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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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holte das Zigarettenetui aus der Tasche und wickelte es aus dem Papier. »Kennen Sie das, Mrs. Lidell?«
    »Mein Zigarettenetui«, tat sie verblüfft. »Wie kommt es in Ihren Besitz, Agent Cotton? Ich vermisse es seit einiger Zeit.«
    »Wir fanden es bei einem Mann, den wir für einen Mörder halten, Mrs. Lidell. Die Tat wurde in einem Splittwerk verübt, das bei Greenfield in New Jersey liegt.«
    »Agent Cotton«, sie wechselte die Farbe, »warum sagen Sie mir das?«
    »An dem Steinwerk, von dem ich eben sprach, wurde auch Ihr Pontiac gesehen«, fügte ich hinzu. Wobei ich allerdings im Stillen einschränkte, dass es sehr viele weiße Pontiac gab. »Großfuß« hatte die Nummer des Wagens nicht erkennen können. Er hatte nur gesagt, dass Daddy auf den Beifahrersitz gestiegen sei.
    »Mein Pontiac? Das kann nicht sein.«
    »Bleiben wir vorerst bei dem Etui, Mrs. Lidell. Können Sie mir eine Erklärung darüber abgeben, wieso es bei einem Mörder gefunden wurde?«
    »Das kann nur der Kleine gewesen sein«, sprudelte sie plötzlich los.
    Phil und ich wechselten Blicke.
    »Seit dem Tag, an dem er bei uns auftauchte, ist mein Zigarettenetui verschwunden. Ich hatte es auf der Garderobe liegen.«
    »Und wie sah dieser Kleine aus?«, beugte sich Phil zu ihr vor.
    »Er steckte in zerrissener Trapperkleidung und hatte seine Habseligkeiten in eine graue Decke gewickelt. Er sagte mir: ›Sagen Sie Ihrem Mann, ein guter Freund sei wieder da!‹ Ich wunderte mich darüber, dass ihn mein Mann sofort empfing. Seit dem Augenblick ist das Etui verschwunden.«
    Mir kamen plötzlich viele Gedanken. »Mrs. Lidell, kommen Sie bitte mit!«
    Wir fuhren mit dem Lift in den Keller unseres Hauptquartiers, wo sich die Zellen für Untersuchungshäftlinge befanden.
    »Sehen Sie sich den Mann dort in der Zelle an«, sagte ich zu Patty Lidell.
    Sie blickte durch den Spion und drehte sich zu uns herum. »Das ist er!«
    »Ist er hinterher nochmals bei Ihnen auf dem Schiff oder in Ihrer Wohnung aufgetaucht?«, fragte ich.
    »Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen.«
    »Haben Sie Ihren Mann über den Verlust des Etuis und über Ihre Vermutungen informiert?«
    »Ja. Er erklärte, ich müsse es verloren haben. An einen Diebstahl wollte er nicht glauben.«
    »Wo befindet sich Ihr Mann?«
    »Auf unserem Schiff. Es liegt oberhalb der Williamsburg Bridge am East River. Wir wohnen dort.«
    »Kommen Sie bitte mit, Mrs. Lidell«, sagte ich. »Wir fahren zur Williamsburg Bridge!«
    ***
    Die breite Stelling federte und schwankte leicht, als wir zu dritt über sie hinweg an Bord der Stella Maris gingen. Es war eine seetüchtige Jacht.
    Patty Lidell ging vor uns her.
    Es ging eine Treppe hinab, durch einen langen Gang, an dessen Ende sich eine schmale Tür befand.
    Patty drückte sie auf. »Dürfen wir dich stören?«, sagte sie. »Die beiden Herren möchten dich sprechen! Bitte, kommen Sie herein«, forderte sie uns dann auf.
    Carter Lidells massige Gestalt mit den Fledermausohren erhob sich hinter einem Schreibtisch aus Teakholz.
    »Das sind Agent Coiton und Agent Decker vom FBI«, stellte uns Patty Lidell vor.
    Wir setzten uns.
    Ich begann die Gedanken in die Wirklichkeit umzusetzen, die mir vorhin im FBI-Hauptquartier gekommen waren. »Wir haben Ihren Freund verhaftet, weil wir ihn für einen Mörder halten«, sagte ich.
    »Meinen Freund? Ich weiß nicht, wen Sie meinen, Agent Cotton!«, sagte Lidell kalt.
    »Rex Regan!«, sagte ich.
    »Ich kenne keinen Rex Regan«, erwiderte er barsch.
    »Agent Cotton meint den Tramp, der das Etui gestohlen hat«, warf Patty Lidell ein. Sie lehnte neben dem Schreibtisch an einem Schrank.
    »Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen«, sagte ich. »Es gab einmal zwei Freunde, die beide auf den American Docks als Schweißer arbeiteten. Der eine hieß Rex Regan und der andere Arthur Hidel! Und dieser Mann heißt heute Carter Lidell! Habe ich recht?«
    Seine Hände kamen blitzschnell unter dem Schreibtisch hoch. Seine Rechte umklammerte eine Luger!
    »Ihr habt Daddy, ihr habt den Kleinen, aber mich habt ihr noch lange nicht!«, schrie er uns an, das Gesicht wutverzerrt.
    »Carter!«, schrie Patty Lidell auf.
    Er richtete die Mündung der Pistole auf mich.
    Da trat etwas ein, womit er nicht gerechnet hatte. Patty schlug mit beiden Händen von oben auf seinen Arm herab. Ein Schuss peitschte auf und bohrte sich in den Schreibtisch. Die Pistole fiel zu Boden.
    Phil und ich handelten blitzschnell.
    Wir rissen Lidells Arme nach hinten

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