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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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die Unterwelt wollten. Der einsame Fährmann machte
    gute Geschäfte, und für einen Extra-Shilling konnte man noch
    eine kleine Besichtigungstour auf dem Weg machen. In einer
    Andenkenbude am Ufer wurden mehrsprachige bunte Führer
    verkauft: Der beste Weg ins Land von Milch und Honig. Für
    zweifelhaftere Charaktere gab es auch Tipps und Hinweise, wie
    man sich am Tag des Jüngsten Gerichts mit dem Obersten Chef
    arrangieren konnte.
    Ich rannte an der Schlange entlang und fand Spike kurz vor
    der Einschiffung. Vor ihm standen nur noch zehn Mann in der
    Schlange.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage!«, schrie ich.
    »Pssst!«, machten die Leute vor uns.
    »Thursday, verzisch dich! Wenn du mir einen Gefallen tun
    willst, dann kümmere dich um meine Tochter!«
    »Du wirst dich nicht für mich opfern, Spike!«
    »Lass mich doch, Thursday. Du verdienst es, lange zu leben.
    Du hast noch so viele schöne Dinge vor dir.«
    »Du doch auch.«
    »Darüber könnte man streiten. Sich mit den Untoten herumzuschlagen ist nie ein Zuckerlecken gewesen. Und ohne Cindy
    …«
    »Sie ist doch nicht tot, Spike.«
    »Wenn sie es überlebt, ist sie gelähmt und kommt nie mehr
    aus dem Gefängnis heraus. Schließlich war sie der Windowmaker. Nein, nach dem, was ich alles durchgemacht habe, ist das
    noch die beste Lösung. Ich bleibe hier.«
    »Nein, bleibst du nicht. Du gehst schön wieder zurück.«
    »Du kannst mich nicht dazu zwingen.«
    »Psst! Ruhe!«, rief der Mann vor uns noch einmal.
    »Ich lasse das nicht zu, Spike. Du musst an Betty denken.
    Abgesehen davon bin ich tot, und nicht du. HALLO, WERKSCHUTZ!«
    Ein schimmeliges Skelett mit einem rostigen Brustharnisch
    und halb abgebrochener Lanze klapperte zu uns herüber. »Was
    ist denn hier los?«
    Ich zeigte mit dem Finger auf Spike: »Dieser Mann ist nicht
    tot.«
    »Ist nicht tot?«, wiederholte der Wächter schockiert. Die
    ganze Schlange der Wartenden drehte sich um und sah entsetzt
    zu, wie der Wächter ein rostiges Schwert zog und Spike an die
    Brust setzte. Mein ehemaliger Partner hob zögernd die Hände
    und ging mit einem traurigen Kopfschütteln zurück in Richtung der Fußgängerbrücke.
    »Sag Landen und Friday, dass ich sie liebe!«, brüllte ich hinter ihm her. Erst als seine Gestalt schon ganz klein war, fiel mir
    der SuperHoop wieder ein. Jetzt wusste ich immer noch nicht,
    wer nun eigentlich gewonnen hatte. Ich wandte mich an die
    Leute, die hinter mir in der Höhle standen, und rief: »Weiß
    irgendjemand, wie der SuperHoop '88 ausgegangen ist, Leute?«
    »Psst!«, sagte der Mann vor mir erneut.
    »Ihr Psst! können Sie sich in den Arsch – Oh! Guten Tag,
    Herr Präsident!«
    Als er mich erkannte, lächelte Formby entzückt. »Hey, Miss
    Next! Sind wir wieder in Disney-Land?«
    »Ja, sozusagen.« Ich war froh, dass die Tour auf dem Styx
    nicht nur flussabwärts führte, sondern auch in die andere
    Richtung. Denn wenn es keinen schrecklichen Irrtum in der
    Verwaltung gegeben hatte, war Formby mit Sicherheit nicht zu
    ewigen Höllenqualen verdammt.
    »Und? Äh? Wie geht's Ihnen?«, fragte ich etwas unsicher.
    Schließlich begegnet man nicht jeden Tag seinem Staatspräsidenten. Und es erschien mir höchst zweifelhaft, dass ich überhaupt noch solchen Prominenten über den Weg laufen würde.
    »Ganz gut, Mädchen. Ich war mitten in einem Konzert, da
    machte es klick'., und im nächsten Augenblick saß ich in der
    Cafeteria und bestellte mir Pork Pie mit Pommes.«
    Spike hatte gesagt, er hätte zwei Tage fahren müssen, um zu
    mir zu kommen, also war jetzt der vierundzwanzigste – und
    Formby war gestorben, als er ein Konzert für die Lancaster
    Veterans gab, genau wie es mein Vater vorhergesagt hatte. Mein
    Herz wurde schwer, als ich daran dachte, dass in den Tagen
    nach dem Tod des Präsidenten der Dritte Weltkrieg anfangen
    würde. Aber was sollte ich jetzt noch dagegen tun?
    Das Boot kam, um den Präsidenten zu holen, und er ging
    ohne Zögern an Bord. Der Fährmann stieß ab und ließ seine
    Stange in das schwarze Wasser hinabgleiten. »Sind Sie nicht Mr
    Formby?«, fragte er. »Ich bin ein großer Verehrer Ihrer Kunst.
    Ich hatte auch mal Mr Garrick an Bord. Erfüllen Sie auch
    Musikwünsche?«
    »Oh, ja, natürlich«, sagte der Sänger. »Ich hab allerdings
    meine Ukulele nicht bei mir.«
    »Nehmen Sie doch einfach meine«, sagte der Fährmann. »Ich
    spiele manchmal nach Feierabend.«
    Formby hob die Ukulele auf und schrammte probeweise über
    die

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