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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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war.
    Fällig für sechs Fuß Erde über sich und ein Stückchen Blei im Leib. Darum musste er verschwinden, so schnell es ging.
    Und wenn Edward L. Masson nicht doch ein kleiner Gangster gewesen wäre, dann wäre er bis zur Endstation durchgefahren und hätte in derselben Nacht New York auf ewig den Rücken gekehrt. So entschied er sich aber anders. Er wollte noch einmal in seine Bude zurück, um sich ein paar Sachen mitzunehmen. Sachen, die im Vergleich zu dem Vermögen unter seinem Arm vollkommen wertlos waren. Edward L. Masson hätte besser daran getan, auf die Klamotten zu verzichten.
    ***
    Immer noch stand Masson regungslos an der Ecke der 182. Straße. Aber endlich war er überzeugt davon, dass ihn niemand verfolgte. Seit einer Stunde schlich er sich schon auf dunklen Umwegen seiner Behausung zu. In der 183. Ost wohnte er. In fünf Minuten würde er die sieben ausgetretenen Treppen emporklettern. Dann schnell gepackt und ab!
    Mit dem Ärmel wischte er sich die Schweißtropfen vom Spitzmausgesicht, dann huschte er weiter. Wenig später drückte er sich an der grauen Hausmauer entlang, die zur Nummer 4319 gehörte.
    Nichts warnte ihn. Weder sein Gefühl noch die überreizten Nerven. Mit zitternden Händen fummelte er an dem altmodischen Schloss, das er jedes Mal sorgfältig verschloss, wenn er ausging. Als er die Tür hinter sich zuschnappen hörte, schloss er erst einmal erleichtert die Augen. Doch das Erwachen schien ihm wie ein furchtbarer Albtraum.
    »Hallo, Eddy«, sagte eine Gestalt in breit gestreiftem Wollhemd, die sich auf seinem einzigen Sessel rekelte und Masson angrinste.
    Es gab einen dumpfen Laut, als Masson die Aktentasche entglitt. Seine Augen traten zwei Zoll hervor, und die Zunge wurde ihm trocken.
    »Du?«, krächzte er heiser.
    »Aber, aber, ist das eine Art, alte Freunde des Hauses zu begrüßen? Wo ich so froh bin, meinen lieben Freund Eddy wiederzusehen«, rief der Besucher pathetisch aus.
    Edward wollte seinen Gedankenapparat rotieren lassen, doch es kam kein Ergebnis dabei heraus. Er war leergebrannt wie ein Raketenantrieb zwölf Minuten nach dem Start. Seine Energie war restlos verbraucht. Er hatte wieder einmal gründlich Pech gehabt. Die anderen waren eben stärker.
    »Fehlt dir was?«, grinste sein Besucher und erhob sich leichtfüßig. Mit zwei Schritten war er bei Masson. Mit dem Fuß schob er die Aktentasche beiseite. In diesem Augenblick gingen Edward die Nerven durch.
    »Lass das in Ruhe, das ist meins«, brüllte er und bückte sich nach der Tasche. Verdutzt zuckte der andere zusammen. Das Gebrüll störte ihn. Er packte Edward L. Masson an der Schulter, doch der fuhr wie von der Tarantel gestochen herum.
    Mit gekrümmten Fingern sprang er seinem Gegner an den Hals. Vollkommen überrascht von diesem Angriff, taumelte dieser einen Schritt zurück, stieß gegen eine Kommode, verlor das Gleichgewicht und stolperte.
    Masson ließ nicht los. Er drückte seine schwachen Finger um den kräftigen Hals und packte mit aller Gewalt zu. Gleichzeitig versuchte er, seinen Kopf dem Gegner unter das Kinn zu rammen. Beide schlugen hart auf den Boden. Masson kam auf seinen Gegner zu liegen. Obwohl er ihm an Kräften und Gewandtheit weit unterlegen war, entwickelte er plötzlich eine unheimliche Nahkampftechnik. Doch dann hatte der Gegner seine Verblüffung überwunden. Beide Hände faltete er vor dem Gesicht, dann hebelte er sich frei. Mit dem Ellbogen versetzte er ihm einen Tiefschlag, der Masson die Luft nahm.
    Mit leicht glasigem Blick wurde Masson schlaff. Er ließ sich widerstandslos abwälzen, wie ein nasser Lappen. Keuchend stand der andere auf. Ein verächtlicher Blick traf den kleinen Gangster, der verkrümmt und mit geschlossenen Augen auf dem schmutzigen Fußboden lag. Der andere hob die Aktentasche auf und starrte mit verkniffenen Lippen auf den Griff und die beiden Initialen, die dort in das braune Leder eingestanzt waren.
    Dann riss er die Tasche auf und starrte ins Innere. Mit flüchtigen Bewegungen zählte er den Inhalt der Bündel. Es stimmte. Eine Sekunde starrte er auf das Geld in seinen Händen. Dann verschloss er die Tasche wieder. Mit der rechten Hand fuhr er langsam in sein Hemd. Unter dem linken Oberarm löste er zwei Streifen Heftpflaster. Er holte einen länglichen Gegenstand hervor, der in ein Tuch eingehüllt war. Bedächtig wickelte er den weichen Lappen ab, als er ein Geräusch hinter sich hörte.
    Auf dem Absatz fuhr er herum und starrte auf Edward L. Masson, der

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