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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gerettet.«
    Das mächtige Krakenwesen dümpelte im Toten Wasser.
    »Freunde hat man, damit man ihnen helfen kann«, teilte ihm der Riesenkrake mit. Einer seiner Fangarme strich kurz väterlich über Zamorras Haarschopf, dann über Nicoles Wange. Sie zuckte im ersten Moment vor der Berührung zurück, ließ sie sich aber dann gefallen.
    »Was bist du für ein Wesen, Siebenauge?« erkundigte sie sich.
    »Zamorra wird es dir erzählen«, wehrte der Krake auf seine seltsame Weise ab. »Für mich ist es an der Zeit zu gehen. Aber wohin soll ich euch bringen? Es ist nicht gut, wenn man euch hier vorfindet… ah, wartet. Ich habe eine Idee. Ich sende euch in euer Organhaus. Es gibt Leitungen, die dorthin führen. Sagt mir genau, wo es ist…«
    »Wie können wir uns eigentlich mal für deine großzügige Hilfe revanchieren?« erkundigte sich Zamorra.
    »Indem ihr die Meeghs verjagt oder vernichtet«, gab Siebenauge zurück. »Ich habe zu tun. Vielleicht sehen wir uns noch einmal wieder…«
    Und sie waren wieder in ihrem Organhaus, das inzwischen sowohl die Verletzungen als auch die Lähmung wieder überstanden hatte.
    Verblüfft sahen sie sich an.
    »Na, das war ja ein merkwürdiger Freund, den du da hast«, sagte Nicole und tastete nach ihrer Wange, wo sie der Krakenarm berührt hatte. »Hast du geahnt, daß er uns helfen würde?«
    »Nein«, gestand Zamorra. »Ich bin völlig überrascht. Ich frage mich, woher er das wusste, daß wir überfallen werden würden. Aber… wir waren erledigt, weißt du das?«
    Nicole nickte.
    »Damit sind wir unserem Ziel aber noch nicht näher, Ivetac und Thorr zu befreien«, sagte sie. »Fest steht nur, daß sie nicht dort unten sind. Wo aber dann?«
    Zamorra ballte die Fäuste.
    »Egal, welches Aufsehen wir erregen«, sagte er. »Wir werden die ganze Stadt auf den Kopf stellen, Haus für Haus durchsuchen. Vielleicht rüttelt das diese degenerierte Druidengesellschaft auf, und sie unterstützen uns, wenn sie erfahren, daß Ivetac und Thorr entführt worden sind.«
    »Sollten wir nicht warten, bis Gryf und Teri mit Merlin zurückkehren?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Verschiebe nicht auf morgen, was du übermorgen auch noch erledigen kannst, wie? Nein. Wir legen sofort los. Um so mehr Ruhe haben wir dann anschließend für uns.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Glaubst du wirklich daran?«
    ***
    Sie brauchten die Stadt nicht auf den Kopf zu stellen. Schon wenig später tauchten die beiden auf. Sie berichteten, daß man sie einfach freigelassen hatte und daß die Roboter, die sie bewachten, verschwunden seien.
    »Merkwürdig«, überlegte Zamorra. »Äußerst merkwürdig.« Er konnte nur vermuten, daß die Meeghs von Siebenauges Eingreifen überrascht worden waren und ihre gesamten Pläne umgestoßen hatten. Er ahnte nicht, daß er mit dieser Vermutung genau ins Schwarze traf. Aber es konnte ihm nur recht sein. Ivetac und Thorr profitierten zunächst davon. Ihrem Bekanntheitsgrad in der Druiden-Bevölkerung entsprechend, hatte der Meegh in seinem Geheimversteck darauf verzichtet, sie töten zu lassen.
    Sie besaßen keine Informationen. Also konnten sie auch freigelassen werden. Später würde man anders verfahren können. Vorerst aber sollten sie und die Fremden sich erst einmal in Sicherheit wiegen.
    Der Meegh brauchte Zeit, einen neuen Vernichtungsplan zu erdenken.
    In den Nachtstunden traf dann überraschender Besuch von der Wunderwelt ein. Zu Zamorras und Nicoles Verblüffung brachten Gryf und Teri nicht nur Merlin mit, sondern auch die Zeitlose mit ihrem Einhorn. Für die Menschen aus der Zukunft war es eine recht makabre Begegnung, wussten sie doch, daß die Zeitlose in der Gegenwart längst tot war…
    Aber sie schwiegen darüber. Sie schwiegen auch über das, was sie von CRAAHN wußten. Sie konnten nur hoffen, daß das Programm jetzt noch nicht verankert werden konnte. Sie wollten das Glück Merlins und Morganas nicht mit ihren düsteren Prophezeiungen stören.
    »Und wir haben noch jemanden mitgebracht«, verriet Gryf. »Einen recht eigenartigen Kauz, dem wir es verdanken, daß die Meegh-Festung aufgerollt werden konnte.«
    »Warum holst du ihn nicht hierher?« fragte Nicole gespannt.
    Gryf zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin nicht sicher, ob ihr ihn auf Dauer ertragen würdet. Er ist nämlich – wahnsinnig.«
    »Ja und?« bemerkte Nicole. »Ist das schlimm?«
    »Wie man’s nimmt«, sagte Gryf. Er sah Zamorra und Nicoles fragende Blicke und begann zu erzählen.
    »Er war

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