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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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Laden.
    »Kann ich Ihnen mit etwas dienen?«, fragte Ted wieder höflich und wischte mit einem Lappen über die Ladentheke.
    Aber der andere hörte nicht weiter auf ihn. Er starrte Ted aus tief liegenden Augen an, spuckte auf den sauber gewischten Boden und sagte dann: »Ziemlich feiner Laden für die Gegend. Seien Sie immer schön nett zu den Leuten hier. Wir haben gern Freunde um uns.«
    »Ja, ja, natürlich«, sagte der Inhaber heiser. Ihm standen Schweißtropfen auf der Stirn. Ich konnte ihn gut verstehen.
    »Fein, Boy. Geben Sie mir ‘ne Packung Luckies!«
    Ted reichte dem Mann die Zigaretten hin.
    »Das macht…«, begann Ted, aber das unsympathische Gelächter des anderen unterbrach ihn.
    »Mensch, ist doch ‘n Einstandsgeschenk, nicht wahr? Danke.«
    »Ja, ja, bitte…«, stotterte Ted, und ich konnte sehen, wie sich seine Hände in die Theke krallten, bis die Knochen weiß hervortraten.
    »Well«, sagte der andere, »ich denke, du bist okay. Darfst Mack zu mir sagen, bye, bye!«
    Er drehte sich um und verschwand mit seinen Zigaretten. MacKeever ließ sich stöhnend auf einen Stuhl fallen.
    »Noch einmal halt ich das nicht durch!«, sagte er.
    »Sie waren nicht zu überbieten«, sagte ich, »der hat Ihnen den furchtsamen Provinzonkel einwandfrei abgekauft!«
    »Ich hätte ihn am liebsten rausgeschmissen«, knurrte Ted.
    »Das wäre aber nicht im Sinn der Sache gewesen. Außerdem ist noch gar nicht sicher, dass dieser Mack zu der Bande gehört. Es wimmelt hier von üblen Typen.«
    Ich musterte den Raum, um einen Platz zu finden, an dem wir ein Mikrofon so anbringen konnten, dass jedes Wort, das hier gesprochen wurde, einwandfrei festgehalten wurde.
    »Schon ganz gut eingerichtet, wenn man bedenkt, wie es noch gestern hier aussah!«, murmelte ich. »Und hier hinter der Reklame-Tube könnten wir das Mikrofon verstecken.« Die Tube war sehr groß und aus Plastik. Sie hing über der Kasse und baumelte an zwei Schnüren, die an der Decke befestigt waren. Als ich die Tube heruntergeholt hatte, verzog ich mich damit in den Arbeitsraum, um das Mikrofon einzusetzen.
    Während ich daran herumbastelte, kamen zwei kleine Mädchen in den Laden, um Bonbons zu kaufen, und eine alte Frau, um zu fragen, wo hier die nächste Wäscherei war.
    ***
    Als es vorne wieder leer war, kletterte ich auf einen Hocker, um die Tube festzubinden. Ich hatte die Zuleitung für das Mikrofon durch einen Plastikschlauch gezogen, und daran sollte die Tube jetzt hängen.
    Der Schlauch lief zusammen mit der Lichtleitung in das Büro und dort in eine Kiste mit Terpentinflaschen. Unter einer Schicht Flaschen lief ein Tonband.
    Das Band musste alle vier Stunden ausgewechselt werden. Direkt neben der Kiste stand ein kleiner elektrischer Heizkörper, der die ganze Zeit lief. Sein Surren übertönte das Geräusch des Tonbands.
    Ich balancierte gerade auf dem Hocker, hatte die Arme hoch über mir in der Luft und versuchte, die Plastikschnur durch die kleine Öse in der Decke zu ziehen, als die Ladentür aufschwang.
    Ich schaute zwischen meinen erhobenen Armen hindurch auf die Tür, und fast wäre mir die Plastiktube mit dem eingebauten Mikrofon aus der Hand gerutscht.
    Die Burschen, die sich da durch die Tür schoben, sahen ziemlich unerfreulich aus. Sie waren zu viert.
    Mack, der Typ, der die Luckys geholt hatte, führte sie an. Die anderen waren ebenso kräftig. Alle trugen, nach den Beulen in ihren Jacketts zu urteilen, wohlgefüllte Schulterhalfter. Die Kerle verbreiteten einen abscheulichen Geruch billigen Fusels.
    »Hübscher neuer Laden, wie?«, fragte Mack, und die anderen nickten. Einer blieb bei der Tür stehen, er hatte eine Glatze und ein breites unrasiertes Kinn, das unentwegt in Bewegung war. Seine Kiefer schienen ein Kilo Kaugummi zu bearbeiten.
    Er lehnte sich gegen den Türrahmen und kaute und kaute und kaute, Mack kam an die Theke und grinste zu mir hinauf.
    »Na, Kleiner, schon fleißig an der Arbeit?« Er hob seine Pranke und gab der Tube einen leichten Stoß. Durch das zusätzliche Gewicht des Mikrofons pendelte sie hin und her. Ich konnte die Bewegung nicht aufhalten, weil ich den Draht erst befestigen musste.
    Ich presste vorsichtig den Draht, um ihn besser durch die Öse ziehen zu können.
    »Soll ich dir vielleicht helfen?«, fragte jetzt der vierte Boy und sah auf meine Finger.
    »Danke«, sagte ich.
    Der Bursche, der eben helfen wollte, war der jüngste. Er hatte ein glattes Knabengesicht und blonde weiche Haare.
    Mack grinste

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