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0389 - Mond der Rebellen

Titel: 0389 - Mond der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besatzung der CREST mit.
    Sämtliche Geräte der Schiffskommunikation waren zusammengeschaltet worden.
    „Ich werde Ihnen jetzt ein lange vorbereitetes Band abspielen", sagte Rhodan. Er hielt kurz inne, dann sprach er weiter.
    „Es schildert Ihnen genau die Rettung der beiden Angehörigen unserer Rasse - der beiden Terraner aus dem Schiff, dessen Vernichtung Sie mit angesehen haben -, die vor einer Zeit von hundertfünfzig Tagen unserer Berechnung auf dem Planeten Ukiah notgelandet waren. Band abfahren!"
    Er setzte sich wieder und hörte die Übersetzung des Bandes mit.
    Er und Atlan wußten, daß die Wissenschaftler bereits an der Arbeit waren. Sie versuchten ein Memoband herzustellen, das zum Sprachunterricht verwendet werden konnte. Besaß man die Grammatik und einen genügend großen Wortschatz der fremden Sprache, dann konnte im hypnotischen Verfahren die Sprache binnen kurzer Zeit adaptiert werden.
    Rhodan lehnte sich zurück.
    „Noch immer sind sie mißtrauisch", flüsterte der Arkonide so leise, daß es niemand außer Rhodan verstehen konnte. „Nicht nur wir haben das Mißtrauen gelernt und die Furcht vor Überraschungen, sondern auch die Baramos scheinen diesen Hang zu besitzen. Vermutlich haben sie Grund dazu."
    Rhodan erwiderte ebenso leise und schnell: „Etwa so wie die Terraner, nicht wahr?"
    Atlan lächelte; er war genügend erfahren, um genau zu wissen, welche Emotionen frei wurden, wenn sich unter diesen Umständen zwei grundverschiedene Rassen begegneten. Und grundverschieden waren sie - das war mehr als deutlich zu sehen. Das grazile Geschöpf hier vor ihnen auf dem Schirm war von hellroter Farbe. Statt einer Haut, oder wie man es von einem Insektenabkömmling erwarten sollte, einem Chitinpanzer oder wenigstens dessen Resten trug die Haut das Aussehen eines feingliedrigen Ringpanzers.
    Das Wesen war viergliedrig.
    Zwei Beine, die sehr dünn waren und eigentlich zerbrechlich wirken sollten, aber offensichtlich recht stabil waren mit ihren zwei Gelenken. Sie riefen den Eindruck von großer Belastbarkeit hervor. Zwei Arme, die wie die Beine jeweils zwei Gelenke hatten.
    Die Hände waren schlank, ohne knochig oder hölzern zu wirken. Kugelartige Gelenke, aus denen sechs Finger wuchsen. Vermutlich waren die Füße der Baramos ebenfalls mit sechs Zehen ausgerüstet. Die Kopfform war interessant und erschreckend gleichermaßen.
    „Wie lange läuft das Band?" erkundigte sich Atlan über Interkom.
    „Genau elf Minuten, Lordadmiral!" sagte der Wissenschaftler. „Es sind noch drei Minuten bis zum Ende."
    „Danke."
    Rhodan riß seinen Blick gewaltsam von dem Baramo los und drehte sich um. Er starrte Atlan ernst ins Gesicht. Leise fragte er: „Was hältst du von dem allen hier, Freund Atlan?"
    Atlan wischte sich nervös eine Haarsträhne aus der Stirn.
    „Grundsätzlich bin ich skeptisch, aber im Augenblick sehe ich keinen Grund, an der Ehrlichkeit dieses Baramos oder seines Kontaktversuchs zu zweifeln."
    „Danke, Atlan", sagte Rhodan.
    Noch immer lief die Übersetzung des Bandes.
    Der Baramo hatte sich gegen die Kante eines modernen und faszinierend aussehenden Sessels gelehnt und hörte, wie man seiner Haltung entnehmen konnte, aufmerksam und konzentriert der Unterhaltung zu, die auf dem Band wiedergegeben wurde. Keiner der Terraner aber konnte erkennen, wohin der Fremde blickte - es war unmöglich. Die Umgebung aus Gegenständen einer fremden Kultur wirkte, verglichen mit dem Kopf des Wesens, direkt uninteressant.
    Betrachtete man ihn vorn, so hatte er die Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Von der Seite aus gesehen, lief der obere Teil des Dreiecks weit und eiförmig nach hinten aus. Von Schläfe zu Schläfe zog sich ein etwa handbreiter Streifen, der grünlich fluoreszierte. Es sah aus, als habe man ein halbflexibles Band um zwei Drittel des Kopfes geklebt.
    Zwischen der Unterkante des Bandes und dem spitzen Kinn konnte man einen dreieckigen Mund erkennen, der seine Verwandtschaft mit den Mandibeln der Insekten nicht verleugnen konnte. Der Mund war schmal und fast lippenlos und auch der Kopf war hellrot, wie der gesamte sichtbare Körper des Baramos. Man erkannte weder Gehörorgane noch Riechorgane noch konnte man eine Sprechöffnung entdecken, denn der Mund hatte sich während des kurzen Dialogs nicht bewegt.
    Dann lief das Band aus.
    „Danke", sagte der Baramo. „Ich sehe, daß Sie wirklich Angehörige jener Rasse sind, mit der wir vor geraumer Zeit einen kurzen Kontakt aufgenommen

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