Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
Vom Netzwerk:
etwas verdecken. Ich kam ihm zuvor und nahm das Papier in die Hand.
    »Ah«, sagte ich. »Sie haben eine Versicherung?«
    »Wir hatten eine abgeschlossen, auf Gegenseitigkeit!«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Dann kommen Sie ja jetzt in den Genuss des Geldes, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich.«
    Wir musterten uns eine Zeit lang schweigend.
    »Was soll das Ganze?«, fauchte er endlich. »Ich habe Ihnen geholfen, die Bande hochzunehmen, und jetzt reden Sie wirres Zeug!«
    »So, Sie haben uns also geholfen? Weshalb haben Sie dann das Tonband vernichtet?«
    »Ich soll es vernichtet haben?«
    »Ganz recht. Die Gangster wussten nicht, dass ich FBI-Mann war, jedenfalls noch nicht zu der Zeit, als das mit dem Tonband passierte. Später haben sie es erfahren, viel später, da wollten sie allerdings mit Ihnen ein Hühnchen rupfen. Hat Sal Sie dabei überrascht, als Sie das Gerät zerstörten?«
    MacKeever schwieg.
    »Sie sind verrückt«, schrie er dann, »das ist doch absurd! Weshalb hätte ich es tun sollen?«
    »Weshalb? Ganz einfach, Sie wollten verhindern, dass wir die Bande hochnehmen. Die Gangster hätten den Mord nicht gestanden, und die Untersuchungen wären weitergegangen. So wie es ja auch jetzt der Fall ist!«
    »Aber ich habe meinen Bruder nicht getötet, falls Sie das sagen wollen!«, schrie er mich an.
    »Sie kamen her, um Ihren Bruder zu töten, Sie hatten einen Revolver schon in Los Angeles gestohlen. Aber als Sie kamen, lag Ihr Bruder hier, und er war schwer verletzt. Er war so schwach, dass Sie nicht mehr fest zuschlagen mussten, um ihn zu töten. Aber Sie hatten einen Zeugen, Brentwood. Er beobachtete Sie durch das Fenster, und Sie wussten nicht, dass er ein Irrer war. Sie gingen ihm nach, folgten ihm in sein Hotel, warteten auf ihn, bis er mit dem Koffer zum Bahnhof ging, und folgten ihm dann zu Susan Spencers Wohnung. Dort wollten Sie ihn erschießen. Aber der Zufall half Ihnen noch einmal. Sie fanden eine Waffe. Und mit dieser Waffe töteten Sie Brentwood. Plötzlich ging die Tür auf, und eine Frau stand in der Wohnung. Sie sah, was geschehen war und floh. Sie dachten, es wäre die Inhaberin der Wohnung und legten Brentwood den Schuhriemen in die Hand, um den Verdacht auf die Frau zu lenken. Es muss ein schöner Schock für Sie gewesen sein, als Caroline Sie erpressen wollte. Sie wollten Sie auch töten, aber die Frau war geschickter als Sie, beim ersten Versuch konnte sie Ihnen den Revolver abringen und auf Sie schießen. Es war übrigens dumm von Ihnen, die Waffe nachzuladen. Es gab mir zu denken, dass die Waffe bei Caroline nur einmal abgeschossen war. Frauen laden nicht so gern Revolver nach.«
    »Ihr seid ja verrückt!«, schrie MacKeever plötzlich, und in seiner Hand blitzte etwas auf. Ich konnte es nicht erkennen, es schien eine Flasche zu sein, eine Sprühflasche.
    »Ja, ich habe ihn umgebracht. Ich wollte das Geschäft allein führen, aber ich brauchte sein Geld. Und die Versicherungssumme kann ich jetzt auch einstecken.« Seine Augen irrlichterten. Der blanke Hass, die Raff sucht, flackerte in ihnen wie falsche Sterne.
    »Ich habe hier in der Flasche hundertprozentige Salzsäure, sie kann Ihnen das ganze Gesicht verbrennen, also lassen Sie die Hände von den Waffen! Ich werde durch den Hintereingang fliehen. Ihr werdet mich nicht bekommen!«
    Sein Finger presste sich auf die Sprühdüse der Flasche. Langsam wich MacKeever zurück.
    Ich sah die Flasche, schoss auf das Glas, es zerbarst in tausend kleine Stückchen, der Sprühstrahl brach ab, und die Flüssigkeit ergoss sich über MacKeevers Hand.
    Er erstarrte für eine Sekunde, dann brüllte er auf.
    Vorsichtig, um nicht mit der ätzenden Flüssigkeit in Berührung zu kommen, legten wir ihm Handschellen an.
    ***
    Die Geschworenen sprachen schon wenige Monate später ihr einstimmiges Schuldig über Ted MacKeever, der ausgezogen war, reich zu werden, und der seinen Reichtum auf einem Mord auf bauen wollte.
    Das Verfahren gegen die übrigen Gangster und gegen den blonden Geldverleiher, der auf dem Schiff geflohen und von der Wasserschutzpolizei kurz danach festgenommen worden war, hatte man abgetrennt. Sie erhielten zum Teil hohe Zuchthausstrafen.
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher