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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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traf auf einen Scheinkörper eine Projektion.
    Der Raum, in dem Choash sich noch aufhielt, war ebenfalls nur Tarnung. Er diente dazu, die Illusion zu vervollständigen.
    Choash war jetzt verwirrt. Er hielt seinen Herrn für getötet, aber seine Beeinflussung ließ nicht zu, daß er jetzt selbständig zu handeln begann. Er wußte nicht, was er tun sollte, und tat daher erst einmal gar nichts. Das war durchaus in Astardis’ Sinn.
    Die Szenerie, dieses dreidimensionale Bild, das Astardis nacheinander den beiden Sauroiden gezeigt hatte, war der Ort, an dem das Tribunal stattfinden würde. Es kam ihm gerade recht. Die endgültige Entscheidung stand zwar noch aus, aber es war dem Dämon klar, daß es dieses Tribunal geben würde. Zu viele hochrangige Dämonen forderten es jetzt.
    Verrat warf man Eysenbeiß vor… wie praktisch!
    Astardis ging nicht von seinem Plan ab, Eysenbeiß von den Sauroiden töten zu lassen. Während der Verhandlung würde es sogar noch einfacher sein. Die Sauroiden mußten nicht in Eysenbeißens Refugium eindringen, brauchten keine Absperrungen zu durchdringen. Sie brauchten nur zu erscheinen und zuzuschlagen. Alle würden ahnungslos sein. Wer rechnete schon damit, daß angesichts einer Verhandlung jemand dem Urteil zuvorkam?
    Astardis grinste.
    Mochte Reek Norr erst einmal fliehen. Er kam nicht weit.
    Astardis, der damit rechnete, einen der drei Richterplätze des Tribunals einnehmen zu müssen, erzeugte eine neue Projektion. Wieder entstand ein Doppelkörper. Er war gespannt darauf, wie sich die Sache weiter entwickelte.
    ***
    Zunächst hatte es dem Fürsten der Finsternis absolut nicht gefallen, wieder einmal vor den Thron von Satans Ministerpräsident gerufen zu werden. Leonardo konnte sich nicht erinnern, daß Lucifuge Rofocale ihn so häufig zu sich zitiert hatte, wie es sein Nachfolger Eysenbeiß tat. Aber noch während er sich fragte, was, bei Put Satanachias Ziegengehörn, der Kerl denn jetzt schon wieder wollte, bemerkte Leonardo die Schwierigkeiten, in denen Eysenbeiß steckte.
    Leonardo hatte vier Skelett-Krieger als Begleitung mitgenommen. Und alle vier wurden plötzlich von einer unsichtbaren Kraft zusammengestaucht und zerbröckelten zu Staub.
    Leonardo wußte sofort, daß es kein Angriff auf seine Begleiter war. Denn Eysenbeiß besaß keine solchen magischen Kräfte. Er war ein Mensch, und seine Fähigkeiten waren klar eingegrenzt. Ein solcher Schlag konnte überhaupt nicht von ihm geführt werden. Außerdem erkannte Leonardo allein daran, wie sich Eysenbeiß verhielt, daß der nicht selbst für den Vorfall verantwortlich war.
    So schien es wengistens im ersten Moment.
    »Was willst du von mir?« fragte der Fürst der Finsternis, obgleich er es sich fast schon denken konnte.
    »Zunächst will ich, daß du dich vor meinem Angesicht so aufführst, wie es deinem Rang entspricht! Auf die Knie«, fauchte Eysenbeiß.
    Leonardo lachte spöttisch auf. Plötzlich bekam er Oberwasser. Mochte Eysenbeiß ihn auch nur hergerufen haben, um Befehle zu erteilen - er brauchte den Fürsten der Finsternis.
    Und aus dieser Position der Stärke heraus antwortete Leonardo jetzt.
    »Vor deinem Angesicht? Vor deiner Maske, wolltest du wohl eher sagen, Emporkömmling! Du verdankst dein Hiersein überhaupt nur mir, vergiß das nie! Was also willst du? Meine Zeit ist knapp bemessen!«
    »Sie wird bald noch knapper bemessen sein«, sagte Eysenbeiß verärgert. Es gefiel ihm nicht, daß Leonardo sich so unbotmäßig verhielt. »Denn ich habe einen Auftrag für dich, der dich sehr beanspruchen wird.«
    »Ich bin ganz Ohr, Herr und Gebieter«, säuselte Leonardo deMontagne. »Sprich deinen Wunsch vertrauensvoll aus, und ich werde sehen, wie ich dir helfen kann.«
    »Frechling!« brüllte Eysenbeiß. Plötzlich schwebte er gut drei Meter hoch in der Luft, um ebenso plötzlich wieder abzustürzen. Er konnte seinen Sturz nicht gut genug abfangen und prallte hart auf dem Boden auf. Obgleich er sich bemühte, einen Schmerzenslaut zu unterdrücken, entging ein verhaltenes Seufzen nicht dem spitzen Ohr des Herrn der Schwarzen Familie.
    Eysenbeiß raffte sich wieder auf. Er deutete auf die Staubreste der Skelett-Krieger, auf seinen zertrümmerten Thron… »Du siehst, was hier geschieht«, fauchte er. »Es ist ein Attentat. Jemand greift mich an. Finde heraus, wer es ist, und präsentiere mir seinen Kopf. Sofort!«
    Leonardo deMontagne hob die Brauen. Er hegte einen bösen Verdacht. Aber er verzichtete darauf, ihn zu

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