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0398 - Herr der blauen Stadt

0398 - Herr der blauen Stadt

Titel: 0398 - Herr der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war.
    Plötzlich stutzte er.
    Da kam jemand.
    Lebewesen…?
    War diese vertrackte Stadt doch nicht tot? Lebte jemand darin?
    Es mußten mehrere sein, und sie näherten sich von allen Seiten. Sie hatten ihn eingekreist. Er hob die Hand mit der Waffe, ließ sie dann aber wieder sinken.
    Und dann flammte Licht auf!
    Licht, das ihn blendete, und in diesem Licht kamen sie auf ihn zu!
    Menschen…?
    Aber Menschen wie diese hatte Cuataxi noch nie gesehen… sie waren etwas absolut Fremdes, Unheimliches.
    Und sie umringten ihn jetzt, und er war nicht mehr fähig, sich gegen sie zur Wehr zu setzen.
    Und die Angst sprang ihn an wie ein wildes Tier!
    ***
    Zamorra wich derweil von dem Durchgang zurück, der sich so überraschend geöffnet hatte. Gegen die fünf Indio-Krieger hatte er momentan keine Chance. Sie richteten ihreWaffen gegen ihn, und er zweifelte keine Sekunde lang daran, daß sie sie auch einsetzen würden.
    Ihnen würde es ziemlich egal sein, ob sie ihn hier und jetzt erschlugen, oder ob er noch ein wenig weiterlebte, um geopfert zu werden. Auf ein Opfer mehr oder weniger kam es den Inka mit Sicherheit nicht an. Was das anging, hatten sie trotz ihrer ausgefeilten Mathematik noch nie auf die Zahl gesehen. Manchmal waren in den großen Sonnentempeln auf den Pyramidenspitzen Tausende von Gefangenen ermordet worden. Da spielte einer mehr oder weniger wirklich keine Rolle.
    Er konnte also nicht darauf bauen, daß diese Krieger ihn schonen würden, nur weil die Priester ihm möglicherweise das Herz aus dem Leib schneiden wollten.
    Er konnte auch das Amulett nicht gegen sie einsetzen. Es war eine Waffe, die gegen Magie wirkte, nicht gegen normale Menschen. Mit denen konnte er sich höchstens prügeln. Aber dabei hatte er, nackt und waffenlos wie er war, gegen diese bewaffneten Krieger schlechte Karten.
    Er hörte sie sprechen. Sie stießen kehlige Laute hervor, die unzweifelhaft an ihn gerichtet waren. Aber er war nicht in der Lage, sie zu verstehen. Er war zwar ein Sprachgenie und konnte sich in nahezu allen Ländern der Welt irgendwie verständigen. Aber hier versagte sein Talent. Die alte Inka-Sprache gehörte nicht zu seinem Repertoire, nicht einmal in Form weniger Wortbrocken.
    Aber ihre Waffen übersetzten.
    Er sollte sich wieder auf die Steinplatte fesseln lassen!
    Das gefiel ihm nicht. Er lauerte auf eine Chance.
    Wie sollte er mit fünf Männern fertig werden, dieWaffen trugen? Kurze Speere und Streitkolben, mit der sie ihm mühelos die Knochen brechen konnten! Da hatte er geglaubt, entwischen zu können, aber sie mußten dort draußen gewußt haben, daß er sich befreit hatte, denn sonst hätten sie ihn nicht so erwartet, mit vorgestreckten Waffen! Gegenüber einem Gefesselten wäre das überflüssig gewesen.
    Eine direkte Beobachtungseinrichtung hatte Zamorra hier nicht erkennen können. Aber sein Amulett hatte ihn gewarnt. Magie wird überwacht!
    Der Überwacher mußte erkannt haben, was sich in diesem Kerker abgespielt hatte, und setzte diese Krieger in Marsch.
    Magie…
    Plötzlich wußte Zamorra, was er tun konnte.
    Es gab da einen Trick, den ihm einmal ein tibetanischer Mönch gezeigt hatte. Der war mitten durch eine Menschenmenge gegangen, und niemand hatte ihn gesehen. Niemand hatte bemerkt, daß er zwischen ihnen gewesen war.
    Dabei war es keine echte Unsichtbarkeit gewesen. Die anderen hatten den Mönch nur nicht wahrgenommen, weil er alles unterband, was von ihm ausgehen und seine Anwesenheit verraten konnte. So hatte kein Mensch von ihm Notiz genommen. Die Augen hatten ihn garantiert gesehen und sein Bild an die Gehirne weitergeleitet. Aber weil weitere Informationen fehlten, die das Gehirn sich auf ganz anderem Weg zu holen pflegte, war das Bild einfach unterdrückt worden.
    Es war ein simpler Trick, wenn man ihn richtig beherrschte. Zamorra hatte ihn bisher nur ein einziges Mal angewandt, und das war schon so lange her, daß er sich nicht einmal erinnern konnte, in welcher Situation das gewesen war. Es lag viele Jahre zurück. Er hoffte, daß er nichts verlernt hatte. Niemand sieht mich…
    Er unterband alle Ausstrahlungen. Er schirmte die Alpha-Rhythmus-Frequenzen seines Gehirns ab, er versuchte seine Körperaura zu verbergen.
    Er zog sich ganz in sich selbst zurück.
    Niemand sieht mich…
    Kirlian-Aura unterdrücken! Gedankentätigkeit einschränken und ableiten!
    Sich nur darauf konzentrieren, daß niemand ihn wahrnahm!
    Den Indio-Kriegern konnte er selbst jetzt keine Aufmerksamkeit mehr

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