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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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über die sogenannte Schutzgebühr zu sprechen, wird er mich nicht dabei haben wollen. Gehen Sie nicht mit ihm ins Büro, sondern schicken Sie mich hinaus. Und Sie bleiben immer schön unter dem Mikrofon«, erklärte ich Ted.
    Er nickte. Phil ging wieder und versprach, in einer Stunde mit einer neuen Lieferung zu kommen.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
    Es war 9 Uhr und drei Minuten.
    ***
    Die Aqueduct-Pferderennbahn in Queens begann sich zu füllen. Die Schlangen vor den Wettschaltern wanden sich hin und her, aufgeregt und gestenreich wurden die Chancen der Favoriten und Außenseiter gegeneinander abgewogen. Das erste Rennen sollte in sieben Minuten starten.
    Vor den Boxen liefen die Trainer durcheinander, während die Jockeys schon bei den Pferden waren.
    Die Tribünen waren trotz des schlechten Wetters überfüllt, das große Herbst-Derby auf der längsten Rennbahn der Vereinigten Staaten wollte niemand versäumen.
    Würde auch Howard Hays, Rechtsanwalt von Susan Spencer und bekannter Pferdesport-Liebhaber, dabei sein?
    Ich erfuhr die ganze Geschichte später aus den Berichten. Jedenfalls den Teil, den ich nicht selbst miterlebte.
    Die acht Ausgänge wurden von uniformierten Beamten der City Police bewacht. Das war nicht außergewöhnlich, es kam sehr häufig vor, dass Cops bei großen Veranstaltungen für Ruhe sorgten. Die Parkwächter, die Eisverkäufer, die Zeitungsmänner und ein paar Zuschauer waren FBI-Leute. Alle waren hier, um Howard Kays zu suchen.
    Auf dem Foto, das wir an alle ausgegeben hatten, sah man einen schlanken dunkelhaarigen Mann, Ende 40, der einen eleganten Einreiher trug. Heute war Hays 56 Jahre alt.
    Als das erste Rennen begann, erhoben sich die Zuschauer auf den Tribünen, um die Turfbahn besser sehen zu können.
    Der G-man Pit Grossow saß auf einer der mittleren Tribünenbänke und musterte die Leute um sich herum. Er wartete auf das zweite Rennen, denn eine Vollblutstute namens Susannah sollte laufen, und er bildete sich ein, wenn Howard Hays oder Susan Spencer hier waren, müssten sie sich bei diesem Namen verraten.
    Wenn sie zufällig in der Nähe saßen.
    Drei Reihen vor Grossow saß ein älterer Mann mit hellblonden Haaren und einem ebenso blonden Bärtchen.
    Er trug eine dicke schwarze Brille und einen dunkelgrünen Sportanzug. Es war eine auffällige Erscheinung, und Grossow hatte den Mann schon ein paar Mal angesehen.
    Das zweite Rennen begann. Plötzlich kam wieder Bewegung in die Zuschauer. Die Reihen verschoben sich. Manche Zuschauer sprangen auf, um den Start ihres Favoriten besser sehen zu können.
    G-man Pit Grossow nahm sein Glas und suchte die Tribüne vor ihm ab.
    Sein Glas wanderte nicht über die Turfbahn, sondern über die Hinterköpfe der vor ihm sitzenden Zuschauer. Plötzlich hatte er den hellblonden, fast gelben Kopf vorm Objektiv. Der G-man sah, dass der Blonde einen neuen Nachbarn bekommen hatte. Ein schmaler, dunkelhaariger Mann stand jetzt da. Grossow sah, wie die beiden ein paar kurze Worte wechselten. Der Neue steckte dem Blonden einen Schein zu, vermutlich einen Wettbonus.
    Noch hatte Grossow das Gesicht des Dunkelhaarigen nicht erkennen können. Die beiden Männer vor ihm starrten hinunter auf die Bahn - ein Zeichen, das Pferd mit der Nummer 7 schob sich vor, Lautsprecher verkündeten: »‘Susannah’ aus dem Flatbush-Stall schiebt sich nach vorne, ›Yankee‹ verliert an Boden…«
    Grossow hörte nicht mehr zu, er beobachtete gebannt die Männer vor ihm. Der Dunkle hatte sich über die Barriere gebeugt und verfolgte das Rennen. Er war nervös und angespannt. Grossow 30 konnte sehen, wie seine Schultern sich hoben, wie sich sein Nacken verkrampfte. Der Mann dort vorne war ein leidenschaftlicher Wetter!
    »Ich muss sein Gesicht sehen«, murmelte Grossow. Er sah, wie ›Susannah‹ von ›Yankee‹ eingeholt wurde. Langsam schien es den Vorsprung wieder zu verlieren.
    Gespanntes Schweigen legte sich über die Tribünen. Es war Grossow unmöglich, seinen Platz zu verlassen, um den beiden Pferdesport-Fans ins Gesicht zu schauen. Dann hatte er eine Idee.
    Grossow bildete mit beiden Händen einen Trichter und schrie über die Zuschauer hinweg: »Yankee vor!«
    Grossow wusste, dass man hier nicht so brüllen konnte wie auf dem Sportplatz. Die Wirkung war verblüffend. Alle Leute wandten sich um. Die eleganten Damenhüte und die vornehmen Herrenzylinder drehten sich um 90 Grad.
    Auch der Kopf des Dunkelhaarigen drehte sich.
    Howard

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