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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte sich Suko über Dinge Gedanken machen, die sich ohnehin nicht ausführen ließen? Er mußte sich eben damit abfinden, wehrlos zu sein, und wahrscheinlich stand ihm das gleiche Schicksal bevor wie einemder beiden Peiniger des Mädchens. Suko hatte die Szene noch genau in Erinnerung, wie der Schädel die blanken Knochen teile aus dem Mund hatte rollen lassen.
    Von den Zuschauern half keiner. Niemand traute sich, keiner wollte das gleiche Schicksal erleiden wie die beiden Männer, denn jeder glaubte daran, daß auch ein dritter oder vierter sich nicht mehr würde lösen können.
    Die Distanz schmolz zusammen. Sie hatten bereits die Höhe der ersten Hausdächer erreicht und sahen die Lippen wie einen gewaltigen Blutmund vor sich.
    Ein Tor ins Verderben, geöffnet, bereit, Opfer zu verschlingen und somit zu töten.
    Rolly Watson jammerte. Er sah das Maul als erster, konnte direkt hineinschauen und entdeckte tief in der ovalen Öffnung auch das unheimliche Glosen.
    Dort erwartete man ihn.
    »Neiinnn!« brummte er ängstlich. »Ich will nicht sterben. Ich habe nichts getan. Es waren andere…«
    »Du hast zugeschaut!« Der flüsternde Tod formulierte die Antwort aus zischenden Worten. »Du hättest eingreifen können und auch müssen, aber das hast du nicht getan. Dafür bekommst du jetzt deine Quittung. Dein Leben, Mensch, ist beendet. Ich werde dich verspeisen und mit einer Magie zusammenbringen, die dich auflöst, so daß ich zu guter letzt deine Knochen ausspeien kann.«
    Der Schrei war grauenhaft.
    Obwohl dem Mann noch nichts geschehen war, hatte er ihn in Todesangst ausgestoßen. Er versuchte, die Entfernung zu schätzen.
    Vielleicht hätte er mit ausgestreckten Armen den Mund schon berühren können, aber das wollte er nicht. Er mußte sich furchtbar zusammenreißen, um seine Angst nicht noch stärker zu zeigen.
    Suko hielt sie unter Kontrolle. Noch immer suchte er nach einer Chance, einem schrecklichen Tod zu entgehen. Er konnte über die Menschen hinwegblicken, schaute auch in eine Gasse hinein und glaubte, dort eine Bewegung zu sehen.
    Wenn sich dort ein anderer Mensch gelöst hatte, würde er es schwerhaben, sich behaupten zu können.
    Der Kampf ging weiter.
    Und dabei wurde er so verflucht einseitig geführt. Keiner der beiden war in der Lage, sich gegen das Grauen zu wehren, und Rolly Watson erwischte es als ersten.
    Er berührte mit der Schädelplatte den oberen Rand der blutigen Unterlippe für einen winzigen Moment, bevor sein Kopf, mit dem Gesicht zuerst, über die Lippe glitt und in der Öffnung verschwand.
    Das Schreien des Mannes wurde zu einem dumpfen Todesgurgeln…
    Tasso hatte zugeschaut, hatte die Schüsse vernommen und auch die Menschen erlebt, die vor Angst vergingen…
    Das alles war nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, obwohl er so unbeweglich stand wie ein Denkmal.
    In seinem Innern aber tobte es.
    Da war plötzlich eine Stimme, die tief aus seiner Seele drang und ihn nicht von außen her erreichte.
    Es war das Gewissen!
    Jeder Mensch hat es, ein jeder bekommt es in extremen Situationen zu spüren. Es meldet sich, es warnt die Menschen. Es will erreichen, daß sie umkehren und sich ändern.
    So war es auch bei Tasso.
    Du hast die Möglichkeit, sagte ihm die innere Stimme. Nur du allein kannst es schaffen, denk daran.
    Er hatte die Möglichkeit. Tasso drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er wollte über die Worte nachdenken. Wieso hatte er die Möglichkeit, alles zu stoppen. Was konnte es sein? Weshalb hatte sich sein Gewissen gemeldet? Hatte er vielleicht etwas übersehen? War ihm einiges nicht mehr klar?
    Er grübelte verzweifelt darüber nach und kümmerte sich auch nicht um das Geschehen auf der Straße.
    Überleben war wichtiger.
    Er ließ die letzte Stunde noch einmal vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Dabei versuchte er, sich an Einzelheiten zu erinnern. Was war da alles vorgefallen? Er hatte Besuch von den beiden Polizisten bekommen. Sie hatten gemeinsam den alten Kirchplatz aufsuchen wollen, dort den flüsternden Tod erlebt und Sarita gesehen.
    Sarita!
    Sie mußte die Lösung sein. Und gleichzeitig auch das, auf das ihn sein Gewissen hatte hinweisen wollen.
    Sarita also.
    Aber wieso?
    Es war wieder der berühmte Geistesblitz, der Erfindern und Tüftlern half. Diesmal traf er Rolly Watson.
    Endlich löste sich der Mann aus seiner Deckung. Zuvor hatte er mit einer bestimmten Handbewegung etwas geholt, das er nun festhielt. Tasso wußte nicht, ob sie ihn sahen, aber

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