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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verflucht!«
    Niemand sprach. Das Entsetzen hatte den zuhörenden Mädchen die Sprache verschlagen, auch Ellen blieb stumm. Sie wollte ihre Worte zunächst einmal wirken lassen.
    Janet nahm wieder Platz. Auch ihre Gesichtsfarbe war nach wie vor kalkig. Die Lippen zitterten. Sie holte durch die Nase Luft, und die Hände bewegten sich hektisch. »Ich bleibe nicht hier!« flüsterte sie. »Keine Sekunde länger könnt ihr mich in diesem verdammten Hotel festhalten, in dem ein Killer frei herumrennt. Ich will nicht auch das Gesicht verunstaltet bekommen…«
    »Nun beruhige dich mal«, sagte Ellen.
    »Nein, das will ich nicht.« Janet schaute Ellen an. »Ich habe Angst, verstehst du? Eine verdammte Angst, die wie ein schwerer Fluch auf mir lastet und den ich nicht wegbekomme. Wer von euch geht mit?«
    »Das ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst«, widersprach Ellen Winter.
    »Wieso? Ich kann aus dem Eingang gehen und mich in einen Wagen setzen, der mich überall hinbringt.«
    »So darfst du das nicht sehen, Janet, so nicht. Wir können hier nicht einfach verschwinden. Wir müssen die Verträge einhalten, begreifst du das?«
    »Nein.«
    »Und wieso nicht?«
    »Ich bin ein freier Mensch, und ich pfeife auf Verträge, die ich unter anderen Bedingungen ausgehandelt habe. Solange der Killer nicht gefaßt ist, betrete ich das Hotel nie wieder.« Sie blickte noch ihre Kolleginnen an, doch niemand stimmte ihr zu. Also blieb Janet nichts anderes übrig, als ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. »Ich bin oben und packe!« erklärte sie.
    Niemand hielt sie auf, als sie durch die Halle und zu den Fahrstühlen ging. Erst als die Tür hinter ihr zugeglitten war, ergriff Laura das Wort. »Und was machen wir?« Aus ihren dunklen Augen schaute sie fragend in die Runde.
    Niemand hatte eine Antwort, oder einen Vorschlag parat, bis Ellen Winter redete.
    »Zunächst einmal müssen wir mit Tassilo Urbani reden.«
    »Wieso?«
    »Weil er da kommt.«
    »Ach, diese Schwuchtel«, beschwerte sich Isabell. »Ich mag ihn nicht.«
    »Das spielt keine Rolle«, entgegnete Ellen. »Wir müssen eben mit ihm zusammen arbeiten.«
    Tassilo kam näher. Nein, er swingte. Sein Jackett zeigte schon die neueste Mode. Es war sehr kurz, wirkte dafür kompakt und zeigte ein rotschwarzes Streifenmuster, zu dessen heller Grundfarbe auch die enge rote Lederhose paßte. Sein Haar war sehr kurz geschnitten.
    Als mit Neongel beschmierte und mit an der Spitze abgerundeten Kammzinken ragte es in die Höhe und erinnerte an erstarrte Wellen.
    »Hallo, ihr Süßen«, sagte Tassilo und verzog sein blasses Gesicht zu einem Lächeln, ohne den überheblichen Ausdruck aus seinen Zügen zu verlieren. »Alles klar?«
    »Nichts ist klar.«
    »Wieso?«
    »Setz dich«, sagte Ellen.
    Geziert nahm Tassilo Platz. »Da bin ich aber gespannt«, sagte er und legte beide Hände auf die Knie.
    Ellen Winter berichtete. Tassilo zeigte sich nicht einmal stark geschockt, auch nicht, als er erfuhr, daß jemand mit Säure gearbeitet hatte. »Das ist euer Risiko, Mädchen.«
    »Mehr sagst du nicht?« fragte Ellen. Sie konnte als einzige sprechen, die anderen waren zu geschockt.
    »Ja.«
    »Du bist ein gefühlskalter Hundesohn.«
    Urbani begann zu lachen. »Gefühle.« Er breitete die Arme aus.
    »Gefühle können wir uns erst nach der Schau leisten.«
    »Wer sagt denn, daß wir auf den Laufsteg gehen?« fragte Sina.
    »Ach.« Tassilo Urbani drehte sich so, daß er die Sprecherin sehen konnte. »Das meinst du nicht im Ernst, Sina.«
    »Doch.«
    Über das Gesicht des Modeschöpfers flog ein widerliches Lächeln.
    »Ihr könnt es versuchen«, sagte er. »Ihr könnt es auch durchführen, aber wenn ihr das tut, seid ihr in der gesamten Branche unten durch. Da nimmt keiner mehr etwas von euch, dafür werde ich sorgen. Ihr wißt ja selbst, wie das ist. Alles spricht sich blitzschnell herum. Niemand wird von euch noch etwas annehmen, das schwöre ich.«
    »Darauf spucken wir!« erklärte Laura.
    Ihre Antwort überraschte Urbani. Er wandte sich an Ellen Winter.
    »Und du bist auch damit einverstanden?«
    Ellen überlegte einen Moment. »Nein«, sagte sie schließlich.
    Das überraschte wiederum die Mädchen. Gleichzeitig begannen sie zu sprechen. »Du kannst uns doch nicht in den Rücken fallen, Ellen.«
    »Kinder, macht mich nicht fertig! Wir müssen uns am heutigen Abend noch einmal zusammenreißen. Versteht ihr?«
    Sie verstanden nicht.
    »Eure Ellen hat recht«, erklärte Urbani. »Es

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