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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurde die Welt unstabil. Ich begreife immer noch nicht, wie er in dem sich ausbreitenden Chaos die Kontrolle behalten konnte. Er hätte damit die ganze Erde vernichten können.«
    »Na, na«, brummte Gryf ungläubig.
    Zamorra winkte ab. Er wußte nur zu gut, um welch dünne Haaresbreite sie alle der Vernichtung entgangen waren. Und er wollte eine Wiederholung dieser Katastrophe auf keinen Fall zulassen, ganz gleich, ob es sich auf der Erde abspielte oder hier im System der Wunderwelten.
    Wenn Gryf das nicht einsehen wollte, mußte er eben gewaltsam gestoppt werden. Zamorra traute sich durchaus zu, den Druiden an seinem Leichtsinn zu hindern.
    Aber vielleicht würde das ja auch unnötig sein. Es war ja unbestimmt, in welcher Epoche sie angekommen waren. Also lohnte es sich noch nicht, sich den Kopf über ungelegte Eier zu zerbrechen.
    »Was tun wir jetzt?« fragte Teri Rheken.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er sah in die Runde, sah zum Himmel…
    »Erst einmal versuchen wir, mit denen da abzurechnen«, schlug er vor.
    Am Himmel war ein ganzer Schwarm riesiger Vögel aufgetaucht, die sich schnell und zielbewußt den fünf Gestrandeten näherten…
    ***
    Auch Leonardo deMontagne, dem Fürsten der Finsternis, war die Reaktion seines Amuletts nicht entgangen. Auch er befaßte sich mit dieser Silberscheibe.
    Aber bei ihm spielte noch etwas anderes mit.
    Er war sicher, einen lauten, schmerzerfüllten Schrei gehört zu haben, als es geschah. Doch woher war dieser Schrei gekommen?
    Aus dem Amulett?
    Der Montagne ließ seine Fingerspitzen über das magische Instrument gleiten. Er kannte sich damit aus. Die Ähnlichkeit mit dem Amulett Zamorras war verblüffend, und jenes hatte er vor langer Zeit in seinem Besitz gehabt. Damals, in seinem ersten Leben. Damals hatte er am ersten Kreuzzug teilgenommen, hatte an der Seite des Ritters Gottfried von Bouillon das eroberte Jerusalem betreten… und er hatte das eigentlich von Merlin für Zamorra bestimmte Amulett geraubt. Er hatte es lange besessen und für seine unheiligen Zwecke benutzt.
    Deshalb konnte er jetzt auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen.
    Damals, als er dieses Amulett von Magnus Friedensreich Eysenbeiß übernahm, den er selbst hingerichtet hatte, war er anfangs etwas enttäuscht gewesen. Schließlich war er Zamorras Amulett gewöhnt, nicht diesen Vorläufer. Doch auch hiermit ließ sich einiges anfangen. Es war ein Trumpf, ein Joker.
    Woher kam dieser Schrei, den er vernommen hatte?
    Er berührte die silbernen Hieroglyphen, verschob sie leicht gegeneinander.
    Das Amulett vibrierte in seinen Händen.
    Leonardo deMontagne konzentrierte sich auf die Silberscheibe. Fragende Impulse drangen in das Instrument, forderten Antwort.
    Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er, wie sich etwas gegen ihn abschottete und zurückzog. Er versuchte, diese Verkapselung aufzubrechen, aber zu seinem Erstaunen gelang es ihm nicht. Ihm fehlte der nötige Bezug.
    Aber dann flüsterte eine unhörbare Stimme.
    Sie wurde nur in seinen Gedanken vernehmbar. Kein Laut war zu hören.
    Die Gedankenstimme sickerte langsam in Leonardo deMontagnes Bewußtsein ein.
    Atemlos lauschte der Dämon. Begierig nahm er die spärlichen Informationen in sich auf.
    Zwei der sieben Amulette wurden benutzt und verschwanden aus der Welt.
    »Was bedeutete das?« flüsterte Leonardo heiser. »Verschwanden aus der Welt? Wie?«
    Eine starke Macht entfernte sie.
    »Was für eine Macht? Die Dynastie? Die MÄCHTIGEN?«
    Doch die lautlose Stimme ging nicht auf diese Frage ein. Mit den beiden Amuletten verschwanden fünf Personen. Professor Zamorra, Nicole Duval, Teri Rheken, Gryf ap Llandrysgryf und Merlin. Sie werden nie mehr zurückkehren. Ihre Gedanken sind erloschen. Die beiden Amulette sind erloschen.
    Leonardos Finger umschlossen sein Amulett, als wollten sie es zerdrücken.
    Der Dämon starrte die Silberscheibe an. Seine Gedanken überschlugen sich.
    »Woher?« schrie er. »Woher willst du das wissen?«
    Doch es erfolgte keine Antwort mehr. Das schwache Vibrieren hörte auf. Der Stern von Myrrian-ey-Llyrana war wieder still…
    ***
    Leonardo murmelte eine Verwünschung. Es war ihm noch nie passiert, daß das Amulett Zamorras sich ihm verweigerte, solange er es in seinem Besitz hatte – und er konnte sich nicht vorstellen, daß es diesem untergeordneten Stern möglich war. Er begriff das einfach nicht.
    Noch weniger aber begriff er, wie dieses Amulett in der Lage sein konnte, ihm Informationen in dieser

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