Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
Vom Netzwerk:
Verabredung«, erwiderte Phil. Er drehte sich langsam um und betrachtete die gegenüberliegende Häuserfront der Amsterdam-Avenue. Der Anrufer konnte in einem Drugstore sitzen, aber genauso gut von irgendeinem Geschäft anrufen.
    »Okay«, knurrte der Unbekannte. »Fahren Sie von hier aus auf dem schnellsten Weg zum Harris Park. Wo die Straße zur 200. Station auf den Weg mündet, der rings um das Jerome Park Reservoir führt, steht eine Telefonzelle. Hier werden Sie eine Nummer finden, die Sie anrufen müssen.«
    »Hallo, Mister, warum nehmen Sie die Bucks nicht gleich hier in Empfang?«, entgegnete Phil. »Ich habe keine Lust, damit eine halbe Weltreise zu machen. Denn soviel ich mich erinnern kann, liegt der Harris Park in Kingsbridge.«
    »Halt deinen Mund und tu genau das, was ich dir sage. Bei dem geringsten Verdacht, dass du mich reinlegen willst, sprenge ich das Hotel in die Luft. Und dir wird’s dreckig gehen.«
    »Hallo, ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag«, sagte Phil, »ich hinterlege das Geld auf dem Cemetery, dann habe ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun.«
    »No, Boy. Häng ein und verlasse sofort die Telefonzelle. Versuche auch unterwegs nicht, jemandem ein Zeichen zu geben. Sonst ist dein Leben keinen Schuss Pulver mehr wert, verstanden?«
    »Und ob ich verstanden habe, Mister«, entgegnete Phil und prägte sich den Klang der Stimme genau ein. Mein Freund horchte in die Muschel. Der Mann am anderen Ende der Leitung hielt den Hörer noch am Ohr, um sich zu überzeugen, dass Phil einhängte.
    Phil legte den Hörer auf, drehte sich um und verließ die Telefonzelle. Er schlenderte zum Wagen zurück, stieg ein und nannte Garneys Fahrer das neue Ziel.
    »Nehmen Sie ruhig den Henry Hudson Highway«, sagte Phil, »da kommen wir am schnellsten voran.«
    Der Fahrer nickte, fuhr über die 155. Straße eine halbe Meile nach Westen, bog dann in den Broadway und erreichte nach wenigen Minuten die Auffahrt zum Highway, der am Ufer des Hudson entlangläuft.
    Der Fahrer beschleunigte das Tempo. Der Regen hatte aufgehört, aber die Fahrbahnen glänzten noch nass.
    »Der hinter uns sucht offenbar den kürzesten Weg zum Hospital«, sagt Garneys Fahrer halblaut mit einem Blick in den Rückspiegel.
    Phil drehte sich um. Auf der Überholspur zischte ein Mercury Montclair wie eine Rakete heran.
    Die Entfernung zwischen den beiden Fahrzeugen schmolz blitzschnell zusammen. Garneys Fahrer hielt sich scharf rechts und nahm den Fuß vom Gaspedal, denn der Wagen hinter ihm begann unkontrolliert zu schlingern.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah Phil das Profil des Mercuryfahrers. Dann wurde Phil wie von einer Riesenfaust gepackt und in die gepolsterte Fondbank zurückgeworfen.
    Der Mercury hatte den Studebaker am linken Vorderrad gerammt.
    Garneys Fahrer verlor die Gewalt über das Steuer. Der Studebaker krachte gegen die Begrenzungsmauer, prallte zurück und überschlug sich.
    ***
    Ich stieg in ein Taxi, das Garney mir bestellt hatte, und nannte dem Fahrer mein Ziel - 54. Straße West.
    Kaum hatte ich es mir in den Polstern bequem gemacht, als der Fahrer auf die Bremse stieg und den Wagen hinter einem Polizeischlitten zum Halten brachte.
    Auf dem Dach des Polizeiwagens rotierte noch das Rotlicht.
    Der Hauseingang war mit einer Menschentraube verstopft. Ich verschaffte mir mit meinen Ellenbogen Platz und drängte mich bis zur Haustür vor. Dem Wache haltenden Cop hielt ich meine FBI-Marke unter die Nase. Er nickte und ließ mich durchschlüpfen.
    Das Treppenhaus roch muffig wie in vielen Mietskasernen. Vergeblich sah ich mich nach einem Aufzug um. Ich stiefelte die Treppen hinauf. Die Tür zu Joanne Witbys Wohnung stand offen.
    Ich trat in den erleuchteten Korridor, wo Männerstiefel den Schmutz auf einen Teppich abgetreten hatten.
    Ein Lieutenant kam auf mich zu.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte er barsch. Ich nannte meinen Namen und zückte den FBI-Ausweis. Sein grimmiges Gesicht wurde um eine Spur freundlicher.
    »Man muss sich die allzu neugierigen Leute vom Hals halten«, sagte er entschuldigend und stellte sich vor. »Der Doc hielt es für ratsam, mit dem Abtransport der Leiche zu warten, bis jemand vom FBI da war. Vielleicht können Sie sich im Schlafraum mal kurz umsehen.«
    Lieutenant Wantbell befand sich kurz vor der Pensionierung. Er war schlank, wirkte frisch und durchtrainiert. In seinem braunen Gesicht fielen die leicht verächtlich nach unten geschürzten Lippen am meisten auf.
    Ich stiefelte in

Weitere Kostenlose Bücher