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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorbereiten.«
    »Laß es. Warte bis morgen und aktivieren es auf die normale Art«, schlug Nicole vor.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er nahm den Dhyarra wieder auf und begann die Prozedur zu wiederholen.
    Abermals knallte der Stab, wuchtig geführt, gegen das Amulett, ohne eine Wirkung zu erzielen. Zamorra schlenkerte die Hand. Er hätte sich fast das Gelenk verstaucht, so wuchtig hatte er zugeschlagen.
    »Hör auf damit«, sagte Nicole. »Es funktioniert doch nicht. Komm…«
    Aber er schüttelte nur den Kopf und begann den dritten Versuch.
    Und das Hotelzimmer stand in grellen Flammen…
    ***
    Omikron befolgte seine Anweisungen, die lauteten, Wang Lee an einen bestimmten Punkt der Erde abzusetzen und dafür zu sorgen, daß er nicht freikam, während niemand ihn bewachte.
    Die schwarze Limousine war in die andere Dimension hinübergewechselt, jene künstlich geschaffene Falte zwischen den Welten, in der Entfernungen schrumpften. Der Wagen war wieder materialisiert in der Nähe der Schaltzentrale des ERHABENEN, und Omikron hatte Wang Lee dort vorgeführt.
    Leidenschaftslos berichtete er von dem Verlust dreier Schwarzer. Ebenso leidenschaftslos nahm der ERHABENE den Verlust zur Kenntnis.
    »Du wirst ihn in die Toscana bringen«, ordnete der ERHABENE an und deutete auf den noch bewußtlosen Mongolen. »Ich werde dir die Stelle genau bezeichnen, an der du ihn abzusetzen hast. Sorge dafür, daß er sich nicht vom Fleck bewegen kann und verlasse diese Stelle. Kein Ewiger und keiner unserer Helfer hat sich in den nächsten vierundzwanzig Stunden dort aufzuhalten. Das ist ein Vorrangbefehl.«
    »Eure Erhabenheit, mir ist der Sinn dieser Anweisung nicht klar«, wandte Omikron ein. »Weshalb sollten wir diesen Mann unter Einsatz aller Mittel lebend gefangennehmen, wenn Ihr ihn doch wieder aus der Hand geben wollt?«
    »Das ist alles meine Sache«, wies der ERHABENE ihn zurecht. »Du wirst meine Befehle ausführen. Trage Sorge, daß wirklich niemand in der Nähe ist. Taucht dennoch ein Ewiger oder einer unserer Helfer dort auf, werde ich dich bestrafen.«
    »Ihr…«
    »Gib dich keinen Hoffnungen hin«, sagte der ERHABENE. »Ich sagte, ich werde dich bestrafen, nicht dich hinüber schicken. Das wäre ein zu leichtes Ende für einen Versager. Würde ich dich auslöschen, hättest du doch nichts mehr von der Strafe… nun geh und handle.«
    »Ich höre und gehorche, ERHABENER.«
    Und Omikron hatte sich den bewußtlosen Wang Lee Chan über die Schulter geworfen und ihn in die Nähe von Florenz gebracht.
    Etwa ein Dutzend Kilometer südlich der Stadt erstreckte sich eine eigenartig bizarre Landschaft. Im Hintergrund stiegen die Chianti-Berge empor. Ausläufer des Apennin. Das Gelände selbst war hier flach und öde. Eine Wüstenei mit Geröll und verschiedenen größeren Felsbrocken. Hier wuchs nichts. Es war ein Landstrich des Todes.
    Omikron erkannte sofort, daß diese Landschaft künstlich verödet worden war. Vor kurzem mußte ein Kampfjäger der Flotte hier seine Bordwaffen eingesetzt und mit den Laserwerfern die Landschaft eingeebnet haben. Omikron erkannte typische Merkmale. Der ERHABENE hatte anscheinend etwas Größeres vor. Er hatte sorgfältig geplant und vorbereitet.
    Omikron war verwundert, daß der ERHABENE solch drastische Maßnahmen durchführen ließ. Immerhin war dies ein einschneidender Eingriff in einen Teil der Natur, und zum anderen bestand bei einem Einsatz von Flugmaschinen immer die Gefahr, daß sie zufällig von optischen Systemen oder auch durch Radar geortet wurden. Immer wieder kam es zu sogenannten UFO-Sichtungen, und nicht alle waren besondere Wolkenformationen oder Wetterballons und Lichtreflexe.
    Die meisten waren verflixt echt…
    Omikron starrte Wang an, den er vor sich auf den Boden gelegt hatte. Der Mann mußte bald erwachen. Es blieb nicht mehr viel Zeit.
    Omikron zog seine Waffe. Er sprang auf einen Felsbrocken richtete den Blaster auf den Boden und begann zu feuern. Heulend und zwitschernd zuckten die ultrahellen Laserimpulse aus der Projektionsöffnung und schlugen dicht vor Omikron in den Boden ein. Der weichte auf, zerpulverte, schmolz teilweise an. Ein Loch im Boden entstand, das immer tiefer wurde.
    Schließlich kam Omikron zu dem Entschluß, daß es nun genug sei. Rund um das dünne Loch war der Boden so aufgelockert, daß er sich mühelos würde ausheben lassen. Omikron schob die Waffe wieder in das Futteral zurück und berührte den in seiner Gürtelschließe eingearbeiteten

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