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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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sicher nicht“, antwortete Cassie leicht errötend. Er verhehlte seine Bewunderung für sie so wenig, dass ihr ein wenig unbehaglich zumute war. „Wie könnte ich Lady Longbournes Vorbereitungen über den Haufen werfen wollen, und das nur wegen ein wenig Kopfweh.“
    „Sehr viel mehr als nur das, nach allem, was ich höre. Sie waren eine wahre Heldin“, fügte er voller Anerkennung hinzu. „Wenn auch vielleicht etwas ungestüm.“
    „Leider ohne Erfolg.“ Cassie seufzte. „Vincent war gezwungen, das arme Tier von seinen Qualen zu erlösen. Ich habe allen nur Kummer bereitet.“
    „Sie sind zu streng mit sich.“
    „Nein, das glaube ich nicht“, sagte Cassie ernst. „Es wird Zeit, dass ich damit aufhöre, so unüberlegt und überstürzt zu handeln. Ich bin kein Kind mehr, das dumme Streiche ausheckt. Besser wäre gewesen, wenn ich auf Vincent gewartet hätte.“
    „Nein, Sie waren sehr mutig“, wandte Major Saunders ein. „Sie gefallen mir genau so, wie Sie sind, Miss Thornton. Meiner Meinung nach kann man Ihnen nicht den geringsten Vorwurf machen.“
    Sie spürte den unausgesprochenen Tadel, der auf Vincent gezielt zu sein schien, konnte sich aber nicht vorstellen, warum. „Danke, Major.“ Sie errötete verlegen. „Sie sind zu großzügig.“
    „Ich wünschte nur, ich könnte Ihnen immer zu Diensten sein – immer da sein, um Ihnen beizustehen.“
    Sie wünschte, er würde sie nicht so eindringlich ansehen. Er war ein angenehmer Mann, und sie mochte ihn ganz gern, aber es konnte nie mehr als Freundschaft zwischen ihnen geben. Das musste er doch wissen, oder? Er konnte unmöglich glauben, dass sie tiefere Gefühle für ihn hegte.
    Sie stand auf und trat ans Fenster, um ihre vor Verlegenheit geröteten Wangen zu verbergen. „Ich war sehr dankbar für Ihren Vorschlag, mich dem Bräutigam zu übergeben, aber leider muss ich ihn zurückweisen. Sehen Sie, ich werde Jack bitten, es zu tun.“
    „Jack?“ Major Saunders trat zu ihr ans Fenster und schien wie vom Donner gerührt.
    „Was sagen Sie da? Jack ist am Leben? Unmöglich! Carlton war sicher, dass Jack tot ist.“
    „Wie es scheint, habe ich mich geirrt“, erklang Vincents Stimme hinter ihnen, und Cassie und der Major drehten sich hastig um. Vincent lächelte nur träge. „Schön, Sie zu sehen, Saunders. Es freut mich, dass Sie es einrichten konnten, zur Hochzeit zu kommen.“
    Er reichte dem Besucher die Hand, und Cassie wandte sich ab und setzte sich auf das Sofa.
    „Carlton.“ Major Saunders war noch immer fassungslos. „Ich habe vorhin nach Ihnen gefragt, und man sagte mir, Sie seien ausgegangen. Das sind wahrlich wundervolle Nachrichten. Kaum zu glauben, aber wundervoll.“
    „Ja.“ Cassie lächelte glücklich. „Ich konnte es zunächst auch nicht fassen, aber wir haben miteinander gesprochen. Wo ist Jack jetzt, Vincent?“
    „Wir sind zusammen zu Sir Kendal geritten“, antwortete er. „Ich fürchte, es war ein ziemlicher Schock für ihn. Er bestand darauf, sofort auszuziehen. Jack wollte natürlich nichts davon hören. Also wird er bis zur Hochzeit dort wohnen, und ich denke, die beiden werden zu einer Übereinkunft kommen, was mit dem Gut geschehen soll. In jedem Fall werden Jack und Sir Kendal heute Abend mit uns zu Abend speisen.“ Er sah den Major kühl an. „Vielleicht erweisen Sie uns auch heute Abend die Ehre?“
    „Oh, natürlich. Es wäre mir ein Vergnügen. Danke.“ Er wandte sich an Cassie. „Ich freue mich sehr für Sie, Miss Thornton. Großartige Neuigkeiten.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Nun, ich halte Sie nicht länger auf. Gewiss haben Sie vieles zu erledigen.“
    „Ich fürchte, ja“, stimmte sie ihm zu. „Ich muss Mrs. Walker wegen der Vasen sprechen ...“
    Nachdem der Major gegangen war, herrschte einen Moment Stille, und als Cassie sich abwenden wollte, legte Vincent ihr sanft die Hand auf den Arm.
    „Nimmst du bitte die Kutsche, Cassie? Mir zu Gefallen. Ich denke zwar nicht, dass dir jetzt noch Gefahr droht, aber nur um sicherzugehen.“
    Cassie begegnete seinem Blick nur flüchtig. Noch gingen ihr der gestrige Abend und alles, was sie erfahren hatte, nicht aus dem Sinn. „Ja, ich werde die Kutsche nehmen.
    Aber nur, weil Janet und Lady Longbourne sich sonst auch Sorgen machen würden.“
    Vincent nickte ernst. Sie war immer noch böse auf ihn, doch dagegen konnte er im Moment nichts tun. Geduld würde ihn weiter bringen als alles andere.
    Nach ihrer Rückkehr aus dem Dorf ging Cassie direkt auf

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