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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Kissen ein, das sich ganz feucht anfühlte, und drehte sich dann auf den Rücken. Minutenlang blickte sie nur niedergeschlagen an die Decke.
    „Das wird dir noch leidtun, Vincent“, flüsterte sie. „Mich so zu hintergehen und dann nicht einmal den Anstand zu besitzen, mich nicht zu heiraten!“
    Cassie griff nach ihrem Taschentuch und putzte sich die Nase. Ihre Gefühle waren durcheinander, ihre Gedanken verwirrt. Fast hätte sie sich dazu hinreißen lassen, ihm zu sagen, dass sie ihn nicht heiraten würde, doch im letzten Moment hatte etwas sie zurückgehalten. In ihrem Innersten wusste sie, dass es geschehen war, weil sie ihn liebte.
    „Du bist ein völliger Schwachkopf“, schimpfte sie mit sich. „Wenn du ihn liebst und er deine Liebe nicht erwidert, wirst du unglücklich sein. Besser wäre es, noch heute Nacht davonzulaufen!“ Aber das wollte sie natürlich auch nicht.
    Sie würde es nicht ertragen können, Vincent zu seiner Geliebten zurückkehren zu sehen, sobald er für einen legitimen Erben gesorgt hatte. Andererseits konnte sie ohne ihn auch nicht mehr leben. Sie saß in der Falle. Was sie auch tat, ihr war eine traurige Zukunft sicher. Und jetzt tat ihr auch noch der Kopf weh!
    „Zum Kuckuck mit dem Mann.“ Sie zog sich die Decke über den Kopf. „Ich schwöre, es ist mir gleichgültig, was Sie tun, Lord Carlton. Sie sind abscheulich, und ich will nichts mit Ihnen zu tun haben!“
    Am nächsten Morgen wurde sie von einem jungen Hausmädchen geweckt, das die Bettvorhänge zurückzog und ihr einen guten Morgen wünschte. Cassie setzte sich, gähnte und kniff die Augen vor dem grellen Sonnenlicht zusammen.

    „Wie spät ist es?“
    „Nach elf, Miss Thornton. Wir sollten Sie heute Morgen etwas länger schlafen lassen.“
    „Oh. Danke. Ich war wirklich sehr müde. Wo ist Janet?“
    „Sie fühlte sich ein wenig unpässlich, Miss, also ist sie in ihrem Zimmer geblieben.
    Sie meint, sie hat sich vielleicht eine Erkältung zugezogen, und hat Angst, sie könnte Sie so kurz vor der Hochzeit anstecken. Es wäre schlimm, wenn Sie krank werden würden, Miss.“
    „Janet geht es nicht gut?“ Cassie war sofort hellwach. „Ich muss sofort zu ihr, sobald ich angezogen bin. Sie ist doch nie krank. Es muss ihr wirklich schlecht gehen, wenn sie um diese Zeit noch im Bett liegt.“
    „Es ist nur eine Erkältung, Miss. Bleiben Sie lieber ein, zwei Tage von ihr fern.“
    „Unsinn! Ich sehe gleich nach ihr.“
    Cassie ließ sich nicht davon abbringen. Doch bald schon konnte sie sich vergewissern, dass es wirklich nur eine Sommererkältung war. Janet saß in einem Sessel und trank einen heißen Tee.
    Cassie küsste sie erleichtert, obwohl Janet sie anflehte, ihr nicht nahe zu kommen, und teilte ihr mit, sie würde mit Zitronen, Brandy, heißem Wasser und Zucker versorgt werden, bis sie sich besser fühlte.
    „Denn ich weiß, dass du genau das für mich verschreiben würdest, meine Liebe. Du musst auf dich achtgeben. Bis zu meiner Hochzeit musst du wieder gesund sein.“
    „Nun zerbrechen Sie sich wegen mir nicht den Kopf“, schalt Janet sie. „Sie werden so viel zu tun haben, und ich komme sehr gut allein zurecht.“ Sie hielt sich hastig ihr Taschentuch vor die Nase und nieste heftig. „Da, aber Sie wollen ja nicht hören! Jetzt werden Sie sich anstecken, und die Hochzeit wird verschoben werden müssen.“
    „Ich erkälte mich nie“, erwiderte Cassie munter. „Wenn du sicher bist, dass du alles hast, was du brauchst, lasse ich dich allein. Ich muss zur Pfarrei gehen und mich um die Vasen kümmern.“
    Als sie die Halle erreichte, hörte sie Stimmen aus dem Salon, und gleich darauf kam Lady Longbourne heraus.
    „Ah, Cassie, meine Liebe, wie geht es dir heute Morgen?“
    „Viel besser. Bis auf den hässlichen Bluterguss.“
    „Ich bin sicher, wie können ihn für die Hochzeit irgendwie kaschieren.“ Lady Longbourne machte einen seltsam unruhigen Eindruck. „Meine Liebe, da ist jemand für dich gekommen. Du erwartetest Major Saunders’ Besuch, nicht wahr?“
    „Oh ja, natürlich.“ Cassie erinnerte sich an den freundlichen Vorschlag des Majors.
    „Selbstverständlich muss ich mit ihm sprechen.“
    Sie betrat den Salon. Major Saunders sprang sofort aus seinem Sessel auf, als er sie erblickte, und kam schnell auf sie zu.
    „Miss Thornton“, sagte er besorgt. „Lady Longbourne erzählte mir, dass Sie gestern einen Unfall hatten. Sollten Sie die Hochzeit nicht besser verschieben?“
    „Nein, das

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