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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Junge, dessen Kopf in einem Kochtopf steckte,
    sagte: »So 'n Mist!«, und ich erwiderte: »Ja, Mist.«
    Ich saß da und starrte die medizinischen Plakate an, bis jemand sagte: »Landen?«
    Ich sah auf. Es war Thursdays Mutter. Sie hatte geweint. Und
    ich auch, glaube ich.
    Sie fragte: »Wie geht's ihr?«
    Und ich sagte: »Weiß nicht.«
    Sie setzte sich und sagte: »Ich hab dir Battenberg mitgebracht.«
    Ich sagte: »Hab gar keinen Hunger.«
    »Ich weiß. Aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.«
    Jetzt starrten wir beide die Plakate an und die Uhr. Nach einer Weile sagte ich: »Wo ist Friday?«
    Sie tätschelte meinen Arm. »Bei Joffy und Miles.«
    »Ah«, sagte ich. »Gut.«

    Drei Stunden später kam Thursday aus dem Operationssaal.
    Der Arzt sah sehr angestrengt aus. Er sah mir direkt in die
    Augen, und das gefiel mir. Er sagte, es wäre immer noch kritisch, aber ihr Zustand sei jetzt stabil. Sie sei sehr zäh, und ich
    sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Mit ihrer Mutter zusammen
    ging ich zur Intensivstation. Es standen alle möglichen Geräte
    in ihrem Zimmer, sie hatte einen dicken Verband um den Kopf,
    und der Monitor machte diese Pieps-Geräusche, genau wie im
    Kino. Mrs Next weinte und sagte: »Ich hab doch schon einen
    Sohn verloren. Ich will nicht noch eins verlieren. Ich meine, ein
    Kind.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    Ich wusste natürlich gar nichts, ich hatte ja noch kein Kind
    verloren, aber was hätte ich sonst sagen sollen?
    Wir blieben zwei Stunden an Thursdays Bett sitzen, bis
    draußen die Dämmerung fiel und drinnen das Neonlicht anging.
    Als wir noch zwei Stunden da gesessen hatten, sagte Mrs
    Next: »Ich werde jetzt gehen, aber morgen früh bin ich wieder
    hier. Du solltest auch nach Hause gehen und ein bisschen zu
    schlafen versuchen.«
    Ich sagte: »Ich weiß. Ich bleib nur noch fünf Minuten.«
    Ich blieb noch anderthalb Stunden. Eine freundliche Krankenschwester brachte mir etwas Tee, und ich aß ein Stück
    Battenberg. Um elf Uhr kam ich nach Hause, wo Joffy immer
    noch auf mich wartete. Er sagte mir, Friday sei schon im Bett,
    und fragte, wie es seiner Schwester ginge.
    Ich sagte: »Es sieht nicht gut aus, Joff.«
    Er umarmte mich und sagte mir, bei der GSG hätten heute
    alle Idolatrischen Freunde von St Zvlkx und die Schwestern der
    Ewigen Pünktlichkeit gemeinsam für sie gebetet, was sehr nett
    von ihm war und von ihnen.
    Ich saß lange bewegungslos auf dem Sofa, bis es an der Küchentür klopfte. Ich öffnete und fand eine ganze Gruppe von
    Leuten. Einer stellte sich als Thursdays Cousin Eddie vor,
    flüsterte mir aber gleichzeitig zu, sein Name sei Hamlet.
    »Kommen wir ungelegen?«, fragte er. »Wir haben gehört, was
    mit Thursday passiert ist, und wollten Ihnen sagen, wie leid es
    uns tut.«
    Ich versuchte, munter zu sein. Am liebsten wäre es mir gewesen, er wäre gleich wieder gegangen, aber ich sagte: »Nein,
    vielen Dank! Schön, dass Sie da sind. Freunde von Thursday
    sind auch meine Freunde. Möchten Sie etwas Tee und Battenberg?«
    »Na ja, wenn es Ihnen wirklich nichts ausmacht …«
    Er hatte noch drei andere bei sich. Der Erste war ein eher gedrungener Mann, der genau wie ein Großwildjäger aus dem 19.
    Jahrhundert aussah. Er trug einen Safari-Anzug und einen
    Tropenhelm und hatte einen buschigen weißen Schnurrbart.
    Er schüttelte meine Hand und sagte: »Commander Bradshaw, Sie werden mich kennen. Verdammt tüchtig, Ihre Frau.
    Weiß Frauen zu schätzen, die sich durchsetzen können, wenn es
    mal hart auf hart geht. Hat sie Ihnen erzählt, wie wir damals
    Morlocks bei Trollope gejagt haben?«
    »Nein.«
    »Wie schade. Gute Geschichte. Erzähl ich Ihnen mal irgendwann. Das ist die Memsahib, Melanie Bradshaw.«
    Melanie war rund und haarig und sah aus wie ein Gorilla.
    Genau genommen war sie auch ein Gorilla, aber sie hatte tadellose Manieren. Als ich ihr die pechschwarze Hand drückte, die
    den Daumen an einer komischen Stelle hatte, so dass es schwierig war, sie zu schütteln, machte sie einen Knicks. Ihre tiefliegenden Augen waren tränennass. »Ach, Landen«, sagte sie, »ich
    darf Sie doch Landen nennen? Thursday hat immer von Ihnen
    geredet, als Sie genichtet waren. Wir alle haben sie so gemocht –
    ich meine, wir mögen sie immer noch. Wie geht's ihr denn?
    Und wie geht es Friday? Sie müssen sich scheußlich fühlen!«
    Ich sagte: »Besonders gut geht's ihr nicht.«
    Das vierte Mitglied der Gruppe war ein hochgewachsener
    Mann in schwarzen

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