0397 - Das System der 13 Monde
berichtete Kakuta. „Sie haben eine Abwehrwaffe gegen die Kontrafeldstrahler entwickelt."
„Haben Sie gehört?" wandte sich Atlan an den Haluter. „Das bedeutet, daß Perry nicht in das Enemy - System einfliegen kann. Auch die mit Kontrafeldstrahlern ausgerüsteten Schiffe können die Paratronblase nicht zerstören."
„Sie sollten optimistischer sein", meinte Tolot. „Schließlich steht noch nicht fest, ob sich die Hoffnungen erfüllen, die die Uleb in ihre neue Defensivwaffe setzen."
„Wir müssen noch mehr erfahren", sagte Atlan. „Tako, trauen Sie sich zu, noch einmal an das Gebäude heranzukommen?"
„Natürlich", erwiderte der Teleporter. „Es ist einfach."
Er nahm den Translator wieder in Empfang und ging davon. Atlan dachte angestrengt nach. Bevor die Flotte eintraf, konnten sie nichts unternehmen. Sie mußten abwarten, ob die terranischen Einheiten mit Erfolg angreifen würden. Wenn alle Bemühungen der Raumfahrer scheiterten, mußten Atlan und seine Begleiter einen Versuch machen, das Geschehen zu beeinflussen. Dazu war es wichtig, möglichst viele Informationen zu sammeln.
*
Die Sauberkeit im Innern des verlassenen Gebäudes wirkte fast steril. Obwohl die Einrichtungsgegenstände alle fremdartig waren, bewiesen sie Roi Danton und Dr. Lieber doch, daß hier keine Familie, sondern ein einzelnes Wesen gelebt hatte. Seit einer halben Stunde durchsuchten sie die Wohnung. Gucky hielt sich außerhalb des Gebäudes auf. Er würde sie warnen und notfalls mit einem Teleportersprung in Sicherheit bringen, wenn Uleb in der Nähe auftauchen sollten.
Es erscheint mir unglaublich, daß sich ein intelligentes Wesen in dieser Umgebung wohl fühlen kann", sagte Dr. Lieber und deutete auf ein paar Möbelstücke aus Metall. „Die Uleb legen bei der Herstellung ihres Mobiliars offenbar keinen Wert auf Schönheit oder künstlerische Gestaltung."
„Dazu sind sie zu gefühllos", antwortete Danton. „Die Fähigkeit, eine künstlerische Form zu erkennen, geht ihnen wahrscheinlich vollkommen ab."
Lieber trat in einen anderen Raum, in dessen Mittelpunkt ein zwiebelförmiges Metallgebilde mit zahlreichen Öffnungen stand. Rund um den seltsamen Gegenstand hingen armdicke Kabel von der Decke, die in kopfgroßen Kugeln endeten.
„Was kann das sein?" fragte Lieber, nachdem auch Danton hereingekommen war .
„Fragen Sie mich nicht", erwiderte der Freihändler. „Ich nehme an, es handelt sich um eine Maschine, die zur Einrichtung dieses Gebäudes gehört. Aber welche Aufgabe diese Maschine hat, können wir nicht einmal ahnen."
Dr. Lieber ergriff eines der verdickten Kabelenden und drückte es mit beiden Händen. Aus einer der Öffnungen der metallenen Riesenzwiebel quoll gelber Rauch.
Danton wich zum Eingang zurück.
„Lassen Sie das!" rief er dem Wissenschaftler zu. „Sie wissen nicht, was Sie da in Gang setzen."
Lieber atmete prüfend die Luft ein.
„Der Qualm riecht nach Parfüm", sagte er. „Ich glaube nicht, daß er giftig ist. Vielleicht ist diese Anlage das ulebsche Äquivalent zu unserem Bad."
Danton kratzte sich am Hinterkopf.
„Ich will jetzt nicht baden - schon gar nicht in gelbem Rauch", erklärte er heftig. „Kommen Sie, Doc."
Doch Dr. Lieber hatte bereits ein zweites Kabel ergriffen und gedrückt. Die große Maschine begann zu summen. Aus einer zweiten Öffnung strömte heiße Luft, die den gelben Qualm schnell im Raum verteilte.
„Der Rauch schadet uns nichts", sagte Dr. Lieber. „Ich atme ihn jetzt schon eine Zeitlang ein, ohne daß mein Körper irgendwie reagiert."
Danton kehrte widerwillig zu Dr. Lieber zurück.
Dr. Lieber hielt ein Kabelende hoch.
„Das scheint der Schalter zu sein", erklärte er. „Sehen Sie, wenn ich ein zweites Mal drücke, schaltet sich das Gebläse wieder ab. Es ist ganz einfach." Er demonstrierte Danton die Wirkungsweise des Schalters. „Ich glaube fast, daß ich mit meiner Vermutung recht hatte", sagte Dr. Lieber. „Das ist eine Art Baderaum. Hierher zieht sich der Bewohner des Gebäudes wahrscheinlich zurück wenn er sich erholen will."
Er machte Anstalten, nach einem weiteren Kabel zu greifen, doch Danton zog es ihm aus den Händen.
„Sie sind zu experimentierfreudig, Doc", sagte er. „Ich mochte vermeiden, daß wir hier etwas in Gang setzen, das sich nicht mehr abschalten läßt. Außerdem können wir Schaden anrichten, so daß sich der Hausinhaber bei seiner Rückkehr intensiv mit der Frage beschäftigen müßte, wer hier gehaust
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