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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erreiche Sie, al-Aziz." Terence lächelte und fuhr sich mit einer Fingerspitze übers Kinn. Es war ein für Cabot eigentümlicher Zug. „Da gibt es ein Gerücht, das ich interessant finde. Ein gewisser Wissenschaftler wird, sagen wir, von der Organisation beschäftigt. Wenn ich mehr Informationen über ihn hätte, könnte sich die Provision noch sehr beträchtlich steigern, vielleicht auf zwanzig Prozent."
    Al-Aziz' Miene war ausdruckslos wie seine Stimme. „Gerüchte sind unzuverlässig."
    „Aber leicht genug zu erhärten." Terence zog einen Geldclip hervor und daraus einige Scheine.
    Wie durch einen Zauber verschwanden sie in den Falten von al-Aziz' Gewand.
    „O Darling, kann ich die haben?" Gillian packte Terences Arm und zog ihn hinüber zu einem Paar langer goldener Ohrringe, grell mit roten Steinen besetzt. „Zu Hause werden alle vor Neid sterben.
    Bitte, Darling, kann ich die haben?"
    „Tausendachthundert Dirham", sagte der Ladenbesitzer nach einem kurzen Blick mit zufriedenem Lächeln. „Für Sie und die Lady tausendsechshundert."
    „Bitte, Sweetheart. Ich habe mich einfach in sie verliebt."
    In seinem eigenen Spiel gefangen, nickte Terence al-Aziz zu. Unauffällig kniff er Gillian, während der Ladenbesitzer die Ohrringe aus dem Kästchen holte.

    „Oh, ich trage sie gleich." Gillian legte sie an, während Terence weitere Scheine aus seinem Clip zog.
    „Du hättest dir auch ein paar Glasperlenketten aussuchen können", meinte Terence, als sie wieder auf der Straße standen.
    Gillian berührte einen der Ohrringe und ließ ihn baumeln. „Eine Frau wie ich gibt sich nicht mit Glasperlen zufrieden. Ich wollte die Rolle gut spielen."
    „Ja." Bei ihr hatten die Ohrringe sogar etwas Stil.
    „Du hast es gut gemacht."
    Gillian zog ihn am Arm zurück. „Warte einen Moment. Das Kompliment muss ich erst
    verarbeiten."

5. KAPITEL
    enigstens war sie nicht in einem Hotelzimmer einge-sperrt. Gillian versuchte sich damit zu trösten, während sie in dem verräucherten und lärmenden Club saß. Sie
    trank ein Glas Wein und beobachtete das Leben um sich herum. Die meisten Gäste waren jung und zum größten Teil Europäer. Unter anderen Umständen hätte sie das Durcheinander und die unbeschwerte Partyatmosphäre sogar genießen können.
    Sie beugte sich zu Terence vor. „Und jetzt erzähl mir, worüber ihr gesprochen habt und was jetzt weiter geschieht."
    Er hatte den Club gewählt, weil es hier laut war und die Gäste mit sich selbst beschäftigt.
    „Al-Aziz ist Geschäftsmann. Cabot auch." Terence knabberte an einer faden weichen Salzstange. „Ich habe ihm einen Vorschlag für ein lukratives Geschäft gemacht."
    „Was hat das mit Flynn zu tun?"
    „Ich habe al-Aziz' Interesse erregt. Mit etwas Glück wird er Hammers Interesse erregen. Wir haben uns in zwei Tagen wieder verabredet. Und dann werden wir klüger sein als jetzt."
    „Du triffst dich mit diesen Leuten?" Sie hatte plötzlich entsetzliche Angst um ihn. „Aber sie kennen dich doch."
    Terence nahm einen Schluck Whisky und fragte sich, wann er endlich wieder in einem Land sein würde, in dem anständige Drinks serviert wurden.
    „Abdul weiß, wer ich bin. Killer wie er sind normalerweise nicht bei Waffenverhandlungen dabei."
    „Ja, aber ... Waffen?" Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. „Du willst ihnen Waffen verkaufen?"
    „Auf alle Fälle sollen sie es glauben."
    „Das ist verrückt. Es muss einen besseren Weg geben."
    „Sicher. Ich hätte in al-Aziz' Laden spazieren und ihm sagen können, du bist Dr. Gillian Fitzpatrick, deren Bruder von Hammer gekidnappt worden ist.
    Ich hätte an seine menschlichen Instinkte appel-lieren können. Bevor die Sonne morgen aufgeht, wärst du in derselben Lage wie dein Bruder jetzt.
    Und ich wäre tot."
    Gillian runzelte die Stirn. Er schien sich seines Angriffsplanes so sicher zu sein. Sie wollte, sie brauchte nichts mehr, als ihm zu glauben. „Du hast al-Aziz vorher schon getroffen, nicht wahr? Er schien dich zu kennen."
    Terence spürte ein Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Er hätte es vorgezogen, mit dem Rücken an der Wand zu sitzen. „Wir hatten vorher bereits miteinander zu tun, wir sind sozusagen Geschäftsfreunde."
    „Du hast ihn vorher schon benutzt, um Waffen zu verkaufen?"
    „Das ISS hat ihn benutzt." Er zerbrach eine weitere Salzstange in zwei Hälften. „Vor einigen Jahren gab es Pläne für einen Coup, den das ISS
    unterstützen wollte. Anonym. Für Cabot fiel ein netter

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