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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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Garney? Diese niedlichen Dinger sind in Ihrem Kasten versteckt. Aber kommen Sie nicht auf die Idee, sie suchen zu lassen. Jede Berührung führt zur Explosion. Denken Sie daran, Garney: Sie sitzen auf der Bombe.«
    Ein Knacken in der Leitung. Der Anrufer hatte eingehängt. Sekunden später öffnete sich die Tür zum Vorzimmer. Auf der Schwelle stand eine schlanke Sekretärin im blauen Jerseykleid, mit einem Turm aus rostbraunen Haaren über ihrem schmalen Gesicht.
    »Entschuldigen Sie, Mister Garney«, sagte das Girl mit melodischer Stimme. »Ich war nur für eine halbe Minute in der Registraturabteilung.«
    »Danke, Miss Helen, es hat sich inzwischen erledigt«, erwiderte James Garney.
    ***
    »In den letzten Monaten haben wir allein in Manhattan sieben Fälle gehabt, in denen der Erpresser damit drohte, ein Hotel oder ein Theater in die Luft zu sprengen«, begann Mr. High, unser Distriktchef.
    Er hatte uns, meinen Freund Phil Decker und mich, zur Lagebesprechung in sein Office gebeten. Es war morgens gegen 10 Uhr. Durch die Straßenschluchten von Manhattan wallten Regenschleier.
    »Söeben hat mich Mister Garney, Besitzer vom Hotel Beekman, angerufen«, fuhr Mr. High fort, »Sie kennen ihn noch von der Fahndung gegen Sam Ellis, den Kidnapper aus Arizona, Garney gab uns damals den Tipp.«
    Ich erinnerte mich recht genau. Sam Ellis wohnte einige Tage im Beekman, natürlich unter falschem Namen. Aber Garney erkannte den Burschen und läutete uns an. Alles Weitere erledigten wir in zwei Stunden.
    Mr. High teilte uns den Inhalt des Telefongespräches mit, das Garney mit dem Erpresser geführt hatte.
    »Glauben Sie wirklich daran, dass der Erpresser die sechs Bomben eingeschmuggelt hat?«, fragte Phil.
    »Möglich ist es«, erwiderte Mr. High, »aber unmöglich ist es, in neunzig Minuten den Wolkenkratzer vom Kellergeschoss bis unters Dach durchsuchen zu lassen. Zudem hat der Gangster gesagt, dass es sich um hochempfindliche Sprengkörper handelt, die bei der einfachsten Berührung explodieren.«
    »Es genügt schon, einen Schrank oder eine Badezimmertür zu öffnen, und die kleine Ansammlung der niedlichen Sprengkörper bläst das Hotel in die Luft«, pflichtete ich bei. »Wir müssen also mit äußerster Sorgfalt zu Werke gehen. Das heißt, eigentlich können wir da nur Spezialisten von der Feuerwehr gebrauchen, die sich auf diese Sachen verstehen.«
    »Und da stehen höchstens zehn Mann zur Verfügung. Ich habe bereits mit der Feuerwehr telefoniert«, erklärte Mr. High.
    Unser Chef war uns wie immer einige Nasenlängen voraus.
    »Man hat zwar bisher sechsmal mit Bomben gedroht in der letzten Zeit«, meinte Phil, »aber es war immer ein Bluff. Warum soll das nicht auch jetzt nur ein komischer Spaß sein?«
    Mr. High entgegnete: »Möglich, Phil, Sie könnten recht haben. Aber es könnte diesmal auch Ernst werden. Unter Umständen sitzen die Komplizen des Erpressers im Hotel, um den Zeitzünder der Bomben einzustellen. Wir haben also keine andere Möglichkeit, als zwei Wege gleichzeitig zu beschreiten. Ich habe bereits Sprengstoffspezialisten der New Yorker Feuerwehr informiert. Sie werden in Zivilkleidung anrücken und sich als Gäste eintragen lassen. Diese Vorsichtsmaßnahme ist notwendig. Denn der Erpresser könnte das Hotel beobachten. Dann müssen wir uns als Kontaktmann zwischen Garney und dem Gangster einschalten. Sie beide, Phil und Jerry, werden diese Aufgabe übernehmen. Ich habe Mister Garney bereits Ihren Besuch angekündigt.«
    Phil und ich trabten in die Waffenkammer und versorgten uns mit zwei kleinen Pistolen, die wir in der Jackentasche verstauten. Außerdem erhielten wir einen Schweinslederkoffer mit einer Maschinenpistole.
    Danach bestellte ich ein Taxi.
    ***
    Zwanzig Minuten später rollte unser Yellow Cab vor dem Hotel Beekman auf der Sixth Avenue aus. Der Fahrer öffnete uns den hinteren Wagenschlag.
    Phil trug den Lederkoffer. Ich ging voran in die Hotelhalle. Am Aufzug standen zwei Boys in hellblauer Uniform. Wir schritten zur Rezeption, hinter der ein grauhaariger, untersetzter Mann stand, der uns durch seine starken Brillengläser musterte.
    Ich verlangte zwei nebeneinanderliegende Einzelzimmer.
    Wir hatten zwar nicht vor, uns in dem Prachtbau einzuquartieren, mussten uns aber genau wie die Sprengstoff Spezialisten als Gäste tarnen. Außerdem war es leicht möglich, dass Leute vom Hotelpersonal mit dem Erpresser zusammenarbeiteten.
    »Sechzehnter Stock. Ist Ihnen das angenehm?«, fragte der

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