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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Will Snyder auf. Na also, dachte er. Alles in schönster Ordnung. Alles okay. Das ist Bills Schrift, so wahr ich Will Snyder bin. Er spürte plötzlich, daß er todmüde war. Aber noch bevor er seinen Wagen wieder erreicht hatte, überfiel ihn eine jähe Erkenntnis, so daß er abrupt stehenblieb.
    Verreist? Von Sonnabend bis Montag? Ohne einen einzigen Menschen zurückzulassen, der in der Zwischenzeit das Vieh versorgen konnte? Nein! Will Snyder schüttelte den Kopf. Nein. Nie und nimmer würde Bill Lincester so etwas tun.
    Will Snyder trabte zu seinem Wagen. Jetzt brauchte er den G-man, der immer noch June Gollings Haus beobachtete. Er drehte den Zündschlüssel, warf den ersten Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Die Uhr an seinem Armaturenbrett zeigte genau auf sieben.
    ***
    In den ersten dreißig Sekunden nach dem Auf steigen der grünen Leuchtkugel ging alles in Windeseile. An vier verschiedenen Stellen liefen die Polizisten aus ihren halb versteckten Bereitstellungen und bildeten Ketten quer über die Straße. Gleichzeitig eilten unsere G-men und die Detektive der Stadtpolizei zu ihren endgültig fixierten Posten.
    Ich ließ den Sekundenzeiger auf meiner Uhr einmal die Runde machen, bevor ich dem Mann zunickte, der irr. Lautsprecherwagen saß und das Mikrophon schon sprechbereit in der Hand hielt.
    »Achtung! Achtung!« hallte es dann laut und deutlich noch durch die benachbarten Straßenzüge. »Hier sprich: das FBI. Achtung! Achtung! Bewaffnete Einheiten der Bundespolizei und der City Police haben das Gelände der Firma Krash umstellt. Die Einwohner der benachbarten Häuser sollen sich von den Fenstern wegbegeben! Eltern, führ: eure Kinder in abgelegene Räume Meidet die Straßen! Neugierde kann lebensgefährlich sein. Achtung! Achtung!«
    Der Text dieses Aufrufs wurde wiederholt. Ich streckte die Hand aus und ließ mir den Hörer des Sprechfunkgerätes reichen. Als das letzte Wort aus dem Lautsprecher verklungen war, sagte auch schon eine Männerstimme aus der Funkleitstelle:
    »Wir wählen jetzt die Rufnummer von Krash und legen sofort durch, Mister High.«
    »Ja«, sagte ich nur. Es lief alles, wie es restgelegt war. Ich brauchte nur ein paar Sekunden zu warten, da hörte ich das Summzeichen in der Leitung. Und kurz darauf drang eine aufgeregte Männerstimme an mein Ohr.
    »Krash! Wer ist da? Was ist los?«
    »Hier spricht Distriktchef High, FBI New York«, sagte ich. »Hören Sie zu, Mister Krash! Wir haben Ihr Grundstück mit starken, schwer bewaffneten Einheiten umstellt. Das Bundesgericht hat Haft- und Durchsuchungsbefehl gegen Sie und die Leute bei Ihnen erlassen. Kommen Sie einzeln und mit erhobenen Armen vorn zur Haustür heraus! Haben Sie mich verstanden?«
    »Der Teufel soll euch holen!« brüllte er wütend und warf den Hörer auf.
    »Die rote Leuchtkugel!« sagte ich schnell.
    Es war das Zeichen für die letzte Alarmstufe. Die Kugel stieg empor und beschrieb einen Bogen, bevor sie irgendwo am Himmel droben verlosch. Von nun an waren sämtliche Waffen entsichert.
    Ich blieb neben dem Lautsprecherwagen stehen, weil mir der Wagen selbst eine Deckung bieten konnte und von der gewählten Position aus der Haupteingang zur Fabrik und die Haustür gut zu erkennen waren. Fast zwei Minuten vergingen, ohne daß irgend etwas geschah.
    »Zweite Durchsage!« befahl ich dem Mann am Lautsprecher.
    »Achtung! Achtung! Wir rufen Pitt Krash!« dröhnte es aus dem Lautsprecherarrangement auf dem Dach des Wagens. »Wir geben Ihnen noch eine Minute, Krash! Kommen Sie heraus mit erhobenen Händen! Lassen Sie alle anderen Leute, die sich jetzt in Ihrem Hause aufhalten, nach Ihnen einzeln und mit erhobenen Händen folgen! Wir warten eine Minute, Krash!«
    Wieder kehrte Stille ein. In den schlagartig gesperrten Straßen konnte kein Auto fahren und kein Fußgänger näher als hundertzwanzig Yard an Krashs Grundstück herankommen.
    »Dritte Durchsage!« befahl ich, als die Minute abgelaufen war.
    »Krash, wir geben Ihnen noch einmal dreißig Sekunden! Kommen Sie ’raus mit erhobenen Armen! Sonst stürmen wir!«
    Dreißig Sekunden mögen normalerweise eine kurze Zeitspanne sein. In solchen Situationen, wenn man tatenlos und gespannt auf die Uhr blickt, dehnen sie sich sehr zu einer Frist, in der einem plötzlich bewußt werden kann, daß man sein eigenes Herz klopfen hört.
    »Letzte Durchsage!« rief ich.
    »Krash! Wir stürmen! Wenn Sie Widerstand leisten, wird rücksichtslos von unseren Waffen Gebrauch gemacht!

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