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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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vierte Etage und riss ein Zündholz an. Joanne Witbys Visitenkarte hing noch an der Wohnungstür. Die Mordkommission hatte darauf verzichtet, das Schloss zu versiegeln, da die Ermittlungen in der Wohnung bereits abgeschlossen waren.
    Ich legte mein Ohr an den Türrahmen und glaubte, Geräusche dahinter zu hören.
    Irgendwo lief ein Radio im Haus auf vollen Touren.
    Sollte Bill Weaver sich noch einmal in Joannes Wohnung umsehen wollen?
    Hatte er etwas vergessen, das ihn verraten konnte?
    Ich drückte vorsichtig die Klinke herunter. Zu meiner eigenen Überraschung ging die Tür auf.
    Ich zuckte zusammen.
    Es war unwahrscheinlich, dass die Kollegen von der Mordkommission vergessen haben sollten, die Tür abzuschließen. Demnach musste jemand in der Zwischenzeit hier gewesen sein oder noch im Zimmer sein.
    Crazy Bill? Ich hielt es für unwahrscheinlich. Er wusste, dass man hinter ihm her war, und er musste damit rechnen, dass die Polizei den Mord an Joanne Witby mit seiner Flucht aus dem Zuchthaus in Zusammenhang brachte.
    Ich schob die Tür auf, schlich in den Flur, stand einen Augenblick still und horchte.
    Aber hinter den drei Türen, die vom Korridor abgingen, blieb es totenstill. Ich hörte lediglich das Tropfen eines Wasserhahns aus der Küche.
    Vorsichtig drückte ich die Klinke der Wohnzimmertür hinunter, schob die Tür blitzschnell auf und schaltete die Deckenbeleuchtung an.
    Keine Spur von Bill Weaver!
    Die Stühle standen noch genauso unordentlich um den Tisch wie vor zwanzig Stunden, als die Kollegen der Mordkommission in diesem Raum das Protokoll aufnahmen.
    Auf dem Tisch fand ich ein vorgedrucktes Formular über den Befund der ärztlichen Untersuchung.
    Ich ließ das Licht brennen und stieß die Küchentür auf. Auch hier keine Spur von Bill Weaver.
    Hinter der Küche lag das Bad. Ich warf einen Blick hinein. Die Mordkommission hatte sich kaum für die spärlichen Kosmetika des Girls interessiert.
    Vorsichtig schloss ich die Tür wieder, durchquerte die Küche und trat in den Korridor.
    Es blieb nur noch eine Tür. Sie führte zum Schlafraum, in dem der Mord geschehen war. Ich zögerte zwei Sekunden, dann stieß ich die Tür auf und schlug mit der linken Hand auf den Lichtschalter. Der Schein der Deckenbeleuchtung fiel auf die Matratze. Die Bettwäsche war bereits entfernt worden. Ich ging durch den Schlafraum. Meine rechte Hand, die die Pistole hielt, zitterte leicht, als ich die Kleiderschranktür aufriss. Ich stieß mit der linken Hand zwischen die Kleider.
    Auch hier hatte sich Bill Weaver nicht versteckt.
    Ich sah noch unter dem Bett nach. Dann verließ ich ziemlich enttäuscht Joanne Witbys Wohnung.
    Hinter meinem Rücken wurde eine Tür aufgerissen. Die Nachbarin mit Lockenwicklern im Haar, stand auf der Schwelle und wisperte mir wie einem alten Bekannten zu: »He, G-man, haben Sie schon gelesen? Der Mord an unserer Joanne steht bereits in der Zeitung. Ob sie den Mörder überhaupt schnappen?«
    ***
    Phil ließ das Feuerzeug auf klicken. Er und Archie Long rauchten Kette. Dann kam mein Freund auf den Gedanken, das Fenster zu öffnen und frische Luft hereinzulassen.
    Phil stand auf, ging zum Fenster und hantierte am Verschluss, der sich nur schwer öffnen ließ.
    Plötzlich stieß Long ein dumpfes Stöhnen aus. Blitzschnell wirbelte mein Freund herum. Long sank auf dem Sessel in sich zusammen. Er schien sich hinter seinem Schreibtisch verkriechen zu wollen. Longs Augen starrten zur Tür.
    Phil folgte der Blickrichtung und hielt den Atem an.
    Auf der Schwelle stand Bill Weaver. In seinen Händen klebten zwei großkalibrige Pistolen, die auf Long und Phil gerichtet waren.
    Bills Haar hing ihm in feuchten Strähnen in die Stirn, die Augen lagen tief in den Höhlen. Dunkle Bartstoppeln umschatteten das brutale Gesicht.
    »Keine falsche Bewegung, oder ich knalle euch ab«, zischte Bill Weaver und betrat das Office. Mit dem linken Fuß schlug er die Tür hinter sich zu.
    »Beinahe wäre ich auf den Bluff hereingefallen, den ihr mir vorexerziert habt, Gentlemen. Aber nur beinahe. Nehmt die Pfoten in die Höhe. He, Archie, wer ist dieser Bursche da?«, fragte Bill und wies mit dem Pistolenlauf auf meinen Freund Phil.
    Archie Long reckte seine Hände in die Höhe und warf Phil einen Hilfe suchenden Blick zu.
    Mein Freund befand sich in unmittelbarer Nähe des Fensters. Seine Pistole lag drei Yards von ihm entfernt auf dem Sideboard.
    »He, kannst du nicht antworten!«, brüllte der Gangster den Makler

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