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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einziger Schlag brachte ihn zum Verstummen.
     
    *
     
    Als Captain Syn Rodeger in die Zentrale der SCENDALA zurückkehrte, wurde er von einer Gruppe niedergeschlagener und erschöpfter Männer begleitet. Sechsmal waren sie der Bestie begegnet, und jedesmal war ihr Angriff fehlgeschlagen. Rodeger schätzte, daß es bisher vierzig Tote gegeben hatte.
    Die Zahl der Verletzten war noch höher.
    Habylet empfing sie mit einer Miene, die mehr sagte als alle Worte.
    Rodeger ließ sich in einen Sessel fallen und klappte den Helm des Kampfanzugs zurück. Gierig sog er die Luft in sich hinein. Er legte sein verletztes rechtes Bein auf den Kartentisch, um es zu entlasten.
    „Ich hatte alle Hoffnungen in Garpean gesetzt", sagte er. „Aber der Paratronschutzschirm schützt die Bestie sogar vor den stärksten Energieentwicklungen."
    „Garpean ist gestorben", sagte Habylet. „Ich habe soeben die Nachricht von der Krankenstation erhalten. 'Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß wir das Schiff nicht halten können, Kommandant", entgegnete Rodeger. „Gib den Befehl zur Flucht, solange noch die Zeit ist. Die jüngsten und stärksten Männer sollen sich auf die Beiboote verteilen. Die Zurückbleibenden müssen versuchen, die SCENDALA zu verteidigen, bis Hilfe eintrifft."
    Die Bestie würde einen solchen Plan sofort durchschauen und vereiteln", sagte Habylet. „Ich habe eine bessere Idee. Sobald der Fremde in der Nähe der Funkzentrale vorbeikommt, leiten wir fünfhunderttausend Volt in seinen Körper." Er beugte sich vor und schaltete einen Bildschirm ein.
    Rodeger sah drei Techniker, die damit beschäftigt waren, ein paar armdicke Kabel in einen Gang zu rollen. „Ich habe bereits den Befehl gegeben, die nötigen Vorbereitungen zu treffen."
    Rodeger sah den Männern ohne Enthusiasmus bei ihrer Arbeit zu.
    „Was ist, wenn es fehlschlägt?"
    „Es darf einfach nicht fehlschlagen", sagte Habylet. „Sobald die Bestie unter Strom steht, schalte ich von der Zentrale aus magnetische Fesselfelder ein, um das Monstrum festzuhalten, wenn es durch den Starkstrom nicht getötet wird."
    Rodeger erhob sich und humpelte zum Erste-Hilfe-Kasten neben dem Kontrollstand. Er entnahm ihm eine Spritze und gab sich eine schmerzstillende Injektion in den Arm. Auf seinem rundlichen Gesicht zeichneten sich Spuren übermenschlicher Anstrengung ab.
    „Was hast du vor?" erkundigte sich Habylet.
    „Ich werde versuchen, zusammen mit ein paar Männern in die Waffenkammer einzudringen'' verkündete Habylet. „Vielleicht haben wir mit Raketenkarabinern und Säuregeschossen mehr Glück als mit Energiewaffen."
    „Das mag schon sein", gab Habylet zu. „Aber niemand kann die Waffenkammer erreichen. Leutnant Coffin hat den Versuch unternommen. Die Bestie ist ihm zuvorgekommen und hat ihn und seine Begleiter getötet."
    „Trotzdem", beharrte Rodeger. „Ich gehe das Risiko ein."
    Habylet wollte protestieren, doch er wurde von einem Interkomanruf aus dem Labor unterbrochen.
    Welsmire meldete sich. Das Gesicht des Wissenschaftlers, das sich auf dem Bildschirm zeigte, wirkte eingefallen und um Jahre gealtert. Rodeger konnte sich vorstellen, welche Vorwürfe sich Welsmire machte.
    „Ich kann Ihnen nicht helfen, Sir", sagte Welsmire müde. „Aber ich kann Ihnen erklären. warum die Bestie plötzlich wieder zum Leben erwachte."
    „Sprechen Sie", forderte Habylet den Spezialisten auf.
    „Die Bestie muß die Gefährlichkeit der Lanzenschlangen noch rechtzeitig erkannt haben", berichtete Dr. Welsmire. Er sprach hastig als fürchtete er, daß die Bestie jeden Augenblick im Labor auftauchen und ihn am Weitersprechen hindern könnte. „Sie wußte genau, daß das Gift dieser Tiere stark genug war, um sie in normalem Zustand zu töten. Deshalb nahm das Ungeheuer augenblicklich eine Strukturumwandlung vor und ließ seinen Körper zu einem stahlharten Gebilde erstarren, in dem keine organischen Funktionen stattfanden. Auch die Atmungstätigkeit wurde völlig eingestellt. Im Plangehirn der Bestie muß es einen Erweckungssektor geben, der fünfhunderteinundzwanzig Jahre lang mit den Sauerstoffresten funktionieren konnte, die der Körper mit seinem außergewöhnlichen Metabolismus erzeugte." Welsmire machte eine müde Geste. „Wir hatten Pech, Major. Wahrscheinlich hätte die Bestie diesen Zustand nicht mehr lange ausgehalten und wäre tatsächlich gestorben. Dagegen wurde sie an Bord eines Raumschiffes gebracht, in dem es Sauerstoff gab. Der kleine Gehirnteil, der

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