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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Coffin.
    „Gerade das gefällt mir nicht", erwiderte Habylet. „Es könnte eine Falle sein."
    Sie warteten zwei Stunden, ohne den Abstand zu dem Baramo-Schiff zu verändern. Funkrufe blieben unbeantwortet. Das Diskusschiff strahlte lediglich pausenlos jenen Funkruf aus, der Habylet bewogen hatte, die SCENDALA in dieses Gebiet zu fliegen.
    „Ich glaube, daß es sich um einen automatischen Sender handelt", sagte Coffin nervös. „Irgend etwas ist an Bord des Diskusschiffs passiert."
    Habylet sagte: „Wir müssen noch näher heran, um es in die Vergrößerungsoptik zu bekommen.'" Die SCENDALA nahm langsam Fahrt auf. An Bord des Fernaufklärers gab es kein Besatzungsmitglied das nicht mit einem plötzlichen Angriff des Diskusschiffs rechnete. Habylets Hände umklammerten die Kontrollen; er war bereit, die SCENDALA bis an die Grenze ihres Leistungsvermögens zu beschleunigen, wenn es sich als notwendig erweisen sollte. Zwar war die Höchstbeschleunigung des Schiffes mit 800 km/sec2 angegeben, aber im Ernstfall waren noch einmal zusätzlich 20 km/sec2 herauszuholen, wenn auch die Gefahr bestand, daß das Schiff einer solchen Belastung nicht standhalten würde.
    Von der Ortungszentrale aus wurden die ersten vergrößerten Aufnahmen auf die Bildschirme in der Zentrale übertragen.
    „Ein Wrack!" sagte Rodeger erleichtert. „Das Baramo-Schiff ist nur noch ein Wrack."
    Die Vergrößerungen zeigten, daß es in der Außenhülle des fremden Schiffes zahlreiche Lecke gab.
    Einige Schleusen standen offen oder waren zerstört.
    „Dort muß sich eine Tragödie zugetragen haben", sagte Habylet.
    Die Spannung fiel von den Männern ab. Gespräche, die in den letzten Stunden verstummt waren, nahmen ihren Fortgang. Die SCENDALA schlug eine Kreisbahn um das fremde Schiff ein. Die Ortungsanlagen des Fernaufklärers arbeiteten pausenlos.
    „Es scheint sich tatsächlich um ein totes Schiff zu handeln", sagte Major Habylet, als er die ersten Ergebnisse der Messungen erfuhr. „Es verfügt kaum über Energieausstrahlung, so daß wir sicher sein können, daß keine großen Anlagen arbeiten."
    „Wir werden mit Hilfe der Ortungsanlagen eine Menge über dieses Schiff erfahren", sagte Rodeger.
    „Aber wir werden niemals herausfinden, wie es im Innern aussieht."
    Habylet wandte sich ruckartig von den Kontrollen ab und blickte Rodeger an.
    „Ja", sagte Rodeger ruhig. „Wenn wir wissen wollen, was an Bord des Diskusschiffs los ist, werden wir uns schon hinüber bemühen müssen."
    „Ausgeschlossen!" sagte Habylet. „Das Risiko ist mir zu groß."
    Rodeger zuckte mit den Schultern und schwieg. Wenn er nicht zu drängen aufhörte, würde sich die Haltung des Kommandanten nur weiter verhärten. Rodeger war sicher, daß Habylet nach einiger Zeit ebenfalls ungeduldig auf bessere Ergebnisse warten würde. Dann konnte Rodeger seinen Vorschlag wiederholen.
    Rodeger dachte angestrengt nach. Woher kam dieses geheimnisvolle fremde Schiff? War es von Kreiselraumschiffen der Pseudo-Gurrads angegriffen worden, oder hatten innere Explosionen die Zerstörungen hervorgerufen? Eine weitere wichtige Frage war, wie lange der Diskusraumer schon im Gebiet der Materiebrücke zwischen den Magellanschen Wolken trieb. Wenn sie darüber Aufschluß erlangen wollten mußten sie an Bord des Diskusschiffs gehen.
    „Wir werden Aufnahmen machen", unterbrach Habylets Stimme Rodegers Gedanken. „Unsere Wissenschaftler werden bei der Auswertung manches entdecken, was uns jetzt entgeht."
    Rodeger unterdrückte ein Lachen. Auch Habylet war sehr daran interessiert, die Rätsel des Wracks zu lösen, und es würde ihm schwerfallen, auf das Ergebnis der Arbeit einiger Wissenschaftler zu warten.
     
    *
     
    Gunneroffizier Garpean überprüfte zum zehntenmal in kurzer Zeit die Kontrollen der beiden Transformkanonen, obwohl er jetzt nicht mehr an einen Angriff des Baramo-Raumers glaubte. Garpean war ein äußerst reaktionsschneller Mann, mittelgroß und dürr, mit Augen, die an die eines Raubvogels erinnerten. Garpean wirkte stets ruhelos.
    Waffensergeant Capricornus, der für die Pflege der beiden Transformkanonen zuständig war, kauerte hinter Garpean in einem Sessel und beobachtete die Zieloptik.
    Laß es nicht aus den Augen, alter Junge! dachte er und meinte damit das fremde Schiff, das für ihn noch immer eine Quelle zahlreicher Gefahren darstellte. Er sah, wie die Hände des Gunneroffiziers über die Kontrollen glitten und lächelte zufrieden. Garpean konnte sich darauf

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