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0388 - Der Dämonensarg

0388 - Der Dämonensarg

Titel: 0388 - Der Dämonensarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus des Kaufmanns war das erste direkt am Hafen und der schmalen Mole, wo nur zwei Boote lagen. Eines davon gehörte Tom Jones. Er hatte seinen Kahn gestrichen. In der weißen Farbe konnte man sich fast spiegeln.
    Einen so gefüllten Laden hatte ich selten gesehen. Wenn mehrere Kunden kamen, mußten die sich fühlen wie Ölsardinen in der Büchse, so eng war es in dem zweigeteilten Verkaufsraum, in dessen rechter Hälfte Werkzeug und Angelgeräte standen und in der anderen die Lebensmittel in Regalen und Kartons gestapelt waren.
    Beinahe hätte ich einen Turm aus Bierkästen umgestoßen, als ich mit der Schulter daran entlangschleifte.
    Ich wurde in einen Hinterraum geführt. Dort saß auch der Kaufmann. Er packte eine Kiste aus und holte zahlreiche Dosen hervor.
    Der Hörer lag neben dem schwarzen Telefon auf dem Tisch.
    »Das Gespräch steht schon«, wurde mir von dem Mann im grauen Kittel gesagt, aus dessen Kragen ein runder Kopf mit rosiger Gesichtshaut schaute. Der Händler besaß die gleiche Haarfarbe wie seine Tochter.
    »Danke«, sagte ich, nahm den Hörer und meldete mich.
    »Hat ja sehr lange gedauert«, klang mir die mürrische Stimme meines Chefs entgegen.
    »Klar«, erwiderte ich. »In Cornwall wird an manchen Stellen noch getrommelt.«
    »Ach so. Und weshalb wollen Sie bleiben? Deswegen rufen Sie doch sicherlich an, oder?«
    »Genau, Sir, es gibt Ärger.«
    »Dann mal los!«
    Sir James war ein guter Zuhörer, der sich auch auf einen Bericht konzentrieren und anschließend die nötigen Schlüsse ziehen konnte.
    In meinem Fall reagierte er ebenfalls, ohne großartig nachzudenken.
    »Sie sind also der Ansicht, noch nachforschen zu müssen?«
    »Das meine ich, Sir.«
    »Dann bleiben Sie. In London ist es ziemlich ruhig. Wir haben auch keine Informationen darüber bekommen, wo sich Samaran eventuell aufhalten könnte.«
    »Und wie ist es mit der Südfrankreich-Spur?«
    »Hector de Valois bleibt uns weiterhin ein Rätsel, John. Tut mir leid, daß ich Ihnen keine angenehmere Mitteilung machen kann. Es ist nun mal so.«
    »Wir suchen die Reliquie.«
    Mit diesem Satz beendete ich das Gespräch, legte auf und sah den Blick des Kaufmanns auf mich gerichtet. Er hatte natürlich zugehört, auch meine Erklärung verstanden, wußte aber nicht, wo die Glocken hingen, die er hatte läuten hören.
    Er versuchte es mit einem Witz. »Auch Trommeln kostet Geld, Mister.«
    »Weiß ich. Was bin ich Ihnen schuldig?«
    Er nannte die Summe. Ob er mich übers Ohr haute, wußte ich nicht, zahlte den geforderten Preis und ließ mir bis auf den letzten Penny das Wechselgeld herausgeben.
    Er legte mir die Münzen in die offene Hand. »Was suchen Sie denn für eine komische Reliquie?«
    »Das weiß ich selbst nicht genau.«
    »Ist es ein Schatz?«
    »In gewissem Sinne ja.«
    »Da müßten Sie draußen auf dem Meer nachschauen. In der Tiefe finden Sie oft etwas. Ich habe hier schon Taucher erlebt, die reich geworden sind. Soll ich Ihnen Tips geben? Wir können auch teilen, wenn Sie etwas gefunden haben.«
    »Danke, nicht nötig. Aber Sie können mir zwei Päckchen Zigaretten verkaufen.«
    »Mach ich. Welche Marke?«
    »BH.«
    »So was führen wir nicht.«
    »Nicht Benson und Hedges?«
    »Ach so.« Er kicherte. »Ich dachte, Sie meinten den besten Torwart der Welt, das ist der BH nämlich.«
    »Inwiefern?«
    Bevor ich eine Antwort bekam, schaute sich der Mann um, ob auch nicht jemand zuhörte. Seine Frau oder so. »Der BH hält nämlich zwei Bälle zur gleichen Zeit.«
    Obwohl ich den Spruch noch nicht kannte, grinste ich nur müde.
    Ich bekam meine Zigaretten, zahlte und verließ den Laden. Sicherlich würde es sich jetzt in Windeseile herumsprechen, daß wir eine Reliquie suchten. Viele wußten bestimmt nicht, um was es sich dabei handelte und würden sich die Köpfe zerbrechen.
    Die Tür zu Toms Haus stand offen. Suko hielt sich draußen auf.
    Er saß auf einer Bank und wedelte sich mit der Hand etwas von dem Bratenduft zu, der aus der Öffnung strömte. »Jetzt merke ich erst mal, welch einen Hunger ich habe.« Er schielte mich an. »Erfolg gehabt, John?«
    »Ja, der Alte ist einverstanden.«
    »Prima. Du kennst ihn doch besser.«
    Zusammen mit meinem Freund betrat ich das Haus. Tom Jones stand am Herd. Er hatte das Feuer entfacht, eine große Pfanne auf den Herd gestellt und Eier hineingeschlagen, die er zusammen mit einigen breiten Speckstreifen briet.
    »Ich bin gleich fertig. Ihr könnt euch schon setzen.«
    Das taten wir auch,

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