Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
Vom Netzwerk:
Schuss ab. Ich versuche, von hinten über den Schuttberg an ihn herzukommen.«
    »In Ordnung, Jerry.«
    Die Rückseite des Schuttberges ähnelte der Front, vor der Phil lag. Mit der 38er in der Hand stieg ich zwischen Wracks, alten Kisten, Kartons und Gerümpel den Hang hinauf.
    Ich spähte hinunter. Nicht weit von mir entfernt lagen die Autowracks.
    Der Kleine mit dem Lederhut hockte in der Karosserie und schoss. Er drehte mir den Rücken zu.
    Ich setzte alles auf eine Karte.
    »Lass die Pistole fallen und nimm die Hände hoch!«, schrie ich ihn an.
    Mit den müden Bewegungen einer Puppe, deren Federwerk nicht mehr richtig funktionierte, kam er meiner Aufforderung nach.
    ***
    Wenig später waren wir wieder bei Mr. Hawkins von den American Docks.
    »Hatten Sie Erfolg?«, fragte er und musterte uns neugierig. Ich schaute an uns hinunter.
    »Es war mit Erdberührung verbunden«, sagte ich, »deshalb sehen unsere Anzüge nicht mehr wie ladenneu aus.«
    Mr. Hawkins schob uns die Listen über den Tisch zu, die der Kleine hatte abholen wollen. Ich überflog die Namen.
    »Hat jemand von diesen Leuten Ihre Werft verlassen, Mister Hawkins?«
    »Das kann festgestellt werden, Agent Cotton«, erwiderte der Personalchef. »Bitte, gedulden Sie sich etwas.«
    Es dauerte ungefähr eine Stunde. Dann bekamen wir von einem rothaarigen Mädchen zwei Namen serviert.
    »Rex Regan und Arthur Hidel.« Sie reichte mir einen Zettel. »Ich habe die Anschriften notiert. Dort haben sie damals gewohnt.«
    Phil und ich hörten uns im Werk um. Das Ergebnis war mager. Der Kleine konnte vielleicht Rex Regan sein, und über Arthur Hidel war nichts bekannt.
    »Sehen wir uns in der City um«, sagte ich zu Phil.
    Die beiden hatten in einem Haus in der Nähe des Fulton Fischmarktes gewohnt, südlich der Brooklyn Bridge.
    Das Haus gab es nicht mehr, wie wir feststellten. Es war zusammen mit einigen anderen vor Jahren bereits abgerissen worden. An der Stelle erhob sich jetzt ein Wolkenkratzer.
    Recht niedergeschlagen kamen wir in der 69. Straße an. Mr. High empfing uns mit guter Nachricht.
    »Die Fingerabdrücke auf dem Finnendolch«, sagte er, »die in dem hellgrünen Chevy und auch die Prints aus dem mausgrauen Buick stammen einwandfrei von dem Kleinen.«
    »Haben Sie seinen Namen nicht herausbekommen, Chef?«
    »Nein, Jerry«, antwortete Mr. High. »Unsere Vernehmungsspezialisten haben sich ihn sofort vorgenommen, aber er blieb stumm wie ein Fisch. Warten Sie, ich habe hier die Niederschrift.« Mr. High nahm ein Blatt vom Schreibtisch und sagte: »Er hat wörtlich gesagt: ›Ich habe keine Angst. Er lässt mich nicht im Stich.‹ Mehr war nicht aus ihm herauszubringen.«
    »Wen hat er mit ›er‹ gemeint?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Etwas war noch merkwürdig«, fuhr Mr. High fort. Er fasste in die Schreibtischschublade und holte einen in Seidenpapier eingewickelten Gegenstand hervor. »Das fanden wir bei ihm. Sagt es Ihnen etwas, Jerry?«
    Auf dem Seidenpapier lag ein goldenes Zigarettenetui.
    Die aus kleinen Brillanten bestehenden Buchstaben P und L funkelten!
    Ich starrte auf das kostbare Etui und überlegte, wo ich es schon einmal gesehen hatte.
    »Nun, Jerry?«, fragte Mr. High.
    Da fiel es mir ein. »Das Etui gehört Patty Lidell. Ich habe es gesehen, als sie mich besuchte.«
    Und dann fiel mir noch etwas ein. »Großfuß« hatte am Telefon gesagt, dass Daddy an der Serpentine, die zum Splittwerk führte, in einen schneeweißen Pontiac eingestiegen war.
    Patty Lidell besaß solch ein Auto!
    »Meinst du, Patty Lidell habe mit dem Kleinen zusammengearbeitet?«, fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Auf jeden Fall müssen wir klären, wie ihr Zigarettenetui in den Besitz des Mörders gekommen ist.«
    »Vielleicht hat er es ihr gestohlen«, bemerkte Phil.
    »Und wie erklärst du dir, dass ihr Pontiac am Splittwerk gesehen wurde, wie Daddy einstieg?«
    Phil schwieg.
    »Nehmen Sie sich Mrs. Lidell vor«, entschied Mister High. Wir gingen zum Lift.
    Der Kasten schnurrte herauf. Die Tür mit der gerillten Scheibe rollte zur Seite.
    Wir waren leicht verblüfft.
    Patty Lidell trat auf uns zu und lächelte. »Ich wollte gerade zu Ihnen«, sagte sie. Dabei sah sie mich an. »Gibt es etwas Neues im Silvermoon-Fall?«
    »Damit kann ich Ihnen dienen, Mrs. Lidell«, sagte ich. »Bitte, kommen Sie mit in mein Büro.« Nachdem wir in mein Office gekommen waren, bot ich ihr Platz an. Sie setzte sich und schaute mich erwartungsvoll an.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher