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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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sind wir doch schon immer gewesen. Selbst wenn ich dich gleich zweimal auf den Baum klettern ließ, um mich zu retten.“
    Er lachte leise und führte sie zu Jack, der schon darauf wartete, mit ihr zu tanzen.
    Vincent selbst hatte sich für den nächsten Tanz in Sarahs Karte eingetragen, danach würde er mit seiner Tante Felicity tanzen und dann mit seiner Mama – nicht zu vergessen Sarahs Schwestern und ihre Mutter. Insgeheim seufzend machte er sich auf, seine Pflicht als Gastgeber zu erfüllen.
    Cassie unterhielt sich großartig. Sie hatte mehrere Male mit Jack getanzt, zweimal mit Harry, zweimal mit Sir Septimus, der sie mit seiner Gewandtheit nicht wenig überrascht hatte, einmal mit Major Saunders und danach ein zweites Mal mit Vincent. Jetzt wollte sie erst einmal nach oben gehen und sich ein wenig frisch machen.
    Sie war gerade fertig damit, da kam Sarah ins Schlafzimmer, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. Cassie erriet ihre Neuigkeiten, bevor Sarah sie aussprach.
    „Er hat um dich angehalten!“
    „Vor einigen Minuten“, bestätigte Sarah und wirbelte lachend im Kreis herum. „Er spricht gerade mit Papa, der bestimmt Ja sagen wird.“
    „Ich bin so froh für dich, Liebes.“ Cassie umarmte sie. „Weiß Lady Longbourne es auch schon?“
    „Harry meinte, Lord Carlton habe sie vorbereitet und sie sei gar nicht überrascht gewesen. Wie es aussieht, zieht sie es vor, dass Harry glücklich wird, und will gar keine reiche Partie für ihn.“
    „Dann wird alles gut werden.“ Cassie umarmte sie wieder. „Du musst Harry dazu überreden, dass ihr uns oft besuchen kommt.“
    Nach einer Weile ließ sie Sarah allein, um in den Ballsaal zurückzugehen, denn der nächste Tanz musste inzwischen schon begonnen haben. Major Saunders würde denken, sie habe ihn vergessen.
    Als sie den Saal betrat, saß er auf einem der Stühle entlang der Wand, sprang jedoch sofort auf, als er sie sah. Seine Miene war so ernst und eindringlich, dass Cassie sich wunderte.
    „Verzeihen Sie, dass ich Sie warten ließ, Major. Ich wollte eigentlich nur ganz kurz fortbleiben.“
    „Der Tanz ist nicht wichtig“, erwiderte er, und heiße Röte stieg ihm in die schmalen Wangen. „Miss Thornton, darf ich Sie um Nachsicht bitten? Gewähren Sie mir nur einige Minuten Ihrer Zeit für ein Gespräch unter vier Augen?“
    Cassie zögerte. Eine innere Stimme warnte sie davor, diesem Tête-à-tête zuzustimmen. „Was können Sie mir sagen wollen, Major, das unter vier Augen geschehen muss?“

    „Etwas sehr Wichtiges“, unterbrach er sie heftig. „Ich flehe Sie an. Begeben wir uns in den Grünen Salon gleich gegenüber. Ich gebe Ihnen mein Wort als Gentleman, Sie werden vollkommen sicher sein.“
    Es schien ihm so viel zu bedeuten, dass Cassie sich überreden ließ. Leicht beunruhigt, verließ sie mit ihm den Saal.
    „Nun“, sagte sie, als sie den Salon erreicht hatten, „was kann also so wichtig sein, Major Saunders?“
    „Ich kann nicht erlauben, dass Sie Lord Carlton heiraten, ohne Ihnen klarzumachen, worauf Sie sich einlassen ...“
    „Entschuldigen Sie?“ Sie sah ihn verblüfft an. „Sie können nicht erlauben ... Ich sehe wirklich nicht, inwiefern meine Hochzeit Sie etwas anginge.“
    „Bitte, vergeben Sie mir! Ich war zu abrupt.“ Seine Aufregung nahm sichtlich zu. Er machte einen Schritt auf sie zu und wurde blass und wieder rot. „Sie halten mich gewiss für impertinent. Und vielleicht bin ich das auch, aber ich riskiere gern Ihr Missfallen, denn es geht um Ihr künftiges Glück. Nein, sehen Sie mich nicht so an!
    Ich flehe Sie an, um Ihretwillen, hören Sie mich an.“
    „Nun gut, Major. Sprechen Sie endlich.“ Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    „Zuerst muss ich Ihnen gestehen, Miss Thornton, dass ich Ihnen vollkommen ergeben bin. Falls Sie dieses Haus zu verlassen wünschen, werde ich Sie begleiten, wohin Sie wollen, und Ihre Ehre mit meinem Leben verteidigen.“
    Seine dramatische Rede verwunderte Cassie noch mehr als alles andere. „Warum sollte ich fortwollen? Ich heirate in Kürze ...“
    „Einen Mann, der Sie nicht liebt“, unterbrach er sie grimmig. „Er heiratet Sie nur, weil er es Ihrem Bruder versprochen hatte. Wir waren fünf, die es versprachen, und Carlton zog den Kürzeren. Es tut mir sehr leid. Aber ich meine, Sie sollten das wissen, bevor es zu spät ist.“
    Cassie ließ sich keine Regung anmerken. „Warum sagen Sie mir das, Major? Wenn Sie ebenfalls gelost haben, sind Sie genauso zu tadeln.

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