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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte man das betreffende Gebiet vorsichtshalber absperren.«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach Zamorra.
    In Lyon hielt ihn nichts mehr. Er fuhr zurück und gleich durch nach Feurs. Dort war die zuständige Polizeistation. Dort kannte man ihn auch und wußte, daß er alles andere als ein Spinner war. Die Polizeibeamten runzelten die Stirn, als sie Zamorras Bericht hörten.
    »Warum haben Sie uns nicht sofort informiert? Wir müssen die Straße und das Flußufer sperren«, erklärte Inspektor Frambert sofort. »Ich leite das gleich in die Wege. Es kann natürlich sein, daß die eigentliche Gefahr längst vorbei ist, aber… besser einmal zu vorsichtig, als einmal zu spät. Kommen Sie, Professor, wo genau ist die Stelle?« Er zog Zamorra zu der großen Landkarte an der Wand.
    »Hm«, murmelte er dann und versank in Schweigen, ohne etwas zu unternehmen. Er dachte nach.
    »Es ist zwar eigentlich nicht mein Fall gewesen, sondern die Kollegen von der Abteilung Straßenverkehr hatten damit zu tun… aber vor ein paar Tagen hat ein Lkw mit Chemikalien unbekannter Art einen Unfall gehabt. Zwar auf der anderen Seite vom Dorf, aber merkwürdigerweise sollen zwei Fässer gefehlt haben. Der Fahrer schweigt sich aus. Ich weiß, daß Erdproben und auch Proben des transportierten Drecks nach Paris geschickt worden sind, zur Analyse, aber was dabei herausgekommen ist, weiß ich nicht. Ich werde mich mal schlau machen lassen.«
    Er ließ sich hinter seinem wuchtigen Schreibtisch nieder und begann zu telefonieren.
    Ein Lkw mit Chemikalien unbekannter Art… Zamorra konnte nicht verhindern daß es ihm kalt über den Rücken lief. Er wußte nur zu gut, welche Schäden durch chemische Gifte angerichtet werden konnten. Es war durchaus möglich, daß der Riesenwuchs der Tiere und Pflanzen durch eine chemische Substanz hervorgerufen wurde. Aber dennoch… da stimmte etwas nicht. Dise Riesenratte war bestimmt älter als vier, fünf oder sechs Tage. Das bedeutete, die Substanz hätte beim erwachsenen Tier einen weiteren Wachstumsschub auslösen müssen. Zamorra hielt das eigentlich für unmöglich. Außerdem war der Lkw an einer ganz anderen Stelle verunglückt!
    Fenrir strolchte doch weiträumig durch die Umgebung. Wenn an der Unfallstelle ebenfalls Veränderungen aufgetreten wären, hätte der Wolf bestimmt davon berichtet. Es hätte ihm einfach auffallen müssen.
    Schließlich legte Inspektor Frambert den Telefonhörer endgültig auf. »Die Ergebnisse der Untersuchung liegen in Paris. Warum sie nicht hierher gesandt worden sind, ist mir schleierhaft. Aber wir bekommen sie über Telekopierer in den nächsten Stunden herein. Dann wissen wir mehr.«
    »Was ist an der Unfallstelle passiert?« fragte Zamorra. »Ist dort etwas von dieser Substanz freigesetzt worden?«
    »Eine ganze Menge«, sagte Frambert. »Es hat einen Erdaushub gegeben. Dort werden Sie kein Milligramm von dem Teufelszeug mehr finden. Wenn wir nur wüßten, wer diesen Transport auf die Reise geschickt hat! Aber der Fahrer schweigt verbissen, der Fahrtenschreiber war wohl manipuliert, die Frachtpapiere gefälscht und die Fässer selbst nicht beschriftet oder sonstwie gekennzeichnet. Gefahrenguttransport erster Güte, aber nicht deklariert. So was lieben wir. Der Fahrer wird wohl hoffentlich nicht an einer Gefängnisstrafe vorbei kommen. Vielleicht überlegt er es sich, seinen Auftraggeber zu verraten, wenn ihm das als mildernder Umstand angerechnet wird. Aber das ist Sache des Gerichtes, damit haben wir selbst nichts mehr zu tun.«
    Zamorra nickte.
    »Es sind schon Trupps unterwegs, um die Straße abzusperren, damit niemand mehr mit der Stelle in Berührung kommt. Ich habe Proben von Erde, Fauna, Flora in das klinische Labor in Lyon gegeben«, sagte Zamorra. »Ich denke, daß frühestens gegen Mittag Ergebnisse vorliegen.«
    »Geben Sie mir die Telefonnummer. Wir kümmern uns darum«, sagte Frambert. »Teufel auch, ein Giftskandal hat uns gerade noch hier gefehlt.«
    Zamorra fuhr zurück. Diesmal achtete er auf die Umgebung und entdeckte die Stelle, an der der Lastwagen seinen Ausritt ins Gelände gemacht hatte. In der Tat - hier war nichts mehr zu finden. Der Erdaushub war mehr als deutlich zu sehen. Dann war es natürlich kein Wunder, daß es hier keine Veränderungen gegeben hatte. Vermutlich waren die Entsorgungsarbeiten dermaßen schnell durchgeführt worden, daß Mutter Natur gar nicht mehr hatte reagieren können.
    Aber wenn der Transport dafür verantwortlich war

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