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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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zwischen
    unseren Ländern zu mildern«.
    THE TOAD,
    4. August 1988

    »Eine Zeit lang stand es auf Messers Schneide«, sagte Landen,
    der an meinem Bett saß und meine Hand hielt. »Einmal dachten wir sogar, du würdest nicht überleben.«
    Ich lächelte vorsichtig. Ich war erst am Tag zuvor aus dem
    Koma erwacht, und jede Bewegung löste heftige Stiche in meinem Kopf aus. Ich sah mich um. Auch Joffy, Miles und Hamlet
    saßen an meinem Krankenbett. »Hallo, Jungs.«
    Sie lächelten und hießen mich wieder im Diesseits willkommen.
    »Wie lange …?«, fragte ich leise.
    »Zwei Wochen«, sagte Landen. »Wir dachten … wir dachten
    wirklich schon –«
    Ich drückte sacht seine Hand und warf dann einen hastigen
    Blick in die Runde.
    Landen erriet meine Gedanken sofort. »Er ist bei seiner
    Großmutter. «
    Ich hob meine Hand, um meinen Kopf zu berühren, spürte
    aber nur einen dicken Verband unter den Fingerspitzen. Landen legte meinen Arm vorsichtig zurück auf die Bettdecke.
    »Was …?«
    »Du hast erstaunliches Glück gehabt«, sagte er leise. »Aber
    die Ärzte sagen, deiner völligen Genesung stünde jetzt nichts
    mehr im Wege. Es war nur ein sehr kleines Kaliber. Die Kugel
    ist schräg auf die Schädeldecke geprallt, und die Durchschlagskraft war gering.« Er tippte sich an den Kopf. »Die Kugel ist
    zwischen der Schädeldecke und der Hirnhaut stecken geblieben,
    ohne größeren Schaden anzurichten. Hat uns aber eine Menge
    Angst gemacht.«
    »Cindy ist tot, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Joffy. »Erst sah es so aus, als würde sie durchkommen, aber dann kam eine Sepsis.«
    »Sie haben sich trotz aller Verschiedenheit wirklich geliebt,
    weißt du?«
    »Sie war ein Profikiller, eine ausgebildete Mörderin, Thursday. Ich glaube, der Tod war für sie ein Berufsrisiko.«
    Ich nickte. Joff hatte recht.
    Landen beugte sich vor und küsste mich auf die Nase.
    »Wer hat mich niedergeschossen?«, fragte ich.
    »Sagt dir der Name Johnson etwas? Norman Johnson?«
    »Ja«, sagte ich. »Der Minotaurus. Du hattest recht. Er hat
    mich schon die ganze Woche mit seinen Gags umzubringen
    versucht – Dampfwalze, Bananenschale, Klavier – ich war blöd,
    dass ich es nicht gemerkt habe. Aber eine Pistole kann man
    eigentlich nicht mehr als Slapstick bezeichnen, nicht wahr?«
    »Na ja«, grinste Landen. »Wir haben die Waffe am Boden
    gefunden. Außer der Kugel kam auch eine Fahne mit einem
    großen Peng! aus dem Lauf. Die Polizei rätselt immer noch, was
    das sollte.«
    Ich seufzte. Der Minotaurus war bestimmt schon über alle
    Berge, aber ich musste trotzdem noch vorsichtig sein. Ich
    wandte mich Landen zu. Es gab etwas, was ich unbedingt wissen musste.
    »Wer hat gewonnen?«
    »Na, Swindon natürlich. Dein Ball lag einen ganzen Fuß näher am Stab als der von O'Fathens. Dein Schlag ist zum Sportereignis des Jahrhunderts erklärt worden – zumindest in Swindon.«
    »Wir befinden uns also nicht im Krieg mit Wales?«
    Landen schüttelte den Kopf und lächelte. »Kaine ist erledigt,
    mein Liebling. Und Goliath hat den Versuch endgültig aufgegeben, eine Religionsgemeinschaft zu werden. Die Wege des
    Herrn sind wundersam, und Zvlkx ist sein Prophet.«
    »Hättet ihr vielleicht die Freundlichkeit, mir zu sagen, wie
    das alles gekommen ist?«, fragte ich mit müdem Lächeln. »Oder
    muss ich die Einzelheiten mit einem Knüppel aus euch herausprügeln?«
    Joffy zog einen Zeitungsausschnitt aus der Tasche. Es war das
    Foto der beiden Unfälle auf der Commercial Road, das mir
    Granny überlassen hatte. Man sah die schwer verletzte Cindy
    und im Hintergrund den hl. Zvlkx.
    »Das haben wir in Ihrer Tasche gefunden«, sagte Miles.
    »Und das hat uns stutzig gemacht«, sagte Joffy. »Wir haben
    uns überlegt, wo St Zvlkx eigentlich hinwollte an diesem Tag
    und warum er das Ticket für die Gravitube in seinem Zimmer
    versteckt hat. Wir sind inzwischen der Ansicht, er wollte seine
    Gewinne abholen und abhauen. Dass Swindon den SuperHoop
    gewinnen könnte, hat er wohl selbst nicht geglaubt. Dad hat ja
    immer gesagt, dass die Geschichte nicht unveränderlich ist, aber
    –«
    »Ich versteh überhaupt nichts.«
    Miles beugte sich vor und zeigte mir das Foto noch einmal.
    »Sehen Sie? Tudor Turf Accounting. Da wollte er hin.«
    »Na und? Das älteste Wettbüro in der Stadt.«
    »Nicht nur das. Tudor ist das älteste Wettbüro auf der Welt!
    Wir haben uns erkundigt. Es ist seit 1264 im Geschäft.«
    Ich sah Joffy verblüfft an. »Was willst du

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