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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sid Amos. Er wird uns helfen. Außerdem glaube ich, daß ich auch noch ein paar Tricks aus der großen Kiste holen kann.«
    »Sid Amos… ich glaube, er ist ein Verräter. Inzwischen wird mir immer klarer, daß die Druiden recht hatten. Caermardhin ist uneinnehmbar! Amos muß Leonardo den Weg geöffnet haben! Er hat nichts getan, die Invasion zu verhindern! Und er hat Lee nicht geholfen.«
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle gar nicht so sicher«, widersprach der Russe. »Immerhin sind sich Amos und Leonardo nicht gerade sonderlich gewogen.«
    Sie zuckte nur mit den Schultern. Wieder sah sie zur Burg hinauf. »Lee«, flüsterte sie wieder. »Ich muß wissen, was mit ihm ist.«
    »Du willst doch nicht im Ernst jetzt wieder da hinauf?«
    Saranow schüttelte den Kopf. »Das kommt gar nicht in Frage. Sei froh, daß wir entkommen konnten. Wir marschieren jetzt erst mal ins Gasthaus, buchen zwei hübsche Zimmerchen und überlegen dann, was wir gegen diese Untoten und ihren Oberteufel unternehmen können.«
    Er faßte wieder nach ihrer Hand und zog sie mit sich wie ein kleines Kind.
    Aber auch er fragte sich, was sich dort oben wirklich abgespielt hatte…
    ***
    Leonardo deMontagne kochte vor Zorn.
    Der Fürst der Finsternis fühlte sich gedemütigt. Lucifuge Rofocale, Satans Ministerpräsident und somit Herr der Hölle, hatte ihn wie einen Lakai benutzt. Einen Diener, der allen Befehlen widerspruchslos zu gehorchen hat. Und er konnte nichts dagegen tun, konnte sich weder weigern noch protestieren. Er hatte zu gehorchen. Einen offenen Aufstand gegen Lucifuge Rofocale konnte er sich nicht leisten. Dazu war seine Stellung zu wenig gefestigt.
    Lucifuge Rofocale hatte ihn nach dem Amulett-Schock angewiesen, ihn mit drei Hundertschaften Skelettkrieger nach Caermardhin zu begleiten, um herauszufinden, was dort geschehen war - offenbar war Merlin verschwunden. Die Vermutung hatte sich bewahrheitet. Es sah nach einem großen Sieg für die Hölle aus. Merlin, Zamorra, Nicole, Gryf und Teri - die gefährlichsten Gegner der Dämonischen waren aus der Welt geschafft worden! Das mußte ausgenutzt werden. Aber Lucifuge Rofocale hatte dem Drängen des Renegaten Sid Amos nachgegeben, der sich jetzt als Herr von Caermardhin aufspielte! Sie hatten Caermardhin wieder verlassen müssen!
    Wenn es nach Leonardo deMontagne gegangen wäre, hätten sie Sid Amos erschlagen und die Herrschaft über die Burg an sich gerissen. Aber Luzifer mochte wissen, was in den krummen Gehirnwindungen Lucifuge Rofocales vorging, daß er Sid Amos einen solchen Sieg ließ.
    Sie hatten die Burg auch nicht auf dem Weg verlassen dürfen, auf dem sie sie erreicht hatten, sondern Sid Amos hatte sie angewiesen, ganz normal durch das Portal hinaus zu gehen.
    Immerhin - die Skelettkrieger hatten Wang Lee Chan eingefangen und schleppten ihn jetzt mit sich. Sid Amos hatte es nicht verhindert. Im Gegenteil. »Nimm ihn getrost mit. Viel Vergnügen«, hatte er nur gesagt.
    Wang Lee hatte einen Tobsuchtsanfall erlitten und Amos als Verräter beschimpft und ihm blutige Rache geschworen.
    Leonardo hielt das für lächerlich. Der Mongole würde nie wieder die Gelegenheit erhalten, sich an irgend jemandem zu rächen. Leonardo hatte ihm nicht vergessen, unter welchen Umständen Wang Lee sich aus der Hölle entfernt hatte. Er hatte den damaligen Herrn der Hölle, Eysenbeiß, erpreßt, und dieser hatte Leonardo die Anweisung gegeben, ihn von dem Treueid zu entbinden und ihn gehen zu lassen.
    Jetzt hatte sich Leonardo den Abtrünnigen zurückgeholt.
    Sie standen vor den Toren der Burg. Ein wenig wunderte sich Leonardo. Es hieß, daß die Burg unsichtbar sei, aber er konnte die Mauern deutlich sehen. Weiter abwärts ging es durch den Wald dem Dorf entgegen, das tief unten im Tal lag.
    Lucifuge Rofocale war verschwunden. Nur noch eine Schwefelwolke, die allmählich verflog, erinnerte daran, daß er hier gewesen war.
    Die Skelettkrieger standen noch hier. Sie drängten sich auf dem relativ engen Raum der Lichtung, die Caermardhin umgab. Zwei von ihnen hielten Wang Lee in eisernem Griff.
    Leonardo stand vor ihm und betrachtete ihn nachdenklich.
    »Ich entsinne mich dumpf, daß du nicht allein warst«, sagte er. »Hattest du nicht eine Gespielin, die in San Francisco lebte und plötzlich von dort verschwand?«
    Wang Lee antwortete nicht. In seinen Augen flammte ohnmächtiger Zorn. Wenn die Skelettkrieger ihn nicht wie mit Stahlklammern festgehalten hätten, hätte er sich wohl auf den Dämon

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