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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihres zu retten? Sie riß die Tür auf und stürmte kreischend auf den Gang.
    Und Dr. Rich warf sich dem gefährlichen Mann entgegen. Todesmutig griff er ihn an. Mit ausgebreiteten Armen wollte er Leif Stanwyck packen und festhalten, bis Hilfe kam.
    Schwester Joan alarmierte mit ihrem Geschrei das ganze Krankenhaus. Kräftige Helfer würden kommen, und gemeinsam würde es ihnen gelingen, Stanwyck zu überwältigen.
    Sie würden ihn mit breiten Lederriemen auf das Bett schnallen und auf das Eintreffen des von Dr. Bolan verständigten Mr. Ballard warten. Wenn Stanwyck erst festgebunden war, stellte er für Personal und Patienten keine Gefahr mehr dar.
    Doch vorläufig war Dr. Rich noch allein, und wenn es ihm nicht gelang, den Tobenden aufzuhalten, brach im Krankenhaus ein Chaos aus.
    Stanwyck umschlang den Assistenzarzt gleichfalls. Er preßte Dr. Rich an sich, daß dessen Rippen knackten, und hob ihn hoch. Er drehte sich mit ihm und ließ sich zu Boden fallen.
    Rich fiel mit. Er versuchte nach oben zu kommen, wälzte sich mit dem Patienten nach rechts und hieb mit seinen Fäusten auf ihn ein.
    Kampfunfähig wollte er den Mann schlagen, doch Leif Stanwyck steckte die Treffer mühelos weg, zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Jetzt wälzte sich der Patient zur Seite. Robert Rich konnte es nicht verhindern.
    Draußen waren aufgeregte Stimmen zu hören. Auch die des Chefarztes.
    »Zurück!« rief Dr. Bolan. »Machen Sie Platz! Ich bitte Sie, gehen Sie wieder auf Ihre Zimmer!« Das galt den Patienten, die von den grellen Schreien der Krankenschwester angelockt worden waren.
    »Machen Sie sich keine Sorgen! Wir haben alles unter Kontrolle!«
    Ein Faustschlag traf Dr. Richs Gesicht. Ihm wurde für einen Moment schwarz vor den Augen. Er konnte sich nicht mehr verteidigen. Leif Stanwyck hätte ihn jetzt leicht töten können, doch irgend etwas hielt ihn davon ab.
    Steckte noch ein winziger guter Kern in ihm?
    Der Patient sprang auf.
    Zwei bärenstarke Männer stürzten zur Tür herein. Es waren die kräftigsten Krankenpfleger, die es in diesem Hospital gab. Wenn es galt, einen renitenten Patienten zu »beruhigen«, ließ Dr. Bolan immer sie rufen.
    Sie wußten, wie man das machte, verstanden ihr Handwerk, und ihnen stand die hierfür erforderliche rohe Kraft zur Verfügung. Wie Catcher sahen sie aus. Muskelberge, deren bloßes Erscheinen manchmal schon genügte, um einen Patienten gefügig zu machen.
    Leif Stanwyck konnten sie jedoch nicht beeindrucken.
    Er griff sie sofort an.
    Sie waren bestens aufeinander eingespielt. Während der eine den Patienten ablenkte, versuchte ihn der andere in seine Gewalt zu bringen, und wenn ein Griff einmal saß, war die Chose in den meisten Fällen schon so gut wie gelaufen.
    Sie machten es wie immer, konnten sich nicht vorstellen, daß ihnen Stanwyck gewachsen war. Sie glaubten nicht, daß der Mann ihnen ernsthaft Schwierigkeiten machen konnte.
    Miller – einer der beiden Krankenpfleger – stieß Stanwyck mit seinen flachen Händen zurück.
    »Ruhig«, sagte Brand, der andere. »Ganz ruhig, Mr. Stanwyck. Wir sind Ihre Freunde. Wir wollen Ihnen nichts tun!«
    Der Patient wuchtete sich ihnen sofort wieder entgegen. Sie wichen zum Schein zur Seite, ließen ihn dann aber nicht durch, sondern schnappten zu wie die Backen eines Fangeisens.
    Endlich kam Robert Rich auf die Beine. Als er sah, daß Miller und Brand den Patienten festhielten, eilte er ihnen zu Hilfe. Brand versuchte Stanwyck den Arm auf den Rücken zu drehen, doch so sehr er sich auch anstrengte, es gelang ihm nicht.
    Verdammt! durchfuhr es ihn. Was hat der Kerl denn in unserem Krankenhaus zu suchen? Der strotzt ja vor Kraft und Gesundheit!
    Zwei Mann… Nein, drei … Und wir werden nicht mit ihm fertig!
    Das gab’s noch nie! Der Bursche muß die Kraft der Hölle in sich haben!
    Unbewußt traf Brand damit ins Schwarze. Kein normaler Mensch wäre in der Lage gewesen, sich diesen drei Männern zu widersetzen.
    Schwitzend und keuchend versuchten sie Leif Stanwyck niederzuringen. Vergeblich. Mit einem wütenden Gebrüll schüttelte er sich, schlug mit harten Pranken um sich…
    Und dann war er frei!
    ***
    Als ich den Peugeot vor dem Krankenhaus stoppte, traf ein Taxi ein, aus dem Vicky Bonney und Mr. Silver stiegen. Ich kann nicht sagen, daß ich besonders erbaut war, meine Freundin hier zu sehen, denn schließlich konnte in diesem Krankenhaus in Kürze die Hölle los sein, und in so einem Fall war es mir verständlicherweise lieber,

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