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0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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möglich, abermals zum Herrscher zu werden. Er hatte seine Chance damals verspielt.
    Aber die Ewigen hatten bislang nicht erfahren, daß Sara Moons Kristall zerstört worden war. Sie wußten nicht einmal, wer ihr derzeitiger ERHABENER war. Die Druidin verbarg sich stets hinter Maske, Helm und einem Sprachverzerrer, der selbst ihre Stimme unkenntlich machte. Ihre Gedanken zu lesen vermochte ohnehin niemand.
    Sie hatte sich nach Ash’Cant zurückgezogen, nachdem sie zunächst in den Tiefen der Hölle Asyl fand, dort aber nicht lange verweilen konnte. Ash’Cant war ihre Regierungswelt. Von dort aus herrschte sie. Sie erteilte ihre Befehle durch ein Dimensionstor hindurch, und niemand konnte überprüfen, ob sie wirklich noch durch den Besitz eines Machtkristalls legitimiert war oder nicht. Denn für alle anderen Ewigen war in Ash’Cant der Zutritt verboten. So konnte sie in aller Ruhe, aber auch in allernötigen Eile darangehen, einen neuen Machtkristall zu schaffen. Wenn sie ihn erst einmal besaß, dann mochte später niemand mehr beweisen können, daß sie ihn zwischenzeitlich verloren hatte. Und wer würde schon den eventuellen Behauptungen eines Ted Ewigk glauben, der selbst vom Thron gestoßen worden war und sich seitdem versteckt hielt?
    Aber noch während ihrer Arbeit an dem Kristall war sie in Ash’Cant aufgespürt und von Zamorra und Wang Lee Chan gefangenengenommen worden. Seither war die Dynastie ohne Führung. Sara Moon hatte keinen Kontakt mehr zu ihren Untergebenen gehabt.
    Wer weiß, welche Situation sich daraus für sie ergab…
    Sie würde es feststellen.
    Zunächst aber rief sie einen Ewigen im Range eines Sigma zu sich und erteilte ihm den Befehl, Zamorra zu töten. Sie überreichte ihm auch die Waffe dazu. Das war kurz vor Ablauf der vierundzwanzig Stunden, die ihr zur Verfügung standen. Zwischenzeitlich war sie bereits in Ash’Cant gewesen, um den Dolch aus ihrem Arsenal zu beschaffen.
    Diese Klinge, von Sigma geführt, würde Zamorra töten. Dabei war es gleichgültig, ob Sigma den Anschlag überlebte, oder ob er ihn von anderen ausführen ließ, oder was auch immer geschah. Wichtig war nur, daß der Dolch Zamorra traf.
    Für Wang Lee Chan würde sie auch noch etwas finden.
    Jetzt konnte sie sich darum kümmern, was aus der Dynastie geworden war. Sie glaubte nicht daran, daß inzwischen einer der anderen Alphas sich zum ERHABENEN aufgeschwungen hatte. Sie würde ihre Stellung wieder festigen können.
    Zugleich lief ihr Racheplan. Die Rache begann - jetzt…
    ***
    »Wir fahren zum Beaminster-Cottage, schauen dort mal wieder nach dem Rechten und statten vielleicht auch dem Earl of Pembroke mal wieder einen Besuch ab«, schlug Zamorra vor. »Bei dem haben wir uns auch eine kleine Ewigkeit lang nicht mehr sehen gelassen. Danach London… ein Kurzbesuch bei Babs Crawford… und dann Heimflug nach Frankreich — sofern Gryf nicht die Güte hat, uns die Kosten der Heimreise zu erspraren, indem er uns per zeitlosem Sprung befördert.«
    »Du traust wohl den Flugzeugen nicht mehr, wie?« lästerte Gryf.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ist das ein Wunder, nach den Absturzserien der letzten Monate?«
    Der Druide verzog das Gesicht. »Wenn du nicht fliegst, kannst du trotzdem Pech haben - indem dir so ein Eisenvogel nämlich auf den Kopf fällt.«
    »Generell bin ich mit dem Besuchsplan einverstanden«, sagte Nicole. »Aber weißt du, wen wir auch lange nicht mehr besucht haben? Lord Saris in Schottland.«
    Zamorra nickte. »Aber das ist mir ein bißchen weit weg. Ich habe keine Lust, mit dem Wagen durch ganz England zu rollen, und das Fliegen, nun ja… die Flugroute nach Schottland will mir derzeit erst recht nicht mehr gefallen.«
    »Du denkst an Lockerbie?«
    Zamorra nickte..
    Wenig später hatten sie den Abschied von Susan Boyd hinter sich gebracht. Der grüne Jaguar rollte der Autobahn M 5 entgegen, generelle Richtung Süden. Bis zum Beaminster-Cottage in der Grafschaft Dorset waren es etwa zwei Stunden zügiger Fahrt, ab Taunton über Landstraßen und -sträßchen. Das Landhaus, das Zamorra vor längerer Zeit gekauft hatte und das neben Château Montagne zu einer zweiten Basis und teilweise zu einer magischen Festung geworden war, lag auf halbem Wege zwischen den Orten Beaminster und Bridport. Nur etwa fünf Meilen davon, in der Nähe des auf kaum einer Landkarte eingezeichneten Dörfchens Nettlecombe, erhob sich Pembroke Castle, das legendäre »Gespenster-Asyl.« Daher lag es nahe, dem Earl

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