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0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können.
    So verzögerte sich die Ausführung ihres Planes.
    Sie kannte jetzt zwar die Struktur des Kraftfeldes, aber da es unmittelbar auf sie einwirkte, ohne daß sie abgeschirmt war, konnte sie nur mit sehr viel Aufwand geringe Wirkung erzielen.
    Ihre Kenntnis war ihr großer Vorteil. Ansonsten wäre das Kraftfeld tatsächlich sicher gewesen, hätte sie es nicht verlassen können. Sid Amos hatte also eigentlich nicht zu viel versprochen. Aber sie kannte die Strukturen, und sie konnte ihre eigene Druidenkraft so steuern und einsetzen, daß sie zwischen den Maschen hindurchschlüpfte.
    Der größte Teil verfing sich zwar immer noch darin, aber selbst das eine Prozent an magischer Energie, das nicht blockiert wurde, reichte schon aus.
    Sara Moon machte sich daran, das Kraftfeld unwirksam werden zu lassen.
    Es bedurfte großer Konzentration und großer Kraftreserven, bei der Menge, die verlorengehen mußte. Sie durfte nicht aufgeben; ein kurzzeitiges Verharren auf dem Erreichten bedeutete Rückschritt. Sie mußte ständig daran arbeiten, die Maschen zu vergrößern, und Lücken zu schaffen, durch die sie schlüpfen konnte.
    Je größer diese Lücken schließlich wurden, desto mehr Druiden-Kraft konnte sie aüch gezielt wirksam werden lassen. Ganz allmählich beschleunigte sich der Vorgang.
    Immer wieder, in regelmäßigen Abständen, kam jemand und schaute nach ihr. Jedesmal spielte sie die im Kraftfeld Schlafende. Und die Aufpasser fielen darauf herein…
    Zu verhungern und zu verdursten brauchte sie nicht. Dasselbe Feld, das ihre Fähigkeiten hemmte, sorgte auch dafür, daß es ihr an nichts mangelte. Sie brauchte nicht zu essen und zu trinken, denn die magische Energie versorgte sie direkt mit allem, was ihr Körper benötigte. Wie das funktionierte, wußte sie nicht. Aber sie nahm an, daß es nach demselben Prinzip arbeitete wie Merlins eigene Tiefschlafkammer, in der er nach besonders kräftezehrenden Aktionen verschwand, um sich zu erneuern. Manchmal war er Wochen oder Monate verschwunden, und Wenn er zurückkehrte, war er frisch und vital wie neugeboren.
    Schließlich war es soweit. Sara Moon war in der Lage, das Kraftfeld zu verlassen.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sie schuf eine Projektion ihrer selbst. Da das Kraftfeld nur in einer Richtung wirkte, konnte sie mühelos so ein Scheinbild in ihm erzeugen, nachdem sie erst einmal draußen war. Sie kleidete sich an, machte sich unsichtbar und wartete darauf, daß wieder jemand kam, um nachzuschauen. Denn die Tür konnte sie selbst nicht öffnen. .
    Sie vertraute darauf, daß es funktionierte. Niemand würde darauf kommen, daß sie denselben Trick ein zweites Mal probierte…
    Su Ling kam.
    Sie bemerkte nichts. Sie sah das Trugbild und hielt es für die echte Sara Moon. Hätte es dieses Bild nicht gegeben, hätte der Druidin auch ihre Unsichtbarkeit nichts genützt. Su Ling hätte sofort Alarm gegeben. So aber ahnte sie nichts.
    Die Unsichtbare huschte an ihr vorbei, machte dabei einen weiten Bogen, so daß sie sich auch nicht durch einen leisen Luftzug verraten konnte. Erst, als sie draußen im Korridor war, atmete sie auf.
    Sara forschte nach ihrem Dhyarra-Kristall. Sie versank in Trance und suchte nach den arttypischen Schwingungen. Ihr suchender Geist wurde schließlich fündig, und sie betrat den Raum, in welchem sich der Tresor befand. Hinter der verriegelten und versiegelten Luke befand sich der blaue Sternenstein…
    Sara nahm Verbindung mit ihm auf, so wie Reek Norr es errechnet hatte und später bildlich darstellte. Sie ließ ihre psychische Energie in den Sternenstein fließen, der sie aufnahm und in eine weit höhere Rang-Kategorie aufgestockt wurde.
    Dies war der erste Irrtum, der Reek Norr unterlaufen war.
    Mit einem geballten Schlag ihrer konzentrierten Kraft, ihres geistigen Potentials, schaffte Sara Moon es, aus dem Dhyarra einen Machtkristall zu machen. Einen Kristall 13. Ordnung.
    Norr hatte nicht damit gerechnet, daß es möglich war, mehrere Ränge in einem Zug zu überspringen.
    Sara Moon hatte lange genug Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten. Lange genug war sie in Gefangenschaft ohne ihren Dhyarra gewesen, und in dieser Zeit hatte sich einiges in ihr angestaut. Sie war von dem absoluten, unbeugsamen Willen erfüllt, den Machtkristall zu schaffen. Sie hatte zwar selbst nicht zu hoffen gewagt, daß ihr dieser große Schlag gelingen würde, aber er gelang…
    Da Norr das nicht in seiner

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