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04 - Spuren der Vergangenheit

04 - Spuren der Vergangenheit

Titel: 04 - Spuren der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Karten neu. Offenbar hatten die Typen, die es auf das Artefakt abgesehen hatten, nicht mit ernsthafter Gegenwehr gerechnet. Die drei Schüsse, die Tom rasch hintereinander abgab, verschafften ihm den erhofften Respekt. Allerdings blieben ihm danach nur noch sechs Schuss …
    Er nutzte den Moment, als seine Gegner hinter Deckungen verschwanden, um die eigene zu verlassen. Mit raumgreifenden Schritten hetzte er aus dem Zimmer zur Treppe und flog förmlich nach unten.
    Nur zweimal setzten seine Füße auf Stufen auf. Dann war er unten.
    Und sah sich Álvaro Suárez gegenüber, der plötzlich wie aus dem Nichts vor ihm stand und ihn aufzuhalten versuchte.
    Tom stieß ihn mit der Tasche beiseite. Der schwergewichtige Mann taumelte und stürzte, als das Überfallkommando auch schon die Treppe herunterkam.
    Tom schätzte die Strecke zum Hotelausgang ab und kam zu dem Ergebnis, dass er es nicht bis dorthin schaffen würde, weil seine Häscher freie Schussbahn hatten.
    Er entschied sich für den Rezeptionstresen, flankte darüber und landete auf der anderen Seite.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Álvaro Suárez sich fast zeitgleich wieder aufrappelte und hinter ihm her kam. Dabei lief er genau in den Kugelhagel, mit dem die Anzugträger Tom durchsieben wollten.
    Eine Kugel fuhr durch den offenen Durchgang in Suárez’ kleine Kammer hinter der Rezeption. Glas klirrte. Ein durchdringender Geruch wallte auf. Irgendein hochprozentiger Fusel, der zu Bruch gegangen war.
    Tom lugte durch die Tür und sah, wie die Flüssigkeit durch die Lüftungsrillen in einen am Boden stehenden Computer sickerte. Kurz darauf stieg erst Rauch auf, dann roch es brenzlig und Flämmchen züngelten aus dem Gerät.
    Auch das noch.
    Eigentlich hätte er aufspringen und versuchen müssen, den Brand zu löschen. Doch damit hätte er den Artefakt-Jägern nur in die Karten gespielt.
    Wegen der hochentzündlichen Flüssigkeit breitete sich das Feuer rasend schnell aus.
    Tom hob die Faust mit der Pistole über den Rezeptionstresen und feuerte die nächste Kurzsalve ab.
    Noch drei , dachte er, als weitere drei Hülsen ausgeworfen wurden.
    Irgendeiner seiner Gegner lachte triumphierend auf und rief: »Das reicht nicht mehr für uns alle. Wir kommen jetzt zu dir!«
    »Moment noch, ich lade gerade nach!«, rief Tom zurück. »Keine Sorge, es reicht für alle.«
    »Du bluffst!«
    »Riskier’s!«
    Es war keine taktische Meisterleistung, sie auch noch anzustacheln.
    Plötzlich aber klangen draußen Sirenen auf. Polizei! Tom blickte in die inzwischen lichterloh brennende Kammer. Oder Feuerwehr. Aber so schnell wird niemand den Brand bemerkt haben. Den Schusswechsel schon eher.
    Die Sirenen kamen rasch näher.
    Vom oberen Treppenende wurde Maria Luisas Stimme laut. Sie sah ihren Vater am Fuß der Treppe liegen, vermutlich in einer riesigen Blutlache, und konnte gar nicht mehr aufhören zu schreien.
    Vielleicht gab das den Ausschlag.
    Tom hörte Flüche. Dann entfernten sich mehrerer Personen rennend. Autotüren schlugen. Motoren starteten. Über den Rand des Tresens hinweg sah Tom, wie beide Mercedes zurücksetzten und sich dann mit Vollgas entfernten.
    Die Polizei war noch nicht da, konnte aber jeden Moment eintreffen.
    Als Maria Luisa die Stufen herabkam, sah Tom, dass sie ihren Bruder hinter sich herzog. Während sie neben der Leiche kniete, stand Alejandro Suárez wie unbeteiligt daneben. Er sah seinen Vater nicht an.
    Schon wenige Sekunden später richtete Maria Luisa sich abrupt wieder auf und sah zu den Flammen, die aus der Kammer schlugen. »Wir müssen –«, setzte die junge Spanierin an.
    Tom wusste, was sie sagen wollte, schüttelte aber den Kopf. »Da ist nichts mehr zu machen, nicht mal mit einem Feuerlöscher. Vielleicht kann die Feuerwehr noch etwas retten – wir nicht.«
    Daran glaubte er allerdings auch nicht. Mit Glück würde man ein Übergreifen des Brandes auf die benachbarten Häuser verhindern können. Mit viel Glück.
    »Du musst fort«, sagte Maria Luisa bestimmt. In ihren dunklen Augen spiegelten sich die Flammen. »Dich jagen nicht nur diese brutalen Gangster, sondern auch die policia .«
    »Woher –«
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Um das zu merken, muss man kein Hellseher sein.« Sie zeigte den Gang hinunter, der zur Küche führte. »Komm. Vorne können wir nicht raus …«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Was sonst?«
    Er stellte nur noch eine einzige Frage: »Und dein Bruder?«
    Sie lief bereits den Flur hinunter, die Hand um

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