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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Artikel über diese außergewöhnliche Form der Unterhaltung veröffentlicht hatte. Der Artikel geriet einem einflußreichen Mann vom Marinekommando in Norfolk in die Hände. Wenige Tage später brachte ein Lastwagen der Navy zwei richtige Blinkscheinwerfer, gestiftet von den Matrosen der in Norfolk beheimateten Kriegsschiffe, und das Marinekommando übernahm nach einer Sammlung im Offiziersklub auch noch die Einbaukosten. Seither saß in den Wänden unterhalb der beiden Wohnzimmerfenster von Lincester und Hendriks je ein Blihkscheinwerfer, der von der Fensterbank her mit einem Knopf bedient wurde.
    Als Hendriks sich an diesem Nachmittag um punkt fünf ans Fenster rollte, tat er also nichts anderes, als was er seit fünf Jahren gewöhnt war. Die ersten Blinkzeichen des Farmers waren zwar nicht vor halb sechs zu erwarten, aber Hendriks wollte sich den Stand der Partie noch einmal genau ansehen. Er schob sich einen Rollstuhl an den Tisch heran, auf dem die Schachfiguren standen, und begann zu grübeln. Wenige Minuten nach fünf bemerkte er aus den Augenwinkeln das Aufblitzen des Blinkscheinwerfers drüben am Farmhaus von Bill Lincester, das ungefähr eine Meile entfernt sein mochte.
    Er wandte den Kopf und wunderte sich, daß Bill Lincester an diesem Abend so früh begann, aber dann strafften sich plötzlich seine Gesichtszüge, sein Mund blieb halboffen und mit stumm sich bewegenden Lippen las er die Morsezeichen mit.
    Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. SOS. Und wieder: SOS. Und ein drittes Mal: SOS…
    ***
    Ebenfalls wenige Minuten nach fünf erschienen in New York die ersten Nachmittagsausgaben von Blättern, die das Bild von Jerry Cotton veröffentlichten zusammen mit den Informationen, die wir in unserer Pressekonferenz bekanntgegeben hatten.
    Allerdings wurde es fast sechs Uhr, bis eine Schwester der Unfallstation im Medical Center einige solche Exemplare von der Postverteilungsstelle am Haupteingang zugestellt bekam, damit der Nachtdienst in der Unfallstation etwas zu lesen hatte, falls es eine ruhige Nacht werden sollte.
    Wie stets verteilte die Schwester die Zeitungen nach einem jahrealten System: zwei Exemplare in den Aufnahme-Warteraum, zwei ins Schwesternzimmer und je ein Exemplar von allen Ausgaben an den Schreibtisch des Oberarztes. Es war zwei Minuten vor sechs, als sie das Zimmer des Oberarztes verließ.
    ***
    Um punkt sechs brachen wir auf: zweiundzwanzig G-men, zwölf Detektive der Stadtpolizei und sechsundzwanzig Cops in ihrer dunkelblauen Uniform. Bis hinunter zur Sheepshead Bay an der Südspitze Brooklyns ist es ein langer Weg, und ich hatte unterwegs genug Zeit, die letzten Dinge zu regeln, die noch geordnet werden mußten. Über das Sprechfunkgerät stand ich in Verbindung mit meiner Sekretärin.
    »Hat sich Neville noch nicht gemeldet?« fragte ich.
    »Nein, Sir.«
    »Das gefällt mir nicht. Sobald ein Anruf von ihm kommt, verständigen Sie mich bitte, wenn wir nicht gerade mitten im Einsatz sind.«
    »Ja, Sir.«
    »Rufen Sie fünf Minuten vor sieben die Verkehrsabteilung in Brooklyn an und vergewissern Sie sich, daß die Abzweigung 14 des Shore Parkway auch wirklich gesperrt ist.«
    »Fünf vor sieben, ja, Sir. Soll ich Sie davon dann noch unterrichten?«
    »Nein, es sei denn, daß irgend etwas mit der Absperrung nicht klappt. Inzwischen verständigen Sie die Küstenwache, daß unser Einsatz um punkt sieben anläuft. Sie möchten sich früh genug in die Gewässer des Rockawy Inlet begeben, am besten zwischen Oriental Beach und Breezy Point. Wenn Krash ein Boot zur Verfügung haben sollte, müssen wir den Fall einkalkulieren, daß es ihm, wie auch immer, gelingen könnte, an den beiden Booten der Wasserschutzpolizei vorbeizukommen. Die Küstenwache wird dann von uns auf dem Funkwege verständigt.«
    »Ich habe mir die Angaben notiert. Noch etwas, Sir?«
    »Wir brauchen jetzt nur noch die Wasserschutzpolizei zu verständigen, daß wir um sieben zuschlagen. Spätestens zu dieser Zeit müssen ihre beiden Boote die Öffnung der Sheepshead Bay erreicht haben und die Bucht gegen das Rockaway Inlet hin abriegeln können. Die Küstenwache haben wir dann sozusagen als Reserve weiter draußen.«
    »Gut, Sir. Soll ich jetzt diese Dinge erledigen?«
    »Ja, bitte. Ich glaube, das wäre alles. Wenn mir noch etwas einfällt, melde ich mich.«
    Ich hätte mich vom neben den Fahrer gesetzt, weil dort das Sprechfunkgerät unter dem Armaturenbrett hing. Auch nachdem ich den Hörer zurückgelegt hatte, blieb

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