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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Tür. Dort befindet sich unsere Informationsstelle für die Presse.
    Sie ging den Flur hinunter.
    Wir gingen in entgegengesetzter Richtung und gelangten auf den Hof.
    »Die Werft hat meiner Schätzung nach 6000 Arbeiter«, sagte Phil unterwegs.
    ***
    Der Portier am Eingang zu den American Docks gab uns einen Jungen mit. Er führte uns zu dem Direktor Herb Brooks. Brooks war dick, rund und gemütlich. Er rauchte eine schwarze Zigarre.
    »Ich habe von dem Frachter in der Zeitung gelesen, Gentlemen«, sagte er. Seine Augen zwinkerten, und sein rotes Gesicht sah aus, als lache er ständig. »Da habe ich mich sofort an die damalige Zeit erinnert. Da war William sehr im Druck. Ich meine meinen Nachbarn, Olderman. William ist ein alter Freund von mir. Vor etwa fünf Jahren geriet er durch das Verschwinden der Kassierer in Zahlungsschwierigkeiten. Einige seiner Facharbeiter legten sofort die Arbeit nieder, als William keine Löhne zahlen konnte. William kam zu mir. Er hatte Termine, die er einhalten musste, und bat mich, ihm einige Facharbeiter auszuleihen. Ich tat ihm den Gefallen, da ich nicht gerade so viel zu tun hatte. William und ich sind immer gute Freunde geblieben und haben uns gegenseitig ausgeholfen, wenn wir konnten.«
    Ich erkundigte mich nach dem Mann, den wir suchten.
    Herb Brooks kratzte sich an den weißhaarigen Schläfen. »Da fragen Sie mich zuviel, Gentlemen!« Er verwies uns ins Personalbüro. »Mister Hawkins kann Ihnen vielleicht weiterhelfen.«
    Hawkins war ein kleiner Mann mit schwarzer Napoleonlocke auf breiter Stirn. Als wir eintraten, steckte er die rechte Hand ins Jackett und glich ganz dem großen Korsen; nur, dass er Zivil und keine Uniform trug.
    »Seltsam, seltsam«, murmelte er, als er uns Platz angeboten hatte und wir uns setzten. »Irgendwie finde ich das seltsam.«
    Phil und ich sahen uns an. Wir sagten kein Wort.
    Er streckte beide Arme vor und wedelte mit den zierlichen Puppenhänden. »Darf ich Sie um Ihre Dienstausweise bitten, Gentlemen?«, sagte er unvermittelt.
    Wir zückten die Ausweise. Er studierte sie wie ein Zöllner, der einen Schmuggler wittert. Er gab sie uns zurück und winkte wieder. »Jetzt bitte noch die FBI-Sterne.«
    »Mein Kollege und ich arbeiten schon lange für das FBI«, sagte ich. »Es ist selten vorgekommen, dass wir uns so gründlich ausweisen mussten.«
    »Die blaugoldenen Sternchen bitte, Gentlemen«, überging er meinen Einwand. »Eine Erklärung gebe ich Ihnen später.«
    Wir zogen die Lederetuis mit den Sternen hervor. Jetzt wirkte er wie ein Goldschmied, der ein Schmuckstück auf seinen Feingoldgehalt überprüfte. Dann reichte er uns die Etuis zurück.
    »Ihr Chef ist ein gewisser Mister High«, sagte er dann, »nicht wahr?«
    »Er leitet das New Yorker FBI-Büro schon lange«, bemerkte Phil.
    Der Büro-Napoleon hatte schon den Hörer in der Hand und den Finger an der Drehscheibe.
    »Unter welcher Telefonnummer ist er zu erreichen?«
    Ich nannte sie ihm.
    Er wählte schnell, aber nicht hastig. Er ließ sich mit Mr. High verbinden und fragte an, ob wir vom FBI-Haup+quartier zu den American Docks geschickt worden seien.
    Dann legte er auf und murmelte: »Okay. Jetzt zu der Erklärung. Es mag Ihnen seltsam vorgekommen sein, dass ich Sie so genau unter die Lupe nahm. Doch das hat seinen Grund.«
    »Wir würden uns freuen, ihn zu hören«, sagte ich.
    Er faltete die Hände ineinander. »Ich darf noch etwas fragen.« Seine dunklen Augen blickten mich an. »Gibt es im New Yorker FBI-Hauptquartier noch einen G-man namens Jerry Cotton?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie mich angehört haben, werden Sie mich verstehen. Vor einer Stunde etwa rief ein Mann bei mir an. Er wies sich als FBI-Mann Jerry Cotton aus.«
    Wir sahen uns entgeistert an. »Ich habe nicht angerufen«, sagte ich.
    »Er sagte mir, dass es dem FBI um die Lohnliste der Arbeiter ging, die vor fünf Jahren bei der Olderman-Werft als Gastarbeiter gearbeitet hätten. Ich muss Ihnen dazu erklären, dass Direktor Brooks die Arbeiter an Olderman ausgeliehen hatte. Die Bezahlung der Löhne erfolgte aber durch uns. Sie blieben also praktisch in unserer Firma.«
    Phil pfiff leise durch die Zähne.
    Ich war genauso verblüfft.
    »Ich hatte darum mit Agent Cottons Ankunft gerechnet.«
    »Haben Sie die Listen bereitliegen?«, erkundigte sich Phil.
    »Noch nicht. Sie werden erst noch im Archiv gesucht. Ich war sehr erstaunt, dass plötzlich zwei G-men hier auftauchten. Darum habe ich mir Ihre Ausweise und die Sterne

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