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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Mary Jo Putney
    Tanz der Sinne

    EINE GEHEIMNISVOLLE FREMDE BRINGT
    EINEN SELBSTBEWUSSTEN LORD FAST UM
    DEN VERSTAND
    Lord Strathmore, ein Mann von teuflisch gutem Aussehen und Verstand, ist vor allem darauf bedacht, sein Land vor heimlichen Feinden zu schützen. Das gelingt ihm auch, bisher eines Tages der schwer durchschaubarem Kit Travers begegnet. Mal bezaubernd und anschmiegsam, mal leicht Sinnig und verletzlich, raubt sie ihm last den Verstand, während sie sein Herz im Sturm erobert. Was der Lord nicht weiß: Eine gefährliche Mission hat Kit gezwungen, in einem tödlichen Spiel ständig ihre Identität zu wechseln, und ein einziger Fehltritt kann sie das Leben kosten….
    1. Auflage März 1997
    2. Auflage April 1997
    Deutsche Erstveröffentlichung Titel der amerikanischen Orignalausgabe:
    Dancing on the Wind
    Copyright Mary Jo Putney, 1994
    Published by arrangement with Dutton Signet, a division of Penguin Books USA, Inc.
    Copyright © 1997 für die deutsche Übersetzung by Bastei Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.
    Bergisch Gladbach
    Printed in France
    Einbandgestaltung: K. K. K.
    Titelfoto: Pino Daeni (519), Agentur Schluck Satz: hanseatenSatz-bremen, Bremen Druck und Bindung: Brodard & Taupin, La Fleche ISBN 3-404-12.629-7

    Prolog

    Eton, Winter 1794
    Nach der Beerdigung wurde er in die Schule zurückgeschickt. Was sonst sollte man mit einem Jungen machen, selbst, wenn er gerade zum reichsten Kind Englands geworden war?
    Lucien Fairchild, frischgebackener Graf von Strathmore, sehnte sich danach, wieder in Eton zu sein. Dort konnte er mit Hilfe seiner Freunde so tun, als sei alles so wie früher, als könne er am Ende des Schuljahres nach Ashdown kommen und seine Eltern und seine Schwester heil und gesund wiedersehen.
    Natürlich wußte er, daß es nicht mehr stimmte, aber er war noch nicht bereit, die Endgültigkeit des Todes anzuerkennen. Vielleicht wurde es leichter, wenn er erst einmal zwölf war.
    Vorher war er Viscount Maldon gewesen. Der Direktor von Eton, der ihn bei seiner Ankunft empfing, beeilte sich, ihn Strathmore zu nennen, ebenso wie die Diener der Schule, die sich um sein Gepäck kümmerten, aber er konnte hören, wie sie ihn hinter seinem Rücken nannten: »den Waisenjungen«. Lucien zuckte innerlich zusammen, als er den Ausdruck hörte. Er klang unerträglich jämmerlich. Aus demselben Grund verabscheute er seinen Stock, aber wenigstens der würde in ein paar Wochen verschwunden sein.
    Er kam am späten Nachmittag in seiner Unterkunft an.
    Sobald er Mantel und Handschuhe abgelegt hatte, machte er sich auf die Suche nach seinen Freunden, die im selben Haus wohnten. Sie saßen wie üblich zusammen in Rafes Zimmer, dem größten und wärmsten.
    Lucien hinkte herein, ohne anzuklopfen. Seine drei Freunde hatten es sich auf verschiedenen Möbelstücken bequem gemacht. Nicholas war ein Viscount, Rafe ein Marquis, und Michael der jüngere Sohn eines Herzogs, aber diese Titel waren rein symbolisch, während Lucien jetzt ein Mitglied des Hochadels war. Er wünschte sich von ganzem Herzen, daß es nicht so wäre.
    Als die Tür aufging, sahen alle auf. Einen Augenblick lang herrschte unbehagliche Stille.
    Natürlich hatten sie es gehört.
    Luciens Herz sank. Ausgehöhlt von Kummer und einer tiefen Einsamkeit, die ihn, wie er wußte, sein ganzes Leben lang begleiten würde, sehnte er sich nach der unwandelbaren Zuneigung seiner Freunde. Er hätte es nicht ertragen, wenn sie nicht gewagt hätten, ihn genauso zu behandeln wie immer.
    Dann legte Nicholas sein Buch weg und raffte sich von seinem Platz vor dem Feuer hoch. Das Zigeunerblut in seinen Adern machte ihn überschwenglicher als die anderen, und es war typisch für ihn, daß er Lucien einen Arm um die Schulter legte und ihn ans Feuer zog. »Gut, daß du wieder da bist«, sagte er warm. »Gerade rechtzeitig zum gerösteten Käse.«
    Lucien war seinem Freund unendlich dankbar.
    Jetzt war er wieder er selbst. In den vergangenen zwei Wochen hatte er sich oft gefühlt wie ein Gespenst, ebenso schattenhaft wie seine Familie.
    Als er sich auf dem Teppich vor dem Feuer niederließ, klappten auch die anderen ihre Bücher zu. Dann rösteten sie Käsestücke an langen Spießen über dem Kaminfeuer.
    Das saftige, würzige Endprodukt wurde auf Brotscheiben gestrichen, das perfekte Abendessen für eine kalte, klamme Nacht.
    Die Unterhaltung drehte sich hauptsächlich um Ereignisse, die sich in Luciens Abwesenheit in der Schule zugetragen hatten. Er selbst

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