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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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wie seine Fingerspitzen über ihre Haut strichen und sie zu entflammen schienen. Seine Berührung, so brennend und süß, quälte Eleanor zutiefst, denn sie musste ihr widerstehen. Wie versteinert stand sie vor dem Spiegel, um ihren Gatten nicht merken zu lassen, wie seine Nähe sie aufwühlte.
    Mit leisem Klirren fiel das Collier auf den Frisiertisch, woraufhin Kit sich ihre langen seidigen Locken durch die Finger gleiten ließ. „So ...“, murmelte er mit heiserer Stimme. „Soll ich Ihnen nun das Haar bürsten?“
    „Nein!“, fuhr Eleanor auf und blieb doch reglos stehen, während die Wärme seiner Hände sich durch ihren ganzen Körper auszubreiten schien und sie erregte.
    „Nein“, wiederholte sie, ruhiger diesmal und in leichtem Ton. „Ziehen die Knaben doch seit jeher die Mädchen stets nur an den Haaren.“
    Im Spiegel sah sie ihren Gemahl lächeln, während er liebkosend über ihre Arme strich. „Ich würde dies gern wiedergutmachen“, sagte er sanft.
    Damit legte er ihr die Hände auf die Schultern, und sie sank hilflos auf den Stuhl. Kit hob die Bürste auf und fuhr mit langen Strichen durch ihr Haar, beruhigend und aufreizend zugleich, immer wieder, von der Kopfhaut zu den Spitzen ihrer dunklen Locken hin. Eleanor schloss die Augen, während ihre Haut zu prickeln begann.
    „Es tut mir leid, dass der Ball solch ein Debakel für Sie war“, sagte er mitfühlend,
    „doch hoffe ich, alles kommt nach und nach ins Lot, sodass Sie in Zukunft solche gesellschaftlichen Ereignisse in vollen Zügen genießen können ... Jetzt, da wir uns besser zu verstehen lernen ...“
    Eleanor biss sich auf die Lippe, denn diese hoffnungsfrohe Betrachtungsweise entsprach keinesfalls dem gegenwärtigen Aufruhr ihrer Gefühle.
    „Sicher wird alles gut werden“, versuchte sie, denselben zuversichtlichen Ton zu treffen. „Früher liebte ich die Saison mit all ihren Festlichkeiten sehr ...“
    „Daran erinnere ich mich gut“, beteuerte Kit mit zärtlicher Stimme, deren weicher Klang ihr ebenso wohltat wie das stetige Streichen durch ihr Haar. „Ich bemerkte gleich, wie wunderbar Sie sich bewegen, und genoss es stets, Ihr Tanzpartner zu sein!“
    Eleanor öffnete die Augen, hob den Blick zum Spiegel und begegnete dem seinen, der voll heißem Begehren auf ihr ruhte. Das Herz wurde ihr leicht, und sie hätte jubeln mögen; gleichzeitig aber war ihr klar, dass ihre Abwehr zu schwinden begann und sie dem Geschehen sofort ein Ende setzen musste.
    „Ich danke, Mylord, genug für heute ...“ Ihre Stimme klang belegt und leise wie ein Flüstern; irritiert räusperte sie sich. „Vielen Dank“, sagte sie, lauter diesmal, „das wird nun reichen.“
    „Wir sind noch weit entfernt von den berühmten hundert Bürstenstrichen!“, protestierte er amüsiert. „Ich kann nur hoffen, Sie sind nicht unzufrieden mit meinen Diensten?“
    „Durchaus nicht ...“, hauchte sie, atmete tief ein, um ihre Fassung wiederzuerlangen, und erhob sich. „Sie erfüllten die Aufgaben meiner Zofe so hervorragend“, bemerkte sie dann in nüchternerem Ton, „dass man sich fragt, wo Sie das lernten! Für heute Nacht aber sind genug der Gefälligkeiten getan.“
    „Ich verstehe, dass ich nun entlassen bin!“, gab Kit jungenhaft lächelnd zurück. „Sie sollen aber wissen, meine Liebe, dass kein Geheimnis hinter meinen Fertigkeiten steckt; doch bringe ich stets einige Geduld auf, wenn ich mir etwas wirklich wünsche ...“

    Wieder trafen sich ihre Blicke im Spiegel, während Kit ihr Haar anhob und ihre Schultern entblößte. Wie angewurzelt stand Eleanor da, ihrer Abwehr entsagend, während er sich zu ihr hinabneigte, seine Lippen hinter ihr Ohr presste und dann sachte über ihren Hals fuhr. Vom starken Körper ihres Gemahls und der Wärme seines Atems betört, erbebte sie vom Kopf bis zu den Füßen und lehnte sich an ihn, um nicht zu fallen.
    „Sie sollten jetzt gehen, Mylord“, bat sie halbherzig. Dann aber, als er ihre Schulter küsste, schloss sie wie berauscht die Augen, und ihre Angst verflog. Unwillkürlich drehte sie den Kopf und bot Kit ihre Lippen. Sie musste daran denken, was nach dem Konzertabend in ihrem Schlafzimmer geschehen war, woraufhin ihr Begehren mit solcher Heftigkeit erwachte, dass sie sich Kit ganz zuwenden wollte, doch hielt er sie mit einem Arm fest an seine Brust gedrückt.
    „Sagten Sie nicht, Sie bräuchten Hilfe beim Entkleiden ...?“, fragte er leise. Und schon streifte er ihr das Hemd auf die Hüften hinab

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