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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder normal. Die leuchtenden Reparatureinheiten kehrten in ihre tentakelbewehrte Zentrale zurück.
    „Reparatur beendet", schnarrte der Roboter. „Ich hoffe, Sie nicht belästigt zu haben."
    „Aber ganz im Gegenteil, mein Freund", erklärte Atlan jovial und ließ das Reparaturteam hinaus.
    Rhodan brachte inzwischen den Handscheinwerfer weg. Stehend trank er seinen Kaffee aus, dann schnallte er sich den Waffengurt um.
    „Ich schlage vor, wir gehen zur Zentrale, Freund."
    Der Arkonide lächelte wissend.
    „Wie du meinst, Perry. Wir können zwar von dort aus nicht mehr tun als hier, aber auch ich bin unruhig."
    Beide Männer wandten sich der Tür zu.
    In diesem Moment wurde die CREST Vvon einer mächtigen Erschütterungswelle durchlaufen. Erneut fiel die Beleuchtung in der Kabine aus. Die Türhälften glitten, durch irgendeinen Nebeneffekt der Erschütterung aktiviert, in die Wände zurück, und der Großadministrator schwebte neben Atlan auf den Gang hinaus, als die künstliche Schwerkraft plötzlich ausfiel.
    Überall im Schiff heulten die Alarmpfeifen. Merlin Akrans dröhnende Stimme übertönte sie noch und teilte mit, es läge kein Grund zu ernster Besorgnis vor. Die CREST Vbefände sich lediglich wieder einmal in einem Energiezyklon.
     
    *
     
    „Unsere Frist ist abgelaufen", sagte Roi Danton mit Bitterkeit und starrte hinaus auf den Sandstrand, an dem die Baramos soeben mit einem feierlichen Ritual ihre Legezeremonie beendeten.
    „Vor fünf Stunden sagten Sie", widersprach Oro Masut, der riesige Ertruser mit dem Narbengesicht, „die Ortungsroboter würden nach dem Einsteigen der Baramos wieder verschwinden. Nur deshalb haben wir schließlich gewartet, Sir."
    „Ich habe nichts behauptet, sondern lediglich eine Hoffnung ausgesprochen", wehrte sich der Freihändler gegen den Vorwurf. „Außerdem mußten wir warten, solange die Gefahr bestand, daß die Ortungsroboter die Streustrahlung unserer Ausrüstung anmessen können."
    Geistesabwesend beobachtete er die tänzerisch anmutenden Bewegungen der Insektenabkömmlinge. Gleich den Elfen der terranischen Sage „schwebten" sie scheinbar schwerelos um die Stellen im Sand, unter denen jeder von ihnen durchschnittlich fünfhundert längliche, grauweiße Eier abgelegt hatte.
    Michael Reginald Rhodan alias Roi Danton dachte an seinen Vater, der mit der CREST im Ortungsschutz der Sonne wartete und sich wahrscheinlich Sorgen machte, weil keine Nachricht vom Kommando Baykalob durchkam.
    Wie sollte er wissen, daß Mike jeden Hyperfunkverkehr ausdrücklich verboten hatte. Die Ortungsroboter waren der erste nicht eingeplante Faktor, und zur Zeit sah es so aus, als wären sie zugleich der Faktor, der das Unternehmen fehlschlagen lassen würde.
    Der Freihändlerkönig preßte die Lippen zusammen.
    Zusammen mit Gucky, Masut und den anderen Männern hatten sie die Krisen gemeistert, die auf dem Flug nach Baykalob aufgetreten waren. Mit leichtem Schaudern dachte er daran, wie er zusammen mit Gucky den Spezialroboter der Pseudo-Gurrads unschädlich gemacht hatte, der bereits die Reststrahlung des transportablen Transmitters und Paladins geortet hatte. Im letzten Moment war es ihnen gelungen, eine Meldung des Roboters zu verhindern.
    Und nun standen sie hier, wenige Meter von ihrem Ziel, dem Brutplaneten der Baramos, entfernt und konnten nichts tun, als sich an eine vage Hoffnung klammern.
    „Vielleicht sollte ich teleportieren", meinte Gucky und blickte den Freihändler treuherzig an.
    „Zu spät", murmelte Roi, „da kommen sie bereits."
    Er deutete auf den Bildschirm, auf dem die vierundachtzig Baramos zu sehen waren. Mit ihren tänzelnden Schritten kamen sie langsam zu dem Diskusschiff zurück.
    Ihre Sorgen waren vorüber. Sie hatten das getan, wozu ein unwiderstehlicher natürlicher Zwang sie trieb. Und sie schienen sich - wenigstens im Augenblick - keine Sorgen darüber zu machen, daß ein großer Teil ihrer Eier von den Pseudo-Gurrads zweckentfremdet werden würde.
    Danton wußte, daß die Ausbrütungszeit genau zweiundsechzig Tage terranischer Standardzeit betrug. Während dieser Zeitspanne würden die Eier wachsen, und in ihnen die jungen Baramos. Von einer Länge von acht Zentimetern und einem Durchmesser von zwei Zentimetern entwickelten sie sich dabei zu Gebilden von fünfzig Zentimeter Länge und zwanzig Zentimeter Durchmesser.
    Das stellte ein Phänomen dar dessen Schilderung die Kosmobiologen der CREST Vzunächst skeptisch gegenübergestanden hatten. Sie

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