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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wohnung auf ihn warten würden. Ich besitze einen Generalschlüssel, könnte Ihnen die Tür zu Hodiaks Wohnung aufschließen.«
    »Mann, warum sagen Sie das denn nicht gleich?« erwiderte Dahl.
    »Das ist uns natürlich noch lieber«, sagte Inspektor Taylor.
    Hank Wilson hatte es eilig, den Schlüssel zu holen. »Wie soll ich mich verhalten?« fragte er.
    »Ganz normal«, meinte John Dahl.
    »Ich fürchte, das werde ich nicht können. Wenn ich heute Steve Hodiak sehe… Ich glaube, dann drehe ich durch.«
    »In diesem Fall ist es dann wohl das Beste, wenn Sie weggehen«, sagte Sam Taylor.
    »Okay. Das gefällt mir schon besser. Und wie lange?«
    »Wir wissen nicht, wann Hodiak nach Hause kommt.«
    »Ach ja, richtig.«
    Sie verließen die Wohnung des Hausmeisters, der inständig hoffte, daß Steve Hodiak nicht ausgerechnet jetzt heimkam. Mann, dann hätte er die Beine in die Hand genommen…
    Im ersten Stock blieb Hank Wilson vor einer dunkelbraun lackierten Tür stehen. »Hier ist es.«
    »Gut, schließen Sie auf!« verlangte Sam Taylor.
    Mit zitternder Hand schob der Hausmeister den Generalschlüssel ins Schloß. Gleich darauf schwang die Tür zur Seite. Niemand hätte Wilson dazu bewegen können, die Wohnung zu betreten.
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück«, sagte er.
    »Danke«, entgegnete der Inspektor.
    »Werden Sie ihn töten? Sie müssen ihm das Leben nehmen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Sam Taylor.
    »Aber es klappt nur mit Silber… Geweihtes Silber ist noch besser…«
    »In unseren Dienstwaffen befinden sich geweihte Silberkugeln«, sagte Sam Taylor. »Beruhigt Sie das?«
    »Ungemein, denn über gewöhnliche Kugeln würde Hodiak nur lachen.«
    »Gestern kam er gerade noch mal davon«, sagte Taylor, »aber heute kriegen wir ihn, ganz sicher.«
    »Wenn Sie ihn nur anschießen, wenn Sie ihn nur verletzen… Sie müssen gut zielen …«, stammelte der Hausmeister heiser vor Aufregung. »Ich besitze ein altes Buch. Nie hätte ich gedacht, daß ich da jemals hineinsehen würde. Ich lese im allgemeinen keine Bücher. In diesem Buch, da steht etwas von einer Wolfsnacht, Inspektor. Sie ist etwas ganz Besonderes für Werwölfe. In solchen Nächten sind sie besonders stark. Es hängt mit der Konstellation irgendeines Höllengestirns zusammen. Dadurch werden diese Ungeheuer auf eine spezielle Weise bestrahlt, und sie sind in der Lage, Dinge zu tun, zu denen sie in anderen Nächten nicht fähig sind.«
    »Zum Beispiel«, sagte der Inspektor interessiert.
    »Seelenwanderung… In der Wolfsnacht kann das Scheusal von einem Körper in einen anderen schlüpfen. Von Hodiaks in meinen … oder … in Ihren … Alle siebenundzwanzig Jahre gibt es eine solche Wolfsnacht. Die Daten sind in meinem Buch angeführt …«
    »Ich vermute, Sie wollen uns sagen, daß die nächste Wolfsnacht bevorsteht«, meinte Sam Taylor.
    Wilson nickte.
    »Wann?« wollte der Inspektor wissen.
    »Heute nacht ist es soweit. Dann gibt es erst wieder eine Nacht im Jahre 1983.«
    »Steht sonst noch Wissenswertes in Ihrem alten Buch?«
    »Soll ich es holen?«
    »Nicht nötig«, sagte der Inspektor. »Ich habe jetzt keinen Kopf zum Lesen.«
    »Das kann ich verstehen, Inspektor. Das kann ich sehr gut verstehen…« Der Hausmeister tänzelte von einem Bein auf das andere.
    »Also dann werde ich Ihren Rat jetzt befolgen und weggehen. Hoffentlich kommt Steve Hodiak nicht erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause, denn dann werden Sie es verdammt schwer mit ihm haben.«
    Der Inspektor schloß die Tür und begab sich mit Sergeant Dahl ins Wohnzimmer. John Dahl sog die Luft durch die Nase ein.
    »Fällt es Ihnen auch auf?« fragte der Inspektor und nickte.
    »Raubtiergeruch«, sagte Dahl.
    »Wenn wir hier nicht richtig sind, fresse ich einen Besen«, sagte Sam Taylor. Überall war die scharfe Ausdünstung des Wolfes zu riechen. Sie hatte sich in Vorhänge und Tapeten gezogen, in Teppiche und Polstermöbel.
    Dahl und Taylor sahen sich gründlich in der Wohnung um. Nichts wies darauf hin, daß Steve Hodiak Verwandte oder Freunde hatte.
    »Ein Einzelgänger«, sagte John Dahl.
    »Unser Mann, Sergeant«, behauptete Inspektor Taylor und setzte sich in einen Sessel. »Hoffentlich läßt er nicht allzu lange auf sich warten.«
    Der bullige Sergeant trat ans Fenster und blickte auf die Straße hinunter.
    »Weg vom Fenster«, sagte Taylor. »Wenn er Sie sieht, rückt er aus, und wir haben noch mal das Nachsehen. Dann aber wahrscheinlich für immer.«
    Dahl trat

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