und wiederum erstarkte eine unfaßbare Macht um einen weiteren Energieanteil. Wie jedes Mal, wenn eines dieser sechs Amulette benutzt wurde…
    ***
    »Es funktioniert«, sagte Lucifuge Rofocale. »Zwar nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber - es funktioniert.«
    Das Poltergeist-Phänomen, das er Eysenbeiß aufgeprägt hatte, kam zum Tragen und hatte erste Wirkung gezeigt. Andere Dämonen waren darauf aufmerksam geworden. Die Störungen würden noch zunehmen und alle verärgern.
    Lucifuge Rofocale bedauerte, daß ein Teil der aktivierten Kraft abgelenkt wurde. Aber auch in diesem Punkt unterlag die Höllensphäre völlig anderen Gesetzen als die Welt der Menschen, in welcher bei dem ersten Experiment des Dämons die Poltergeist-Kraft weitaus stärker gewesen war. Aber vielleicht war jener Junge in Frankreich ein idealeres Medium gewesen als der alte und verknöcherte Eysenbeiß.
    Wie dem auch sei - der Weg führte dennoch zum Erfolg. Lange würden die Dämonen der Hölle sich die Erscheinungen nicht gefallen lassen. Lucifuge Rofocale kannte sie seit Äonen. Er wußte, wie sie alle reagieren würden.
    Der Tag der Vergeltung war da.
    ***
    »Ich wußte es doch, daß es hier Abkürzungen geben muß«, sagte Zamorra, als der Sauroide unmittelbar neben ihm aus der massiven Wand fiel.
    Blitzschnell packte er zu und hielt den Echsenmenschen fest, verhinderte, daß der strauchelte und stürzte. »Kniefälle sind überflüssig, mein Lieber… das ist also schon mal Nummer eins.«
    Unwillkürlich war Ted Ewigk in Abwehrstellung gegangen, als der Sauroide vor ihm auftauchte, eine Waffe in der Hand, die der Reporter in der Echsenwelt fürchten gelernt hatte.
    »Zamorra! Ewigk!« stieß der Sauroide hervor. »Wie, bei den drei Göttern, kommt ihr hierher?«
    »Das wollten wir dich auch gerade fragen«, erwiderte der Profesor. »Du bist Reek Norr, nicht wahr? Ich dachte, Choash und du wärst eingesperrt, in der Gewalt eines Dämons.«
    »Ich konnte mich befreien«, keuchte Norr. »Ich kann es kaum glauben, daß ihr hier seid. Seid ihr wirklich, oder unterliege ich einer Wahnvorstellung? Wie konntet ihr mich finden?«
    Zamorra lachte leise auf, während Ted Ewigk fassungslos den Kopf schüttelte. »In der Hölle sind die Gesetze der Wahrscheinlichkeit wohl spiegelverkehrt. Wer sucht, findet nicht. Nur wer nicht sucht, wird fündig, oder so ähnlich.«
    »Das verstehe ich nicht«, bekannte Reek Norr.
    Zamorra grinste.

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