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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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halte.«
    »Das ist keine Antwort«, grollte der Dämon.
    »Du wirst keine andere von mir erhalten. Ich betrachte unsere Unterhaltung damit als beendet. Gib Leonardo die entsprechenden Anweisungen, und dann geh. Und noch etwas – den Weg, auf dem du hierher kamst, wirst du nicht wieder mißbrauchen.«
    Lucifuge Rofocale sah für Augenblicke so aus, als wolle er sich auf Amos stürzen. Dann aber wandte er sich ab.
    Sid Amos lächelte frostig. Er hatte eine Schlacht gewonnen.
    ***
    Die Druiden in den weißen Overalls zerrten Merlin aus dem Saal und brachten ihn über einige Treppen in eine höher gelegene Etage des Organhauses.
    Dort öffnete sich ein Durchgang, der auf eine Plattform hinaus führte.
    »Was habt ihr mit mir vor?« fragte Merlin.
    Er sah unten auf einem großen Platz Zuschauer. Sie starrten zu ihm hinauf. Die halbe Stadt mußte sich hier vor diesem Palast, Regierungsgebäude oder was auch immer es darstellte, versammelt haben.
    Ihnen sollte wohl ein Schauspiel geboten werden.
    »Wir führen dich deiner Bestimmung zu«, sagte einer der drei Bewacher.
    Merlin sah in die Menge. Ein ungutes Gefühl breitete sich irr ihm aus.
    Wenn man ihn hierher gebracht hatte, dann bestimmt nicht, um ihn in einer öffentlichen Feierstunde mit Orden zu behängen. Nein, es mußte etwas anderes sein.
    Eine Hinrichtung des Feindes…
    Dabei war er unschuldig. Er wußte nicht einmal, was sich unten während des Verhörs wirklich abgespielt hatte. Etwas anderes schien gehandelt zu haben. Das war doch nicht er gewesen, der diesen flirrenden Energieball schleuderte…
    Angst breitete sich in ihm aus.
    Er wandte sich um und sah seine Bewacher an. Ihre Gesichter waren ausdruckslos.
    »Ihr wollt mich töten«, sagte er leise.
    »Wir nicht«, erwiderte der, der bisher immer gesprochen hatte. »Wir führen dich nur deiner Bestimmung zu.«
    Die Tür, die sich hinter ihnen geschlossen hatte, öffnete sich wieder.
    Die Rothaarige trat ins Freie. Sie hatte ihr weißes Gewand abgelegt.
    Sie trug jetzt einen kunstvoll verzierten Lendenschurz und Schmuck. Ihr rotes Haar wehte im Wind. Sie sah atemberaubend aus. Eine Frau, fast nackt, deren Anblick Merlins Blut in Wallung hätte bringen können – wenn nicht das Schwert gewesen wäre, das sie in der Hand trug.
    Sie blieb stehen, reckte die Arme hoch und präsentierte der Menge unterhalb der Terrasse das Schwert.
    »Ihr alle habt mitverfolgen können, wie widerspenstig sich dieser feindliche Agent gebärdete. Ihr habt gesehen, wie er mich angriff und zu töten versuchte. Ihr seht das Schwert der Gerechtigkeit. Das Schwert wird das Urteil fällen.«
    Merlins Augen weiteten sich.
    Er ahnte, worauf es hinauslaufen sollte – die Worte der Hohen Lady ließen keinen anderen Schluß zu. Dem Volk unten sollte eine Art Gottesurteil vorgegaukelt werden. Aber es war Merlin klar, daß dieses Schwert der Gerechtigkeit alles andere als gerecht sein würde.
    Es würde ihn töten.
    Er trat einige Schritte zurück, wandte den Kopf. Er schätzte die Tiefe ab. Er konnte den Sprung vielleicht überstehen, wenn er es so einrichtete, daß er auf einige der Zuschauer stürzte. Unter Umständen konnte er ihre Überraschung ausnutzen und fliehen. Höchstwahrscheinlich würden sie ihn bald wieder einfangen, aber es war besser, als hier oben auf den Tod zu warten wie ein Schaf auf der Schlachtbank.
    Jäh nahm er Anlauf, um zu springen.
    Aber die drei Weißgekleideten waren schneller als er. Sie packten zu, bekamen ihn zu fassen und rissen ihn zurück. Er schrie auf. Dann hielten sie ihn von zwei Seiten fest. Er stand zwischen ihnen, die Arme zwangsweise ausgebreitet. Der dritte Weißgekleidete trat hinter ihn und zwang ihn, niederzuknien.
    Er hörte an den Schritten und an den Geräuschen, die durch die Bewegung entstand, wie die Hohe Lady hinter ihn trat. Sie hob das Schwert.
    Noch einmal versuchte Merlin sich loszureißen. Aber gegen den Griff seiner Bezwinger kam er nicht an.
    Dann hörte er das Pfeifen, mit dem das Schwert die Luft durchschnitt, als es auf seinen Kopf herunterraste.
    ***
    Zamorra erreichte den Rand der Organstadt. Er bemühte sich, im Schatten der Häuser zu bleiben, damit ihn niemand entdeckte.
    Er überlegte, wie er vorgehen sollte.
    Der MÄCHTIGE, der den Silbermond angeblich bereits beherrschte – nein, korrigierte er sich. Nicht angeblich. Er wußte jetzt, das die Killerpflanzen in der Ebene garantiert ein Werk des Bösen waren, das die Druidenwelt bereits im Griff hatte. Es war für ihn

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