Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist wirklich besser, wenn ihr auftretet. So schlimm es für Dana auch gewesen sein mag, ihr sollt darunter nicht leiden. Haltet einen Abend durch. Ihr könnt ja nach der Schau sofort abreisen.«
    Ellen nickte zu den Worten des Modeschöpfers, und Tassilo Urbani hatte es tatsächlich geschafft, wie ihm die folgenden Antworten bewiesen. Die Mädchen wollten über ihren eigenen Schatten springen und auf den Laufsteg gehen.
    »Dann kann ich den Sponsor ja auch benachrichtigen«, sagte Urbani aufatmend, bevor er sich erhob und mit graziös wirkenden Bewegungen winkte. »Wir sehen und am Abend.«
    Die Mannequins blieben sitzen. Sie wollten diskutieren. Erst nach einer Weile fanden sie überhaupt den Mut, einige Worte zu sagen, und die bestanden aus einer Frage.
    Laura stellte sie. »Was ist denn jetzt mit Janet? Sollen wir sie davon überzeugen, daß es besser für sie ist, hierzubleiben?«
    »Das werden wir wohl kaum schaffen«, meinte Isabell.
    »Ich spreche mit ihr!« erklärte Ellen Winter.
    »Wann?«
    »Gleich gehe ich zu ihr hoch und versuche sie zu überzeugen.«
    »Das wäre gut«, stimmten die anderen ihr zu. »Da könnten wir auch den Zeitplan besser einhalten. Wenn eine fehlt, kann es leicht zu einem Durcheinander kommen.«
    So verblieben die Mädchen und ahnten nicht, daß sie den Fehler ihres Lebens gemacht hatten…
    ***
    Auch im Lift hatte Janet die Panik nicht abschütteln können. Wenn sie jemals vor etwas Angst gehabt hatte, war es davor, daß ihr Gesicht zerschnitten wurde. Sie hatte von solchen Fällen gehört, denn auch in der Modebranche wurde mit harten Bandagen gekämpft. Da gab es eine Industriespionage, die auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschreckte.
    Deshalb diese Angst.
    Im Lift fuhr Janet allein nach oben. Sie wagte nicht in den großen Spiegel zu schauen und drehte ihm den Rücken zu. Ihr Gesicht wollte sie nicht sehen, und erst als sie das sanfte Läuten hörte, das das Öffnen der Tür begleitete, ging es ihr wieder etwas besser, und sie drehte sich hastig um, damit sie fluchtartig die Kabine verlassen konnte. Mit fahrigen Bewegungen schloß sie die Zimmertür auf, holte keuchend Luft und taumelte in den Raum.
    Bis zum Bett ging sie, auf das sie sich aufstützte, tief durchatmete und an ihren Koffer dachte, der unter dem Bett lag. Ihn zog sie hervor, klappte ihn auf, ging zum Schrank, öffnete die Türen und schleuderte in fieberhafter Eile all das in den Koffer, was noch über den Bügeln hing. Ihr war es auch egal, daß die beiden Pakete mit den eingekauften Sachen noch bei den anderen standen, für sie zählte allein die Flucht.
    Janet dachte auch nicht daran, die Sachen zusammenzufalten. Sie hetzte ins Bad, um ihre Kosmetika zu holen. Auch Parfüm der Marke »Dark Mysterie« befand sich darunter.
    Das gesamte Zeug fand in einem grün lackierten Lederkoffer seinen Platz. Janet nahm sich auch nicht die Zeit, die Flaschen und Tiegel in die vorgesehenen Fächer zu legen, sie warf alles durcheinander, und das Klimpern war Musik in ihren Ohren.
    Dafür hatte sie aber Mühe, den Koffer zu schließen, sie mußte schon hart drücken, um den Deckel einrasten zu lassen. Einigermaßen geschafft ging sie zwei Schritte zurück, wollte den Koffer nehmen und schaute in die großen Spiegel über dem Waschbecken.
    Er hatte sich verändert!
    Zwar war seine Fläche noch blank. Aber er zeigte das Mannequin nicht so, wie sie es gewohnt war. Irgendwie kam sie sich darin blasser vor, als wäre ihre Gestalt von einem düsteren Schatten überlagert worden.
    Der war tatsächlich vorhanden.
    Aus einem nicht auslotbaren Hintergrund des Spiegels tauchte er auf, kam näher und näher, nahm allmählich Gestalt an und formierte sich zu einer wallenden Wolke.
    Sie wurde vorgedrückt!
    Mit jedem kleinen Stück, das sie zurücklegte, konzentrierte sie sich.
    Sie nahm an Dichte zu, ihr Zentrum schimmerte schwarz, und aus ihm kroch etwas hervor.
    Eine Gestalt.
    Nein, nur ein Kopf, der von einer blutroten Kapuze verdeckt war, die nur zwei Augenschlitze freiließ. Zusammen mit dem Schädel erschien eine mit kleinen, dunklen Haaren bedeckte Hand, die etwas zwischen den Fingern hielt, das Janet kannte.
    Eine Parfümflasche.
    DARK MYSTERIE Vielleicht hätte Janet jetzt noch die Chance zur Flucht gehabt, aber irgend etwas bannte sie auf der Stelle. Sie wußte selbst nicht, was es war, konnte sich aber vorstellen, daß es mit dem seltsamen Klingeln zusammenhing, das sie im Hintergrund vernahm und das, ihrer Ansicht nach, aus

Weitere Kostenlose Bücher