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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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früher und ist jetzt ein Jäger, ein Meegh-Spürer. Er war einmal ein Druide wie wir alle. Aber dann hatte er das Pech, einen Meegh-Spider ungeschützt zu erleben. Er verlor den Verstand – und seltsamerweise veränderte sich auch seine Gestalt. Meeghs finden kann er aber immer noch, unser Freund, der nicht einmal mehr weiß, wie er heißt.«
    »Ihm verdanken wir wirklich die Vernichtung des Stützpunktes und auch meine Rettung«, warf Morgana leFay ein, die Zeitlose. »Sein Wahnsinn war es, der die Meeghs spontan zum Amoklauf brachte. Dämonen und dämonische Wesen vertragen die Aura der Wahnsinnigen nicht. Deren Gedanken sind zu verwirrend, zu unlogisch. Die Meeghs müssen sofort durchgedreht sein. Sogar die beiden MÄCHTIGEN hatten wohl Schwierigkeiten, denn sie haben nicht gekämpft, sondern sind sofort verschwunden…«
    »Zwei MÄCHTIGE? Du mußt dich irren!« versetzte Zamorra.
    »Sie hat recht«, sagte Gryf. »Sie waren zu zweit. Damit werden wir uns abfinden müssen. Wir werden hier noch eine Menge Ärger bekommen.«
    Zamorra nickte. »Schön. Damit müssen wir leben. Wir haben’s bisher geschafft, wir werden auch künftig damit klar kommen. Sag mal… ihr habt doch diesen wahnsinnigen Eremiten nicht ohne Grund hergebracht?«
    Gryf grinste über beide Backen.
    »Natürlich nicht«, sagte er. »Wißt ihr was, Freunde? Er kann es gar nicht erwarten, hier auf dem Silbermond wieder Meeghs aufzuspüren und zu jagen. Wir haben ihn zwar erst überreden müssen, weil er sich in seiner etwas… na, ungewöhnlichen Gestalt nicht unter die ›normalen‹ Druiden traut… aber er wird uns helfen.«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Wenn das klappt, haben wir ein Problem weniger. Dann haben wir es nur noch mit der Frage unserer Rückkehr in die Gegenwart und den beiden MÄCHTIGEN zu tun.«
    »Nur noch«, spottete Teri leise. »Du hast gut reden, Zamorra…«
    »Ich habe noch besser reden«, stellte der Parapsychologe fest. »Wißt ihr eigentlich, wie spät es ist und daß wir alle, ihr eingeschlossen, einen streßreichen Tag hinter uns haben? Also schmeißen wir euch jetzt raus. Ihr habt schließlich eure eigenen Häuser.«
    Widerspruchslos zogen die Freunde sich zurück.
    Zamorra beschaffte aus der Vorratskammer eine Flasche, deren Inhalt geschmacklich irdischem Wein entsprach, und öffnete sie. Nicole besorgte derweil die Gläser.
    Zamorra sah sie lächelnd an.
    »Sag mal, Nici«, begann er. »Hattest du nicht irgendwann, ehe die große Sache anfing, die Absicht, dich anzuziehen?«
    Verblüfft sah sie ihn an, dann stellte sie fest, daß sie immer noch nicht mehr als den Gürtel und das Amulett am Leib trug. Lachend nahm sie beides ab und warf es nach Zamorra. Er duckte sich und entging den Gegenständen.
    »Eh«, protestierte er. »So war das doch gar nicht gemeint!«
    »Wie denn dann?«
    »Erstens«, dozierte er, »erleichtert es mir jetzt die Sache ganz entschieden, weil es nichts gibt, was du noch ausziehen müßtest. Und zweitens hast du uns durch deine schnelle Reaktion und den Verzicht auf deine ursprüngliche Absicht gerettet. Du solltest aus dieser Not eine Tugend machen, meine Süße.«
    Nicole legte die Stirn in Falten. »Soll ich das so verstehen, du Wüstling, daß ich künftig grundsätzlich splitternackt durch die Gegend laufen soll, eh?«
    Zamorra schmunzelte. »Schaden könnte es nicht«, raunte er.
    »Schuft!« schrie sie. »Künftig erlebst du mich nur noch im geschlossenen Weltraum-Schutzanzug!«
    Er lachte und schloss sie in seine Arme. »Wetten, daß du das nur zehn Sekunden durchhältst? Spätestens, wenn du in der nächsten Boutique ein süßes Minikleid siehst, dessen Preis im umgekehrten Verhältnis zur Stoffmenge steht, wirst du erfreulicherweise wieder schwach… krieg ich endlich meinen Kuß?«
    Sie schloss die Augen und gewährte ihm nicht nur den…
    ***
    Währenddessen geschah auf der Wunderwelt etwas Entscheidendes.
    Kugel und Nadel schwebten sich gegenüber.
    »Du hast wieder versagt!«, warf die Nadel der Kugel vor. »Die Gesamtheit hatte recht, mich herzusenden. Ab sofort werde ich die Leitung der Aktion übernehmen.«
    »Scher dich fort. Ich brauche keinen Besserwisser, der nur die Früchte ernten will, die ich über tausend Jahre lang säte«, erwiderte die Kugel böse. »Geh oder gib deine Existenz auf!«
    »Hinter mir steht die Gesamtheit, von der ich beauftragt wurde…«
    Die Kugel zögerte nicht länger und griff an. Die Nadel hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit

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