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0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

Titel: 0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerschlug die Bande des Satans (3 of 3)
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Dodge folgend, in dem Polizeichef Snyder saß. Die orangefarbenen Blinker des Dodge flammten auf der linken Seite auf und flackerten in schnellem Rhythmus. Mechanisch gab auch Phil Blinkzeichen nach links. Dann folgte er dem Dodge an der Abzweigung auf einen breiten, nicht geteerten Weg. Nach fünf Minuten glitten ihre Scheinwerferkegel über die Wände von Scheunen, Stallungen und anderen Wirtschaftsgebäuden einer Farm, bevor Snyder an der Hauswand des Wohnhauses hielt. Auch hier lag alles im Dunkeln. Es war still - unheimlich still für eine Farm, fand Phil, als er ausstieg.
    »Lassen Sie die Scheinwerfer brennen, damit wir was sehen können«, kam Snyders Stimme aus der Dunkelheit.
    »Okay«, sagte Phil und drückte die Wagentür zu.
    Zur Haustür führten sechs Stufen. Dem Wohnhaus nach handelte es sich um eine Farm, die höchstens mittelgroß sein konnte und ihrem Bsitzer bestimmt keine Reichtümer einbrachte. Im Scheinwerferlicht leuchtete grellweiß das Stück Papier, das an der Haustür befestigt war.
    Schweigend stapften die beiden Männer die Stufen hinan. Phil spürte, daß sich in ihm eine gewisse nervöse Spannung ausbreitete. Dann standen sie vor der geschlossenen Tür, und Phil beugte sich vor, um die Schrift auf dem Papier zu lesen.
    »Sind verreist. Kommen Montag zurück. Bill Lincester.«
    Phil wandte den Kopf.
    »Lincester?« fragte er. »War das nicht der Farmer in der romantischen Büffelkleidung, den ich in Ihrem Office kennenlernte?«
    »Stimmt«, sagte Snyder nur.
    Phil lachte kurz in der Erinnerung an den gutmütigen hünenhaften Mann, der mit einem großkalibrigen Gewehr und in Trapperkleidung erschienen war wie ein Requisit aus längst vergangenen Tagen. Dann beugte er sich noch einmal vor.
    »Ist es seine Schrift?« erkundigte er sich.
    »Ja. Ich bin ziemlich sicher. Oder es müßte eine sehr geschickte Fälschung sein. Warum fragen Sie? Fällt Ihn was auf?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich weiß nicht. Sie haben mir heute nicht gerade den Eindruck, vermittelt, Snyder, als ob Sie von meinen Methoden viel hielten. Wenn ich mir das ansehe, kommen mir ein paar Kleinigkeiten seltsam vor. Das ist alles.«
    »Spielen Sie nicht die beleidigte Auster. Klappen Sie Ihre Schalen auf, Decker. Wenn ich Ihnen auf den Schlips getreten bin, dann treten Sie bei Gelegenheit mal zurück. Oder soll ich mich etwa bei Ihrem Boß in Washington schriftlich entschuldigen?«
    »Das wäre eine Idee«, murmelte Phil und kroch fast mit der Nasenspitze über das Papier, das er noch nicht ein einziges Mal berührt hatte. »Bütten, gehämmert«, fuhr er fort. »Ziemlich teure Papiersorte. Ein bißchen aufwendig für einen Farmer — oder?«
    »Von Papier verstehe ich nichts«, gestand Snyder ohne Umschweife. »Aber wenn Sie sagen, daß es teuer ist, dann kann ich Ihnen sagen, daß es bestimmt nicht Bill Lincester gehörte. Überflüssigen Luxus erlaubte er sich nicht.«
    Phil richtete sich auf. Wieder versuchte er, die Augen gegen das Scheinwerferlicht abzuschirmen, um sich auf dem Hof umzusehen. Er gab es auf.
    »Was für eine Art von Landwirtschaft betrieb Lincester? War er auf irgendwas spezialisiert?«
    »In dieser Gegend hier muß ein Farmer so ziemlich alles machen, wenn er sich über Wasser halten will. Getreideanbau, Viehzucht, Milchwirtschaft -von allem etwas, und alles in einem kleinen bis mittleren Rahmen.«
    Phil nickte ernst. Er ließ seinen Blick noch einmal in die Runde schweifen. Stille und Dunkelheit, wo nicht das Licht der beiden Autos hinfiel. Zu still. Viel zu still.
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten«, sagte Phil entschieden. »Entweder ist dieser Zettel aus teuerem Papier gar nicht von Lincester geschrieben worden oder Lincester wurde dazu gezwungen. Mann, Snyder, welcher Farmer kann es sich erlauben, sein Vieh achtundvierzig Stunden lang nicht zu tränken, nicht zu füttern, nicht zu melken?«
    »Genau, Decker. Genau das habe ich gedacht. Nur bin ich nicht so schnell darauf gekommen. Jetzt passen Sie auf, G-man: Ungefähr eine knappe Meile in der Luftlinie von hier entfernt liegt das Haus von Robert Marc Hendriks. Der ist seit Jahren gelähmt und spielt täglich zusammen mit Lincester Schach, ich habe Ihnen davon schon erzählt. Mit Blinkscheinwerfern übermitteln sie sich die Züge ihres Spiels. Heute nachmittag, kurz nach fünf, sah Hendriks, daß Lincesters Blinkscheinwerfer Signale gab. Er las sie. Drei- oder viermal SOS. Weiter nichts. Nur SOS.«
    Phil hatte schweigend zugehört. Er bot

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